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Husqvarna 110iL im Test: Der etwas andere Akku-Rasentrimmer

Der Husqvarna 110iL ist ein cleverer Akku-Rasntrimmer, dessen Mähkopf drehbar ist. So lassen sich Kanten besonder sauber pflegen.

Der Huqsvarna 110iL in Schrägansicht, liegend
© Husqvarna

Wer seinen Garten nicht zur Gänze Rasenmäher-konform angelegt hat, muss sich immer wieder mit Stellen herumplagen, an denen das Gras munter sprießt. Der Husqvarna 110iL Akku-Rasentrimmer verspricht hier Abhilfe. Und bietet dafür einige clevere Features.

Spezifikationen

  • 36 V/2 Ah (beim Akku im Lieferumfang)
  • 3,8 kg
  • ca. 30 Minuten
  • 252

Husqvarna 110iL: Drehbarer Mähkopf

Das Auffälligste am Husqvarna 110iL ist zweifellos sein Mähkopf, der eine Schnittbreite von 30 cm bietet. Und zwar deshalb, weil an der Schutzhaube eine Rolle montiert ist. Die ermöglicht es, im so genannten Edging-Mode (Kanten-Modus) den Mähfaden gleichmäßig an einer Kante entlangzuführen. Dazu lässt sich der komplette Kopf um 90° drehen und arbeitet dann senkrecht. Die Sache hat allerdings einen Haken. Die offene Seite der Schutzhaube sitzt dadurch sehr schräg verdreht zur Fluchtachse des Gerätes. Das mach bei waagerechtem Kopf eine Schwingbewegung nach links entlang einer Kante nahezu unmöglich. Hier ist eventuell etwas Umgewöhnung nötig, wenn man bislang mit einem eher konventionellen Trimmer gearbeitet hat. Im Beet dagegen bereitet die Anordnung keine Probleme. Hier sorgt zudem ein ausklappbarer Pflanzenschutzbügel davor, dass nicht aus Versehen Blumen oder auch die Rinde von Büschen und Jungbäumen in Mitleidenschaft gezogen werden.

Der Husqvaran 110iL mit snekrecht gestelltem Mähkopf auf einer Grasfläche
Mit dem Edge-Mode können zum Beispiel Kanten an Beeten oder zu Terrassen sauber gepflegt werden

Vollautomatischer Fadenkopf

Der Husqvarna 110iL verfügt über einen Fadenkopf, der mit zwei Fäden arbeitet, die automatisch nachgeführt werden. Das Klopfen auf den Boden entfällt bei diesem System. Grundsätzlich klappt das gut, nur leider versagt gelegentlich das Messer an der Schutzhaube seinen Dienst. Das soll eigenltich dafür sorgen, dass der Faden nicht länger wird als der Durchmesser der Haube, was aber hier mitunter passiert. Die Folge ist, dass das an sich sehr leise Gerät ein unangenehm peitschendes Geräusch von sich gibt. Und zwar solange es läuft. Allerdings ist das Material des mitgelieferten Schneidfadens auch extrem zäh. Mit so etwas haben viele Trimmer Probleme beim automatischen Kürzen.

Das Messer am Rand des Schutzhaube und der Faden, der nicht reichtig gekürzt wurde
Faden und Messer sind leider nur bedingt komaptibel. Nicht immer klappt das automatische Ablängen

Gute Ergonomie beim Husqvarna 110iL

Sehr gut gelöst hat das schwedische Unternehmen die Balance. Der Husqvarna 110iL ist sehr ausgewogen und kann dank des sehr frei platzieren Zusatzgriffs gut auf unterschiedlich große Benutzer angepasst werden. Weniger gelungen ist der Sicherheitsschalter, den es in der Forma auch bei kaum einem anderen Modell gibt. Denn statt wie gewohnt auf der Oberseite des Handgriffs mit dem Daumen die Entsperrtaste zu drücken, um dann unten mit dem Zeigefinger den eigentlichen Schalter betätigen zu können, muss hier ein Blockierhebel innerhalb des Schalters weggeklappt werden. Das ist nicht nur umständlich, es wirkt auch billig und etwas unsolide. Praktisch hingegen ist die automatische Abschaltung, die den Akku schont. Das ist durchaus sinnvoll, denn der BLi10-Akku, der zu dem Paket dazugehört, ist der kleinste Husqvarna-Akku und hält bei leichtem Grasschnitt etwa 30 Minuten. Wird es krautiger, geht der Maschine schon nach rund 20 Minuten die Puste aus. Leistungsfähigere Akkus können allerdings zugekauft werden.

Fazit

Der Husqvarna 110iL ist alleine schon wegen des Edging-Modes ein spannendes Gerät. Die Funktion kommt immerhin aus dem Bereich der professionellen Kombi-Geräte und hat da auch ihren Preis. Weil aber der 110iL eine Maschine für den Hobbygärtner ist, muss man ein paar Abstriche machen. Dennoch ist das Klagen auf vergleichsweise hohem Niveau.

  • PRO
    • Gute Balance, Mähkopf drehbar, zum Transport in zwei Teile zerlegbar
  • KONTRA
    • fummelige Sicherheitsschaltung, Probleme beim Ablängen des Fadens

IMTEST Ergebnis:

gut 2

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.