Der ProShares Bitcoin Strategy ETF (BITO) ist der erste börsengehandelte Indexfonds auf Basis der Kryptowährung Bitcoin. In den USA schlug das Konstrukt wie eine Bombe ein. Schon am zweiten Handelstag im November 2021 knackte der BITO die Marke von einer Milliarde US-Dollar an verwaltetem Vermögen – ein neuer Rekord. Und auch der Bitcoin-Kurs zog an und erreichte gleichzeitig ein neues Allzeithoch.
Bitcoin-ETF: Warum der Hype?
Für den großen Rummel rund um den Bitcoin-ETF gibt es vor allem zwei Gründe:
- 1. Einfacherer Handel: Der ETF vereinfacht die Anlage in Bitcoin erheblich. So müssen sich Anleger nicht mehr länger mit suspekten Online-Börsen oder Bitcoin-Wallets herumplagen, sondern haben wie gewohnt die Möglichkeit, über ihre Bank oder ihren Online-Broker Bitcoin zu kaufen oder zu verkaufen.
- 2. Sicherheit: Es ist nicht mehr nötig, seine Bitcoins selbst zu speichern und zu verwalten. Schließlich gab es bereits einige Fälle, bei denen Anleger wegen vergessener Passwörter den Zugriff auf ihre Bitcoins verloren. Laut aktuellen Studien kommen solche Geschichten öfter vor. Demnach sollen um die 20 Prozent aller Bitcoins verloren gehen oder in verschlossenen Wallets festhängen.
Beide Faktoren könnten dazu führen, dass sich Kryptowährungen endlich im Mainstream etablieren. Bitcoin-ETFs würden das Beste aus zwei beliebten Anlagen kombinieren: die Einfachheit der Investition in einen ETF und die Investition in die beliebte Kryptowährung Bitcoin.
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Futures statt echter Bitcoins
Versuche, Bitcoin-ETFs an die Börse zu bringen, gab es bereits im Jahr 2013. Doch die US-Börsenaufsicht SEC äußerte immer wieder die Besorgnis über mögliche Manipulationen und Betrug rund um Produkte, die Bitcoin direkt handeln. Deshalb investiert der BITO-ETF nicht direkt in Bitcoins. Er investierte stattdessen Bitcoin-Futures auf Basis des Bitcoin-Referenzkurses der Chicago Mercantile Exchange. Bedeutet: Der Bitcoin-ETF handelt nicht direkt mit Bitcoins, sondern Terminkontrakte (Futures) zum späteren Kauf oder Verkauf der Kryptowährung zu einem vorher ausgemachten Preis. Trotz der Zulassung mahnte die SEC über Twitter, dass Anleger das „potenzielle Risiko und den Nutzen genau abwägen sollten”.
Das unterscheidet den Bitcoin-ETF von anderen ETFs
Der BITO-ETF funktioniert auf den ersten Blick ähnlich wie andere ETFs. Anstatt allerdings einen Börsenindex wie MSCI World oder den S&P 500 zu folgen, versucht der BITO-ETF den Bitcoin-Kurs abzubilden. Der größte Unterschied: Im Gegensatz zu vielen anderen ETFs gibt es beim Bitcoin-ETF keine Diversifikation. Sprich: Er verteilt das investierte Geld nicht auf hunderte oder tausendende Positionen, sondern ausschließlich auf Bitcoin, nicht auf andere Kryptowährungen. Dadurch steigt das Risiko auf Kursverluste. Sollte sich beispielsweise eine andere Kryptowährung wie Ethereum besser als Bitcoin entwickeln, haben Anleger dadurch keinen Vorteil. Obendrein spiegelt der BITO durch den Handel von Futures nicht 1:1 den Bitcoin-Kurs wider. Nicht zuletzt fallen die Gebühren von 0,95 Prozent pro Jahr für einen ETF sehr hoch aus.
Kein Bitcoin-ETF-Handel in Deutschland
Noch ein Thema: An deutschen Börsen ist der BITO-ETF nicht gelistet. Daran dürfte sich in nächster Zeit auch nichts ändern. Schließlich schreiben die Regularien für europäische Fonds vor, dass ein ETF mindestens fünf verschiedene Werte enthalten muss, um sich Fonds nennen zu dürfen. Wenn Sie trotzdem BITO-Anteile kaufen wollen, geht das nur über ausländische Broker wie eToro oder Lynx.
Fazit
Das Thema Bitcoin-ETF ist spannend. Speziell deswegen, weil solche Produkte Kryptowährungen zugänglicher machen. Allerdings sind die Gebühren (noch) sehr hoch und der Handel in Deutschland nicht möglich. Außerdem sollten Sie nie vergessen, dass Kryptowährungen extrem spekulative Anlagen sind, bei denen auf der einen Seite zwar große Kursgewinne möglich sind, auf der anderen Seite aber auch Totalverlust. Daran ändert auch der Bitcoin-ETF nichts.