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Achtung, Phishing-Anrufe: KI fälscht Stimmen von Verwandten

Die Verbraucherzentrale Bremen warnt vor KI-Anrufen.

Frau am Smartphone, davor ein Warnsymbol.
© Tim Samuel, Pexels

Das Telefon klingelt. Die Nummer ist unbekannt, doch am anderen Ende der Leitung ertönt eine vertraute Stimme – oder zumindest deren Nachahmung. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz ist es mittlerweile ein Leichtes, Stimmen zu imitieren. Das nutzen Betrüger aus, um ähnlich wie beim bekannten Enkeltrick Angehörige davon zu überzeugen, dass Verwandte oder Freunde in Not seien. Die Verbraucherzentrale Bremen warnt eindringlich vor diesen Anrufen und gibt Tipps, wie sich Betroffene in der Situation helfen können.



Woher kommen die gefälschten Stimmen?

Grundlage für die gefälschten Stimmen am Telefon sind in der Regel kleine Stimmschnipsel, etwa aus den sozialen Medien. Mit Hilfe von KI-gestützten Computerprogrammen lassen sich die Stimmen aus den Schnipseln analysieren und nachbilden. Die KI spricht dann vorgegebene Texte, scheinbar mit den Stimmen von realen Personen. Sie behauptet, in Not zu sein, um ihre Opfer von zur Herausgabe von Daten oder zu Überweisungen zu bewegen.

Ein Mann sitzt telefonierend an einem Tisch.
Es ist nicht leicht, Originalstimmen und KI-Fälschungen zu unterscheiden. © Andrea Piacquadio / Pexels

Egal ob per Anruf, SMS oder Phishing-Mail, Cyberkriminelle haben es oftmals auf die Daten ihrer Opfer abgesehen. Entweder sammeln sie Namen, Telefonnummer, Adressen und Co. um sie weiterzuverkaufen oder aber es gelingt ihnen, mit Hilfe von Bankdaten direkt auf die Konten der Betroffenen zuzugreifen.

Was tun, wenn ein Anruf kommt?

“Technisch gesehen ist es äußerst schwierig, eine Stimme als eine nachgeahmte zu erkennen”, so die Verbraucherzentrale Bremen. Dennoch hat sie einige Tipps für Betroffene, die einen dubiosen Anruf erhalten und sich nicht sicher sind, ob sie mit einem echten Menschen sprechen. Ganz wichtig ist vor allem: Ruhig bleiben, keine überstürzten Entscheidungen treffen und keine privaten Informationen preisgeben. Stattdessen sollten sich Betroffene Uhrzeit und Telefonnummer des Anrufers notieren, um gegebenenfalls später Anzeige zu erstatten.



Um im Gespräch herauszufinden, ob Anrufer oder Anruferin real sind, kann es helfen, Fragen zu stellen, die nur die echte Person beantworten kann. Auch kontextlose Fragen können helfen, da KI davon oftmals irritiert ist.

Wer auf Nummer sicher gehen will, kann mit Freunden oder Familienmitgliedern ein Codewort ausmachen, dass nur die Eingeweihten kennen. Da das bei einem, größeren Bekanntenkreis aber schnell schwierig wird, rät die Verbraucherzentrale, den Anruf im Zweifel umgehend zu beenden und die mutmaßliche Person auf einer bekannten Nummer zurückzurufen.

Sollte sich dann herausstellen, dass der Anruf gefälscht war, ist es an der Zeit, bei der Polizei Anzeige zu erstatten und gegebenenfalls auch bei der Verbraucherzentrale Meldung zu machen, damit andere potenziell betroffene gewarnt werden.

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Maja-Lina Lauer arbeitet seit Oktober 2022 als Volontärin für IMTEST. Zuvor studierte sie Sozial- und Kulturwissenschaften in Fulda mit Schwerpunkt interkulturelle Beziehungen. Vor ihrem Volontariat engagierte sie sich zudem ehrenamtlich in den Bereichen Bildungsarbeit und Naturschutz. Entsprechend liegen ihr Fairness und Nachhaltigkeit sehr am Herzen. Ob alternative Mobilität, Foodsharing-Apps oder langlebige Recyclingprodukte – sie kann sich für vieles begeistern, Hauptsache es ist sinnvoll, nachhaltig und erschwinglich.