Veröffentlicht inEinzeltests

Samsung The Freestyle 2nd Gen im Test: Beamer für unterwegs

Was kann die zweite Generation des kleinen Video-Beamers von Samsung?

Der Samsung the Freestyle-Beamer spiel in einem Campingvan einen Film ab.
© Samsung

Mit dem The Freestyle 2nd Gen geht der kleine Video-Projektor von Samsung in die zweite Runde. IMTEST hat den Beamer unter die Lupe genommen.

Bei wenig Umgebungslicht zeigt der kleine Projektor ein ordentliches Bild. © SAMSUNG

Fast ein Smart-TV

Im Vergleich zum Vorgänger hat sich äußerlich nichts verändert. Samsung nutzt auch nach der Modellpflege das gleiche Gehäuse und auch das Konzept bleibt gleich. Damit ist der Samsung The Freestyle 2nd Gen ein sehr kompakter Videoprojektor, der über viele Smart-TV-Fähigkeiten verfügt. Als Betriebssystem dient Samsungs Tizen. Damit kann das kleine Gerät per App auf eine ganze Reihe an Streamingdiensten wie Netflix, Disney+ oder Amazon Prime zugreifen. Zusätzlich gibt es noch Samsungs eigenen Streaming-Dienst Samsung TV Plus, mit dem es kostenlosen Zugriff auf viele Live-TV-Kanäle gibt. Zu den weiteren verfügbaren Angeboten gehörten auch die Mediatheken der öffentlich rechtlichen Sender.

Auch das kabellose Abspielen von Inhalten vom Smartphone oder Laptop ist per AirPlay und anderen Standards möglich. Um Geräte per Kabel anzuschließen, steht nur eine Micro-HDMI-Buchse zur Verfügung. Unschön: Ein entsprechendes Kabel liegt nicht in der Packung, mal eben eine Spielekonsole oder einen Blu-ray-Player anzuschließen wird also schwierig. Die ebenfalls vorhandene Typ-C-Buchse dient ausschließlich zum Anschluss des Netzteils, das Abspielen von Videos von einem Datenträger ist ohne zusätzliche Hardware so ebenfalls nicht möglich.

Eine Person hält den Mini-Beamer Samsung the Freestyle 2 in der Hand.
Der kompakte Samsung The Freestyle 2nd Gen ist kaum größer als eine Getränkedose. © SAMSUNG

Tragbar ja, aber kein Akku

Samsung bezeichnet den The Freestyle 2nd Gen als tragbaren Videoprojektor. Das ist im Prinzip richtig, das Gerät ist klein und leicht und lässt sich dank des schwenkbaren Fußes einfach ausrichten. Mit einer Höhe von maximal 17,3 Zentimetern (mit aufgesetzter Linsenabdeckung) und einem Durchmesser von etwa 9,5 Zentimetern lässt es sich einfach transportieren. Ist das Kabel des Netzteils eingesteckt, kommen zur Breite noch einmal etwa anderthalb Zentimeter hinzu. Auch das Gewicht hält sich mit etwa 840 Gramm für den Beamer samt Abdeckung in Grenzen. Das Netzteil mit Kabel wiegt noch einmal knapp 160 Gramm zusätzlich. Komplett kommt das kompakte Gerät also auf ziemlich genau ein Kilogramm. Zu einer komplett mobilen Lösung fehlt dem kleinen Projektor aber eine Kleinigkeit: Ein Akku. In der Basisversion ist das Gerät auf eine Steckdose angewiesen. Samsung bietet einen Zusatzakku als Zubehör an, der unter dem Fuß angebracht werden kann und laut Hersteller bis zu drei Stunden Laufzeit bieten soll.

Technisch ausgereift

Wenn der The Freestyle 2nd Gen das erste Mal eingeschaltet wird, spielt das Gerät seine große Stärke aus: Innerhalb kurzer Zeit richtet der Videoprojektor das Bild automatisch aus und stellt es scharf. Die automatische Trapezkorrektur und Schärfeeinstellung funktionieren dabei schnell und zuverlässig. Das Bild kann auch manuell ausgerichtet werden, das war im Test aber kaum einmal nötig. Dabei kommt der Beamer auch mit schwierigen Aufstell-Situationen zurecht. Nach einem Standortwechsel richtet sich das Bild wieder automatisch aus. Die besten Ergebnisse erreicht man, wenn der Beamer im 90°-Winkel auf die Projektionsfläche ausgerichtet ist. Allerdings schafft es die Automatik auch bei überraschend großen Winkeln das Bild vernünftig auszurichten.

