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SUP-Boards im Test: So macht Stand-Up-Paddling Spaß

Wassersport mit SUP-Boards (Stand Up Paddling) wird immer beliebter. Auf jedem Gewässer sind sie heute zu sehen. IMTEST hat sich mit fünf aufblasbaren Stand-Up-Boards für Anfänger in die Fluten gestürzt und für Sie getestet.

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Diese SUP-Boards sind im Test

Stand Up Paddling ist cool. Kein Wunder – das Freizeitvergnügen lässt sich entspannt oder sportlich gestalten, macht allein oder in der Gruppe eine Menge Spaß. IMTEST hat gemeinsam mit dem Experten Philipp Heindl die SUP-Boards unter die Lupe genommen. Dabei waren Modelle von rund 200 bis 500 Euro. Jedes dieser Stand-Up-Boards ist aufblasbar.

  • Itiwit X100Touring von Decathlon für 415 Euro (inklusive Paddel und Pumpe, die separat dazu gekauft werden müssen)
  • Huaka’i 65330 von Bestway für 370 Euro
  • Sunshine von Explorer für 499 Euro (ohne Leashline)
  • Active Touch 3155 für 222 Euro
  • Private Beach 06900 von Easymaxx 449 Euro

Wie SUP-Boards funktionieren

Das ideale SUP-Board für Anfänger sollte eine gemäßigte Form haben. Nicht zu lang und gestreckt und nicht zu kurz und gerundet. Dann funktionieren Manöver und stabiler Geradeauslauf gleichermaßen. Schwere Menschen sollten sich kein schmales 3-Meter-Stand-Up-Board zulegen und zierliche Personen haben auf einem überbreiten 3,3-Meter-Board mehr Mühe als Spaß. Die SUP-Boards erhalten ihre Stabilität durch etwa 1 Bar Luftdruck. Damit sich das Board nicht in einen Ball verwandelt, sind Ober- und Unterdeck durch vertikale Kunstfasern miteinander verbunden. Zur Formstabilität tragen zudem mehrlagiger Aufbau, zusätzliche Materialbahnen sowie Verstärkungen an den Kanten bei.

Bei zweilagigen SUP-Boards gilt die Fusion-Technik (wie bei Explorer) mit unter Hitze verschweißten Schichten grundsätzlich als haltbarer und zugleich leichter als die Klebetechnik. Eine weitere Besonderheit stellt das Doppelkammer-System wie bei Active Touch dar: Hier besteht das SUP-Board aus zwei voneinander unabhängigen Kammern. Wird ein Körper beschädigt, ist nicht das gesamte Stand-Up-Board platt.

SUP-Boards im Test: Die Ausstattung

Doch wie müssen SUP-Boards sein, damit das Paddeln gelingt? Auf welche Ausstattung kommt es bei einem Stand-Up-Board an?

Standfläche

Die Standfläche sollte groß und rutschfest sein. Hinsichtlich der Größe gibt es bei keinem Hersteller Grund zur Klage bei der Rutschfestigkeit hingegen schon: Hier zeigen sich Unterschiede in der Materialwahl, aber noch deutlicher bei der Struktur der SUP-Boards. Je tiefer das Profil eingeschnitten ist, desto trockener und sicherer stehen die Füße.

Griffe

Auf der Oberseite aller Bretter ist mittig ein Handgriff aus gepolstertem Gurtmaterial angebracht. Damit wird das Brett auch getragen, was so bei etwa 10 Kilogramm Gewicht auch weniger kräftigen Personen möglich ist. Manchmal findet sich im hinteren Bereich eines SUP-Boards eine weitere Haltemöglichkeit (etwa bei Bestway). Das ist sehr praktisch, wenn man vom Heck her wieder an Deck ziehen muss.

Gepäcknetz

Die Befestigungspunkte für das Gepäcknetz, eine Abschleppleine oder die am Bein getragene Sicherungsleine sollten aus witterungsbeständigem Edelstahl gefertigt sein. Kunststoffringe wie bei Bestway Stand-Up-Board können brechen und altern unter UV-Strahlung. Unter dem Gepäcknetz am Bug lässt sich eine wasserdichte Tasche mit Wertsachen stauen. Je größer die Fläche ist, desto sicherer ist das Gepäck aufgehoben. Easymaxx bietet hier besonders viel Platz.

