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Yale Smart Cabinet Lock: Smartes Schrankschloss im Test

Mitunter möchte man Schränke abschließen. Dumm nur, wenn die dafür nicht ausgelegt sind. Hier schafft das Yale Smart Cabinet Lock Abhilfe.

Yale Smart Cabinet Lock als Freisteller
© Yale

Man möchte nicht, dass sich der Nachwuchs am Inhalt eines Schrankes vergreift? Der Markt hält hier reichlich Kindersicherungen bereit. Die nützen aber nichts, wenn die Kinder bereits 18 sind und man verhindern will, dass sie während der Geburtstagsparty den elterlichen Barschrank mit den Whisky-Raritäten ausräumen. Das Yale Smart Cabinet Lock kann da eine Lösung sein. Es besteht aus zwei Komponenten: Einem Zapfen und einer Aufnahme für diesen, die den Zapfen mittels Servomotor elektronisch verriegelt.

Mann mit Smartphone und aktiver Yale-App vor einem halb geöffneten Schrank mit Spiritousen
Das Cabinet Lock kann als Kindersicherung dienen, aber auch Aktenschränke vor unbefugtem Zugriff schützen

Spezifikationen

  • Bluetooth 4.2, Bluetooth Low Energy, verschlüsselt
  • 3V Lithium R2 Batterie
  • 64,99 Euro

Montage des Yale Smart Cabinet Lock

Das Yale Smart Cabinet Lock ist einfach zu befestigen, wahlweise mittels Schrauben oder doppelseitigen Klebepads. Verriegeln kann es neben Drehtüren auch Schubladen, Schiebetüren leider nicht. Praktisch: Yale liefert eine Art Schablone mit, mit deren Hilfe die Positionierung des Motors im Schrank problemlos zu bestimmen ist. Entsprechend schnell ist „Schloss“ einsatzbereit.

Yale Smart Cabinet Lock in Nahaufnahme, über Kopf an einem Einlegeboden eines Schrankes montiert
Das Yale Cabinet Lock kann geschraubt oder geklebt werden. Es arbeitet auch über Kopf hängend

Wer das System nur lokal betreiben will, benötigt mit Ausnahme der kostenlosen App auch kein weiteres Zubehör; Smartphone und Cabinet Lock kommunizieren via Bluetooth. Soll die Bedienung auch von unterwegs oder über größere Distanzen möglich sein, benötigt man noch die Yale Connect WLAN Bridge. Mit oder ohne Bridge ist die Inbetriebnahme des Schlosses in wenigen Minuten erledigt, sodass es an die Konfiguration gehen kann.

WLAN-Bridge, die für den Fernzugriff nötig ist.
Für den Fernzugriff wird eine WLAN-Bridge benötigt. Im Nahbereich kommt Bluetooth zum Einsatz

Viele Einstelloptionen

In der App lässt sich das Yale Smart Cabinet Lock sehr bedarfsorientiert konfigurieren. Das reicht von einer automatischen Verriegelung beim Schließen des Schrankes bis hin zu einer Erinnerung, falls die Tür zu lange geöffnet bleibt. Auch das automatische Wiederverschließen im Falle des Nichtöffnens ist möglich – das kennt man ebenfalls von Auto-Zentralverriegelung.

Zudem müssen die Personen autorisiert werden, die befugt sind, das Möbelstück zu öffnen. Das mag sich vielleicht für den besagten Barschrank ein wenig überdimensioniert anhören, hat aber im beruflichen Umfeld, in dem Yale ebenfalls beheimatet ist, durchaus seine Berechtigung. Nämlich überall dort, wo in Schränken sensible oder wertvolle Inhalte liegen, zu denen nicht jeder Zugang haben soll. Hier ergibt es dann auch sehr viel Sinn, dass die App protokolliert, wer wann das Cabinet Lock betätigt hat.

Fazit

Verglichen mit einem herkömmlichen Schrankschloss oder einer Kindersicherung ist das Yale Smart Cabinet Lock naturgemäß viel teurer. Aber es bietet gerade für eine Nachrüstlösung eben auch sehr viel mehr Komfort, Sicherheit und Kontrolle. Und eben auch nicht nur, wenn es darum geht, dem Nachwuchs Zugriff auf Alkoholika oder Putzmittel zu verwehren, sondern zum Beispiel auch gegen unbefugten Zugriff auf Personalakten oder dergleichen.

  • PRO
    • Einfache Montage, einfache Einrichtung, intuitive Bedienung.
  • KONTRA
    • Online-Zugriff nur mittels Bridge, recht hoher Preis für ein Schrankschloss.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,0

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.