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Virenwarnung im Browser: So reagieren Sie richtig

Ihr Browser gibt eine Virenwarnung aus und bietet zugleich eine passende Lösung an? Dann sollten Sie aufpassen.

Bildschirm mit Mauszeiger
© Pexels

Schock: Beim Surfen im Internet erscheint im Browser auf einmal eine Virenwarnung. Der Computer sei angeblich virenverseucht. Das auf dem PC installierte Antivirenprogramm meldet jedoch keinen Befall. Angeblich könne aber laut der Meldung ein Spezialprogramm das Virus entfernen. Was steckt dahinter?

Virenwarnung: Vorsicht Falle

In so einem Fall stammt die Meldung weder vom installierten Antiviren-Programm noch von Windows selbst. Es handelt sich schlicht und ergreifend um eine Falschmeldung. Die soll Sie zum Herunterladen und Kauf der beworbenen Software verleiten. Tatsächlich sind diese oft teuren Programme aber unseriös. Konkret: Fallen Sie auf die Masche herein, werden Sie abgezockt. Damit nicht genug: Häufig versuchen die Betrüger Sie noch weiter zu schröpfen.

Virenwarnung im Browser
Screenshot eingesendet von IMTEST-Leser Felix H.: „Gut“ gemachte Scareware produziert Meldungen, die auch von Windows stammen könnte. © IMTEST

Angebliche Sicherheitstools machen Probleme

Im Internet gibt es Unmengen ähnlicher scheinbar hilfreicher Webseiten und Programme, die Ihnen bei Windows-Fehlern, Sicherheitsproblemen oder fehlenden Treibern angeblich aus der Patsche helfen. Der Haken daran: Es handelt sich überwiegend um Betrugsmaschen. Die Rede ist in solchen Fällen von Scareware. Die Betrüger schüren erst Angst und bieten dann zur Lösung seriös wirkende Virenschutz-, Optimierungs- oder Anti-Spionage-Programme an. Diese werden auf Internet-Seiten mit gefälschten Testsieger-Logos oder über Werbebanner beworben, machen die Nutzer auf diese Weise neugierig und landen so auf dem Computer.



Sie erhalten im besten Fall die Testversion eines kostenpflichtigen Programms, das Sie nach der Installation mit Kaufangeboten nervt. Im schlechtesten Fall führt die Installation des „Rettungs-Programm“ aber zu schweren Windows-Fehlern oder zu einer „echten“ Vireninfektion, zum Beispiel mit Ransomware. Diese gibt dann weitere Warnungen aus, verschlüsselt Ihre Daten, sperrt Windows und verlangt Lösegeld für die Freigabe. Oft sammeln die Programme auch im Hintergrund Daten oder nutzen Ihren Rechner für kriminelle Taten.

Meldung eines angeblichen Hilfsprogramms
Von Warnmeldungen im Browser wie diesen dürfen Sie nicht verunsichern lassen. © IMTEST

Verlassen Sie sich auf Ihren Virenscanner

Lassen Sie sich also von einer Virenwarnung und anderen Fehlermeldungen im Browser, die Ihren Computer betreffen, nicht verunsichern. Was das Thema Viren angeht, können Sie sich auf den Schutz von guten Antivirenprogrammen verlassen. Ergibt ein ausführlicher Virenscan, dass keine Schädlinge vorhanden sind, ist ein Befall nahezu ausgeschlossen.  

Scareware schnell entfernen

Haben Sie so ein Programm bereits heruntergeladen und installiert, sollten Sie es schnellstmöglich wieder löschen. Unter Windows 11 und 10 erledigen Sie das über die Einstellungen (Windows-Taste + i), Apps und Apps & Features. Nutzen Sie Windows 10, klicken Sie hier in der Liste auf den Namen des Programms und wählen Sie Deinstallieren“. Unter Windows 11 klicken Sie zunächst rechts vom Namen des Programms auf die drei Punkte und dann auf Deinstallieren. auf die Untersuchen Sie Ihren Computer anschließend gründlich auf Schädlinge.

Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer gehören in sein Test-Repertoire. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nils Matthiesen als Technik-Journalist: Anfangs als fester Redakteur beim Computerverlag Data Becker (u.a. PC Praxis), später als selbständiger Journalist für Verlage wie Axel Springer (Computerbild), Spiegel und Handelsblatt. Neben Technik nimmt vor allem Sport viel Raum im Leben des Familienvaters ein. Sie erreichen ihn via E-Mail.