Ventile und Finnen

Zwei sensible Punkte eines SUP-Boards sind das Ventil und die Finne. Da Ventile oft undicht werden und Finnen brechen können, ist Standardware mit gängigen Abmessungen und Befestigungssystemen, insbesondere in entfernten Urlaubsregionen, einfacher zu ersetzen als spezielle Eigenkonstruktionen.

Zubehör für die SUP-Boards

Als wichtiges Zubehörteil für SUP-Boards gilt die Leashline: Ist diese Verbindung zwischen Paddler und Board zu dünn, kann sie im Extremfall reißen. Active Touch und Easymaxx haben sich für vergleichsweise dünnes Material entschieden. Auch Tasche, Pumpe, Paddel und das Reparaturset verdienen einen genauen Blick. Denn die als Rucksack konstruierte Tasche sollte robust sein und breite Schulterriemen mit Brust- und Bauchgurt haben. Griffe erleichtern das Handling, eine Kleinteiletasche und außen liegende Einsteckmöglichkeiten für Pumpe oder Paddel sorgen für Ordnung. Sicher bedienen lässt sich eine Pumpe mit großen, ergonomischen Griffen und großen Fußteilen. Wenn die Druckskala farblich den korrekten Bereich signalisiert (Active Touch), ist das ein Plus. Wichtig ist auch die Funktion „deflate“, mit der Luft aus dem Stand-Up-Board gesaugt wird.

Die Paddel der SUP-Boards sind bei allen Herstellern gut in der Länge variierbar. Unterschiede gibt es bei der Blatthärte, den Griffen (idealerweise groß und strukturiert) und dem Steckmechanismus der mehrteiligen Stiele. Wenn es mal zu einem Leck kommt, ist ein vollständiges Reparaturset wichtig. Leider fehlt teilweise der Klebstoff und bei Bestway liegen die Flicken lediglich in einer Plastiktüte bei. Zwar lassen sich an SUP-Boards ohnehin nur kleinere Löcher bis 3 mm (nicht an Nähten) abdichten, aber der Versuch sollte möglich sein. Klappt das nicht, hilft die Fachwerkstatt für 50 bis 75 Euro.

3 Tipps für Spaß auf den SUP-Boards

  • SUP-Boards können platzen. Liegt das Brett länger ungenutzt am Ufer muss der Luftdruck reduziert werden. Auch die Hauptfinne ist empfindlich und mag es nicht wenn das Brettgewicht auf ihr lastet. Sie kann dauerhaft krumm werden.
  • Stand up Paddling ist nur für Schwimmer geeignet. Außerdem erfordert das wiederholte Aufklettern nach Stürzen Fitness, wofür der Kraftaufwand nicht zu unterschätzen ist. Denn Ungeübten geht schnell die Puste aus.
  • Um die Basics zu Handling und Manövern richtig zu erlernen, ist ein Anfängerkurs bei einer SUP-Schule ratsam. Der kostet zwischen 25 und 45 Euro und danach macht der erste Törn mit dem eigenen SUP-Board doppelt so viel Spaß!

FAZIT

Die Entscheidung bei den SUP-Boards ist eindeutig ausgefallen. Das Decathlon Itiwit X100 holt sich mit einer Kombination aus guten Fahreigenschaften, befriedigender Brettausstattung und ebensolchem Zubehör den Testsieg unter den Stand-Up-Boards. Drei Kandidaten im Mittelfeld liegen eng beisammen, einzig das Board von Easymaxx ist etwas abgeschlagen. Als Preis-Leistungssieger kann das Bestway HuaKa’i dank gutem Zubehör sowie befriedigender Brettausstattung und Fahreigenschaften vom Wasser gehen.

Gerald Sinschek

Als freier Autor testet Gerald Sinschek für IMTEST in erster Linie mechanische und elektrische Küchengeräte sowie Grills aller Art. Der gelernte Zeitschriften-Redakteur begreift die Arbeit in der Küche auch privat als große Leidenschaft. Außerdem sind für den Motorradfahrer, Hobbyschrauber und Camping (Bulli)-Reisenden Outdoor-Artikel und Produkte aus dem Heimwerkerbereich sowie Wassersportthemen weitere Schwerpunkte. Vor seiner Arbeit für IMTEST war er mehr als 10 Jahre lang bei einer führenden Segelzeitschrift für das Ressort Test und Technik verantwortlich, dann freiberuflich tätig für verschiedene Motorrad- und Koch-/Küchenmagazine im Print- und Onlinebereich. Sie erreichen ihn via E-Mail.