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Hoogo S4 Akkusauger im Test: Preiswerter Saubermann

Leistungsfähige Akkusauger müssen kein Vermögen kosten. Das zeigt Hoogo mit dem S4. Was das Gerät kann, verrät IMTEST

Ein Arm hält den Hoogo S4 und saugt vor einer Couch
© Hoogo/Mytek GmbH

Flexible Bodendüse: Hoogo Flipflop // IMTEST

Die Flipflop Bodendüse von Hoogo schafft es in jede Ecke rein und entfernt Schmutz mit Leichtigkeit.

Viele Akku-Stielsauger aus der gehobenen Ausstattungs- und Leistungsklasse sind leider alles andere als günstig. Im letzten IMTEST-Vergleichstest lag kein Modell unter 500 Euro. Viel Geld für einen Staubsauger. Mit dem S4 tritt das deutsche Unternehmen Hoogo den Beweis an, dass es auch günstiger geht. Der weiße Saubermann schlägt mit „nur“ 299 Euro zu Buche. Das ist zwar kein Dumping-Preis, aber so viel sei vorweggesagt: In Sachen Leistung muss sich der Hoogo nicht hinter Dyson & Co. verstecken.

Produktdetails

  • 299,99 Euro
  • 48 Minuten
  • ca. 31 Sekunden/qm
  • www.hoogo.world

Ungewöhnliches Konzept beim Hoogo S4

Schon beim Auspacken fällt auf, dass Hoogo nachhaltiges Understatement betreibt. Ein brauner Pappkarton mit etwas aufgedruckter Schrift, kein Plastik bei der Verpackung: Dieser dezente Stil hat hier Methode. Denn die Webseite präsentiert sich im gleichen Look & Feel wie der Karton. Der Sauger ist schnell ausgepackt und zusammengesetzt. Anders als bei den Hochpreis-Modellen ist die Zahl der mitgelieferten Düsen hier allerdings geringer. Es gibt eine Motor-, eine motorisierte Polster-, eine Fugen- und eine breitere Staubdüse. Dazu kommen Wandhalter, eine Bürstenwalze für die Motordüse sowie ein zweiter Filter. Das genügt für so nahezu alle Aufgaben.

Der Hoogo S4 Akkusauger saugt eine Lampe an einer Zimmerdecke
Dank seiner länge erreicht der S4 auch Lampen oder andere unzugängliche Stellen im Bereich von Schränken oder Zimmerdecken

Ein Knickgelenk für das Rohr wäre als Zubehör vielleicht noch sinnvoll, allerdings nicht lebensnotwendig. Der Hoogo S4 fällt aber durch ein anderes Detail auf: Der Sauger selbst besitzt keinerlei Schalter oder Regler, die gesamte Technik sitzt mit im Akku. Trotzdem ist der mit einem Einzelpreis von 79 Euro nicht übermäßig teuer. Der Vorteil: Ein Elektronikschaden setzt nicht das ganze Gerät außer Gefecht.

Der Akku des Hoogo S4 außerhalb des Saugers am Ladekabel
Alle „Intelligenz“ sitzt im Akku, Ladeelektronik inklusive. Dadurch kann der Hoogo praktisch überall stationiert werden

Und trotzdem wirkt der Sauger wertig und wie aus einem Guss. Das Ganze hat zudem den weiteren Vorteil, dass man den Akku dezentral laden kann. Der Sauger muss also nicht zwingend in der Nähe einer Steckdose aufgehängt werden.

Gute Saugleistung

Zu dem guten optischen Eindruck passt auch die Saugleistung. Der Hoogo S4 ist schnell und gründlich sowohl auf Teppich- als auch auf Hartböden. Allerdings muss man etwas aufpassen, dass sich das Gerät keine Bonbonpapiere oder Ähnliches einverleibt. Die neigen dazu, wahlweise die Einsaugöffnung der Motorbürste oder die Einlassöffnung des Staubbehälters zu blockieren.

Blick in den Stutzen, der zur Öffnung des Staubbehälters führt
Die Öffnung zum Staubbehälter verstopf manchmal, wenn man Bonbonpapiere oder auch Folienreste aufsaugt

Ersteres ist insofern unschön, als man die jeweilige Reinigungswalze nicht ohne „Werkzeug“ aus dem Bürstengehäuse bekommt. Man benötigt eine Münze, um die Arretierung zu öffnen; danach ist der Zugang allerdings kein Problem. Der Staubbehälter selbst ist fest mit dem Sauger verbunden, lässt sich aber trotzdem gut reinigen. Auch die Entnahme der Filter stellt keine Herausforderung dar. Letztlich ist das Ganze relativ schlicht gehalten; eine „Reinigungsmechanik“, wie sie etwa Dyson bietet, gibt es beim Hoogo nicht. Auch macht er sich nicht so flach, wie manch anderer Steilsauger, aber trotzdem ist er immer noch sehr gut in der Lage, auch unter Betten oder Sofas für Sauberkeit zu sorgen. Das Handling bleibt jederzeit gut, der S4 ist insgesamt recht wendig, wobei man manchmal gegen den Zug der Motorbürste lenken muss, will man den Sauger eher seitlich bewegen. Zudem liegt er auch in Sachen Ausdauer im guten Bereich: 48 Minuten sind gehobenes Laufzeit-Level. Dem stehen allerdings dann etwas über drei Stunden Ladezeit gegenüber. 

Fazit: Der Hoogo S4 Akkusauger überzeugt

Insgesamt ist der Hoogo S4 zwar auch kein Discount-Sauger, aber er ist wirklich preisWERT. Denn er mach einen durchweg guten Job, ist funktional und hat Ausdauer. Mehr braucht man für die alltägliche Reinigung in der Regel kaum. Und letztlich muss er sich mit seiner Lesitung auch nicht hinter deutlich teureren Geräten verstecken.

  • PRO
    • Gute Saugleistung, gutes Akku-Konzept, recht lange Laufzeit
  • KONTRA
    • Empfindlich bei Papierresten etc., teils etwas kratzempfindlich

IMTEST Ergebnis:

gut 1,8

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.