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5 Camping-TVs im Test: Smarte Fernseher für Wohnmobil & Co.

Mit diesen Fernsehern kann man auf Reisen gehen.

Camping-TV auf einem Tisch im Freien.
© Reflexion, Selfsat, IMTEST

Wenn der favorisierte Stellplatz gefunden, die Handbremse angezogen und das Abendessen gekocht ist, steigt das Verlangen nach Unterhaltung im Wohnmobil. Hier kommt ein Camping-TV ganz recht, ein Fernseher im kompakten Format, der aufgrund seiner bescheidenen Größe flexibel im Reiseboliden des Vertrauens installiert werden kann. Und trotz der Spezialisierung auf den mobilen Einsatz haben die TVs vieles mit ihren Pendants aus dem Wohnzimmer gemeinsam. Sie sind durch ihre vielen smarten Funktionen und Apps beispielsweise ähnlich intelligent, bieten obendrauf aber noch einige exklusive Extras – etwa einen eingebauten DVD-Player, einen 12-Volt-Anschluss oder eine beiliegende Antenne. Doch worauf kommt es bei einem Camping-TV an, welches Modell liefert das beste Bild, und wie steht es um den Klang? Um diese und weitere Fragen zu beantworten, hat IMTEST fünf Camping-TVs von namhaften Herstellern wie Thomson, Megasat und Caratec im Preisbereich zwischen 229 Euro und 599 Euro getestet und miteinander verglichen.

Testsieger: Reflexion LDDX24IBT

Mit seinem klaren Bild samt natürlicher Farbdarstellung holt sich der Kompakt-TV von Reflexion den Gesamtsieg. Hinzu kommt eine üppige Ausstattung mit allen gängigen Anschlüssen. Mit einer UVP von 599,95 Euro ist der Fernseher aber auch der teuerste in der Runde.

  • PRO
    • klare Bilddarstellung, besonders bei Full-HD-Inhalten, gute Ausstattung mit vielen Anschlüssen.
  • KONTRA
    • geringe Maximalhelligkeit.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,5

Preis-Leistungs-Sieger: Thomson 24HA2S13CW

Für etwas mehr als 200 Euro liefert der Thomson-TV eine umfangreiche Ausstattung. Jedoch gibt es nur HD-Auflösung, was bei der Größe des Fernsehers jedoch verschmerzbar ist.

  • PRO
    • Viele Anschlüsse, noch gute Tonqualität.
  • KONTRA
    • Etwas geringe Bildauflösung.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,9

Camping-TVs im Test: Die Test-Ergebnisse im Detail

Wie eingangs bereits erwähnt, zeichnen sich Camping-TVs in erster Linie durch ihre Kompaktheit aus. Der Megasat Royal Line 22 Premium ist mit einer Größe von 21,5 Zoll – was einer Diagonale von rund 55 Zentimetern entspricht – der kleinste in der Testriege. Darauf folgen der Selfsat Smart LED TV 1260 mit 22 und die restlichen Kontrahenten mit 24 Zoll. Dazu sind die Fernseher ebenfalls schön dünn, was ihnen ein modernes Aussehen verleiht. Aus der Masse aus schwarzen Gehäusen sticht der Camping-TV von Thomson hervor, dessen Gehäuse weiß ist. Doch auch dieser fügt sich in vielen Interieurs nahtlos ein – besonders, wenn er aufgehängt wird. Dafür gibt es auf der Rückseite – wie bei allen anderen Testkandidaten – Löcher für eine VESA-Halterung. Alternativ liegt nahezu immer ein Standfuß bei, außer beim Modell von Caratec. An den Seiten finden sich jede Menge Anschlüsse – unter anderem HDMI-Schnittstellen, um Geräte wie Bluray-Player, Notebooks oder Spielekonsolen anzuschließen. Alle TVs bis auf das Selfsat-Modell bieten drei davon. Hier muss man mit zwei Buchsen auskommen.

Außerdem verfügen alle fünf Fernseher über zwei USB-Anschlüsse des klassischen Typs A. Darüber können etwa externe Festplatten angeschlossen werden. Camping-TV-exklusiv ist die 12-Volt-Buchse, die alle fünf Modelle bieten – der übliche Anschluss in Kraftfahrzeugen. Für klassisches Fernsehen bieten alle TVs einen sogenannten Triple-Tuner: Der empfängt Übertragungen via DVB-C (Kabel), DVBS2 (Satellit) und DVB-T2 (terrestrisch).