Die Bedienelemente des Samsung The Freestyle 2 sitzen neben der Linse.
Die Position der Bedienelemente neben der Linse erscheint als wenig durchdacht. Gut, dass auch eine Fernbedienung beiliegt. © IMTEST

Ganz allgemein ist das Nutzererlebnis positiv. Das Gerät sitzt sicher auf dem Schwenkfuß und lässt sich so gut platzieren und ausrichten. Die Ersteinrichtung wirft keine Rätsel auf und ist schnell erledigt. Die Bedienung erfolgt über die mitgelieferte Fernbedienung oder per Smartphone. Es gibt auch Bedienelemente am Projektor selbst, diese hat Samsung aber an einer etwas unverständlichen Position angebracht: Direkt neben der Linse auf der Vorderseite. Wenn man sie benutzen will, läuft man also Gefahr, auf die Linse zu fassen. Oder schlimmer noch: Im Betrieb schaut man unter Umständen direkt in die Lichtquelle des Projektors.

Gutes Bild in dunkler Umgebung

Das Bild, dass der Samsung The Freestyle 2nd Gen projiziert, ist scharf und die Farben sind gut – wenn der Abstand zur Projektionsfläche nicht zu groß und vor allem, solange die Umgebung nicht zu hell ist. Bei etwas mehr Umgebungslicht waschen die Farben merklich aus, am besten funktioniert der Beamer in einen abgedunkelten Raum. Das gilt aber für fast alle Geräte dieser Leistungsklasse. Im Test wurden als maximale Helligkeit bei einem Meter Abstand 741 Lumen gemessen, bei drei Metern waren es noch 106 Lumen.

Das Bild des Samsung The Freestyle 2 im Detail
Ordentliches Bild auch bei näherer Betrachtung – bei wenig Umgebungslicht und guter Projektionsfläche. © IMTEST

Die verbauten Lautsprecher leisten einen ordentlichen Job. Klanggenuss wie im (Heim-)Kino sollte man zwar nicht erwarten, aber um einen Film anzuschauen sind sowohl Lautstärke als auch Klangqualität völlig ausreichend. Beim Betrieb des Videoprojektors läuft ein Lüfter, der aber kaum hörbar ist. Und sobald ein Video mit Ton abgespielt wird, wird der Lüftergeräusch sowieso übertönt. Im Betrieb zeigt sich der Samsung The Freestyle 2nd Gen recht sparsam, der Verbrauch liegt bei etwa 40 Watt.

Fazit

Der Samsung The Freestyle 2nd Gen macht seinen Job als portabler Video-Projektor gut. Bei geringer Umgebungshelligkeit und nicht zu viel Abstand zaubert er ein gutes Bild an die Wand und auch beim Ton gibt es wenig zu bemängeln. Richtig gut gefällt die Automatik zur Bildausrichtung, die das Aufstellen des kleinen Beamers zum Kinderspiel macht. Der Verzicht auf einen normalgroßen HDMI-Eingang ist allerdings ein bißchen ärgerlich, dafür gibt es Zugriff auf viele Streaming-Dienste. Und zum Rundum-Sorglos-Mobil-Paket fehlt dem Beamer die Möglichkeit, ihn ohne Steckdose zu betreiben. Immerhin bietet Samsung einen Akku als Zubehör an.

  • PRO
    • kompakt und leicht, gutes Bild bei wenig Abstand und Umgebungslicht, schnelle Automatik zur Bildausrichtung, einfache Bedienung
  • KONTRA
    • kein Akku, nur Micro-HDMI

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 3,0

Avatar photo

Arnel Mickley verstärkt seit Oktober 2022 als Produkttester die IMTEST-Redaktion. Vor dieser Tätigkeit arbeitete er als selbstständiger Hard- und Softwaretester unter anderem für das Technikmagazin Computer Bild. Auch wenn sein Schwerpunkt auf Consumer und Gaming-Hardware liegt, ist er aufgrund dieser langjährigen Erfahrung in der Lage, ein weites Feld an unterschiedlichsten Produkten abzudecken