Die Camping-TVs stehen gemeinsam auf einem Tisch.
Die fünf Testkandidaten auf einem Bild. © IMTEST

Intelligente Fernseher für unterwegs

Wie eingangs bereits erwähnt, handelt es sich bei allen fünf getesteten Modellen um sogenannte Smart-TVs. Das bedeutet; Sie sind internetfähig, bieten ähnlich wie ein Computer ein Betriebssystem und können dadurch auf zahlreiche Apps zugreifen. Auf den TVs von Megasat, Caratec und Reflexion läuft webOS, auf dem von Thomson und Selfsat hingegen Android TV. So oder so: Auf allen Geräten sind gängige Apps wie Netflix, Amazon Prime Video und Disney Plus verfügbar. Auch deutsche Streaming-Dienste wie RTL+ und Joyn können heruntergeladen werden – Wünsche bleiben in dieser Hinsicht nicht offen. Die Navigation durch die einzelnen Menüs klappte bei den TVs mit webOS besser. Wege bis zum Ziel – beispielsweise zur manuellen Sendersortierung – waren kurz, die einzelnen Kacheln auf der Startseite übersichtlich. Erleichtert wurde dies durch die Gestensteuerung der Fernbedienungen. So fliegt man regelrecht durch die Menüs und gelangt schnell zum gewollten Punkt – ein Extra, für das besonders LG-Fernseher bekannt sind.

Bildqualität: Besser als gedacht

Aber anders bei den großen Pendants fürs Wohnzimmer ist nicht die Auflösung 4K der gängige Standard, sondern Full HD. Heißt: Auf den Bildschirmen tummeln sich 1.920 x 1.080 Pixel, die gemeinsam mit einer Hintergrundbeleuchtung das Bild erzeugen. Ausreißer ist hier der Thomson-TV, der lediglich HD-Auflösung bietet. Das äußert sich beispielsweise, wenn man eine Bluray abspielt und die Inhalte nicht so scharf wie gewünscht aussehen. Noch spannender für einen Camping-TV ist aber die maximale Helligkeit, denn wenn der Bereich um den Fernseher nicht optimal verdunkelt werden kann, bleibt im schlimmsten Fall nur noch wenig erkennbar. Am hellsten strahlte der TV von Caratec, der im Test 379 Candela pro Quadratmeter ((cd/m²) erreichte – was im Vergleich zu modernen Fernsehgerätenauch noch ein bescheidener Wert ist. Dennoch reichte es aus, damit Inhalte auch bei Lichteinwirkung noch etwas klar erkennbar bleiben. Das Schlusslicht bildet hier der Thomson-TV mit einer gemessenen Maximalhelligkeit von 230 cd/m². Unter anderem wegen dieser eingeschränkten Leistung stellt der Fernseher bereits einfache Farben leicht verfälscht dar. So sah das Ödland im Film “Mad Max: Fury Road” im Test noch fahler als sonst aus. Überraschend gut war hier der Caratec-TV, der Farben im sRGB-Bereich mit sehr hoher Genauigkeit anzeigte. Gleichzeitig gibt es hier auch ein hohes Kontrastverhältnis, was besonders hellen und dunklen Bildbereichen zugutekommt. Letztere erreichen bei allen fünf Fernsehern aber kein absolutes Schwarz. da die Hintergrundbeleuchtung durch die Displays scheint. Das ist beispielsweise gut bei den schwarzen Balken einer DVD ersichtlich, die es oben und unten gibt. Und auch der Blooming-Effekt ist im Sichttest teilweise aufgetreten – etwa bei Thomson und Selfsat. Das passiert bei einer ungleichmäßigen Hintergrundbeleuchtung, die um helle Objekte – beispielsweise den Mond – einen unnatürlichen Schimmer bildet. Das klarste Bild im Test zeigte der TV von Reflexion. Selbst niedrig aufgelöste HD-Inhalte wirkten auf dem Full-HD-TV noch ansehnlich. Und wer auf seinen Campingreisen gerne spielt, wird mit dem Fernseher auch glücklich. Die gemessene Reaktionszeit für Eingaben war mit 9,8 Millisekunden in der Bildmitte sehr niedrig. Dafür sorgt auch ein zertifizierter Spielemodus, der sich über die Bildeinstellungen auswählen lässt.

Der Camping-TV steht im Freien.
Draußen Netflix schauen. Mit Camping-TV samt ausreichend langem Kabel ist auch das möglich. © IMTEST

Viele Bildmodi

Neben Spielerinnen und Spielern können auch Sport-Fans bei allen Modellen einen eigenen Modus auswählen. Hier liegt der Fokus auf der scharfen Darstellung von Bewegungen sowie dem Ausspielen von satten Farben. Hier konnte der TV von Reflexion im Test punkten. Keine Schlieren waren erkennbar, schnelle Objekte ziehen also keinen unnatürlichen Schleier hinter sich her. So bleibt selbst ein im Diagonalpass geschossener Fußball noch klar ersichtlich.

Wenig Raum für guten Klang

Neben dem Bild ist besonders der Klang eines TVs relevant, und hier zeigen sich bei den Camping-TVs – ähnlich wie bei ihren Heimkino-Pendants – Schwächen. Wenig verwunderlich: Schließlich bieten die dünnen Gehäuse nur wenig Platz für Lautsprecher. Den besten Klang beanspruchte im Test der TV von Thomson für sich. Auch wenn der Fernseher bei basslastigen Action-Sequenzen etwas wenig Volumen hatte und Stimmen teils flach klangen, stimmte der Gesamteindruck hier am meisten. Auffällig war auch, wie laut der 24-Zöller werden kann, ganz ohne kratzige Töne und Rauschen. Für einen TV dieser Größenordnung ist dies schon beachtlich. Regelrecht blechern und kratzig klang hingegen der Megasat-TV, der noch klar hinter den Modellen von Caratec und Reflexion liegt. Bei Letzterem klingen besonders Musikstücke ausgewogen, selbst mit hohen Tönen kommt der Fernseher zurecht.

Camping-TV: Sparsame Reisebegleiter

Ein weiterer Vorteil der kompakten Größe findet sich im Stromverbrauch. Denn die kleinen TVs arbeiten logischerweise sehr viel effizienter als XXL-TVs jenseits der 55 Zoll. Mit Abstand am sparsamsten ist der Fernseher von Selfsat, der im Test lediglich auf einen Verbrauch von 17 Watt kam. Aber auch die anderen vier Modelle befinden sich im „sehr gering“-Bereich. Der Thomson liegt mit 20 Watt Verbrauch knapp dahinter, die TVs von Caratec und Megasat sind mit gemessenen 30 Watt am hungrigsten nach Energie. Wer sogar noch mehr sparen will, kann bei den TVs den Energiesparmodus aktivieren. Eine automatische Regelung zur Helligkeit gibt es hingegen bei keinem der fünf Modelle.

Auf Reisen geht manchmal etwas kaputt, deshalb ist die Herstellergarantie bei Camping-TVs wichtig. Alle fünf Hersteller bieten eine Garantiezeit von 24 Monaten, was dem Branchenstandard entspricht.

Fazit

Am Ende ist es ein knappes Rennen zwischen den Camping-TVs geworden – und dennoch steht der Reflexion LDDX24IBT als Sieger da. Das liegt vor allem an der üppigen Ausstattung samt separater Antenne, der guten Bildqualität und der intuitiven Steuerung. Mit einer UVP von 599,95 Euro ist der 24-Zöller aber auch der teuerste TV in der Runde. Für weniger als die Hälfte – genau genommen 229 Euro – ist der Thomson-TV erhältlich, der besonders mit seinem ausgewogenen Klang überzeugen konnte.

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Nach einem Studium der Politikwissenschaft absolvierte Pascal Bartholomäus ein redaktionelles Volontariat bei dem deutschen Technikmagazin Computer Bild. Dort lernte er das journalistische Handwerk und widmete sich allerlei Neuheiten aus der Technikwelt. Als Teil von IMTEST schreibt und testet er nun allerlei Produkte: unter anderem Notebooks.