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Parkside Mähroboter: Günstige Rasenpfleger im Test

Mähroboter sind komfortabel, aber oft auch teuer. Von Parkside kommen nun zwei sehr günstige Modelle.

Zwei Parkside Mähroboter

Parkside hat vor Kurzem zwei neue Mähroboter zu absoluten Kampfpreisen angekündigt, gemacht für 500 sowie 1.000 m2 Rasenfläche. Nur 199 Euro sollte das kleinere Gerät kosten, 299 das größere. Aktuell allerdings liegen die Preise bei 249 Euro bzw. 379 Euro, was immer noch extrem günstig ist Doch die Sache hat nicht nur einen Haken.



Ohne Bengrenzungskabel geht nichts

Wer sparen will, muss leiden. Diese Erkenntnis kommt einen ziemlich sicher irgendwann während der Erstinstallation der neuen Parkside Mähroboter, der Eigenmarke der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland). Denn beide Geräte, PMRA 20-Li und PMRDA 20-Li, die sich im Wesentlichen im Akku und der App-Steuerung beim teureren Modell unterscheiden, arbeiten mit einem Begrenzungskabel. Dessen Verlegung ist grundsätzlich einfach, geht aber angesichts der Menge an in die Erde zu steckenden Haken irgendwann auf den Rücken. Zumal die Qualität der kleinen Plastikspieße nicht überragend ist und sie sehr schnell brechen, wenn sie beim Einschlagen auf harten Boden, Wurzeln oder einen Stein treffen.

Parkside Mähroboter: Qualität passt zum Preis

Neben den Haken fallen auch beide Roboter selbst qualitativ hinter etwas teurere Modelle zurück. Das liegt vor allem daran, dass die „Karosserie“ insgesamt nicht den robustesten Eindruck hinterlässt, vor allem aber wirkt, als sei sie nur lose auf das Chassis aufgelegt. Letzteres wiederum präsentiert sich dann aber durchaus solide, was gleichermaßen für die Ladestation gilt.

Detailaufnahme der Aufhängung der Abdeckung beim Parkside Mähroboter
Die Karrosserie ist sehr locker mit dem Chassis verbunden, was keinen sehr soliden Eindruck hinterlässt.

Herausforderungen bei Installation der Parkside Mähroboter

Bei der Station allerdings gilt, wie für die meisten Mähroboter mit Begrenzungskabel: Man ist in Sachen Positionierung nicht frei. Der Mähbereich muss zwingend rechts vom Lade- und Parkplatz festgelegt werden. Andernfalls wähnt sich der Mäher je nach Anschluss der beiden Kabelenden außerhalb der Kontaktschleife oder versucht, die Basis von hinten anzufahren. Das ist, wie gesagt, kein spezifisches Problem der Parkside Mähroboter, aber man muss eben wissen, dass man neben dem Stromanschluss noch zwei Meter freie Fläche im Mähbereich vor der Station benötigt. Ein deutlicher Hinweis auf die Fahrtrichtung entlang das Kabels zur Basis wäre hier in der Anleitung wünschenswert, denn ansonsten ist die stilisierte Verlegung zur Gänze nur auf dem Plastikboden der Ladeeinheit zu sehen.  Dafür bräuchte laut Handbuch idealerweise noch eine Montagemöglichkeit für das Netzteil. Das soll möglichst kindersicher in einer Höhe von etwa 1,60 Meter verschraubt werden. Bei größeren oder gar keinen Kindern kann man davon aber vielleicht Abstand nehmen.

Display und Tastenfeld während der PIN-Eingabe.
Nach jeder Fehlermeldung muss man zum weiteren Bedienen die PIN eingeben, was etwas umständlich ist.

Inbetriebnahme der Parkside Mähroboter

Hat man alles korrekt verkabelt, kann man den Mäher in Gang setzen. Das ist insofern recht unproblematisch, weil beide Modelle ziemlich unintelligent sind, also keine aufwändigen Kartierungsfahrten oder dergleichen benötigen. Man stellt nach dem Einschalten über die Folientasten erst einen Sicherheitscode und dann Datum sowie Uhrzeit ein. Danach lassen sich noch Zeiträume für das automatische Mähen festlegen oder der Regensensor deaktivieren. Beim größeren Modell kann dann noch eine WLAN-Verbindung für die App-Steuerung konfiguriert werden.

App mit Tücken

Tatsächlich ist das Verbinden mit der App erst nach ein paar Anläufen möglich. Das liegt vor allem daran, dass weder der Mäher noch die App exakte Informationen über ihren jeweiligen Zustand währen des Erkennungsmodus preisgeben und es dann einfach nicht weitergeht. Ein erneuter Start des Suchvorgangs in der App führt dann zum Ziel. Zuvor jedoch muss man sich, wie solchen Smart-Apps üblich, erst einmal registrieren. Und das ist insofern etwas mühsam, als es keine Möglichkeit gibt, das Passwort während des Vergebens im Klartext anzeigen zu lassen. Baut man einen Tippfehler ein, muss man es also schon zurücksetzen, bevor man die App überhaupt nutzen kann. Außerdem beklagt sich die App häufig über die angeblich nicht geschlossene Bedienfeldabdeckung, selbst wenn der Mäher nach manuellem Start anstandslos arbeitet. Nachträgliches Aufschalten oder Bedienen mittels eines Smartphones ist dann nicht möglich.

PMRA 20-Li: Günstig und schlicht

  • PRO
    • Der Parkside PMRA 20-Li ist der aktuell wohl günstigste Mähroboter. Für ihn spricht zudem das geringe Gewicht , was das Handling im Winter einfacher macht.
  • KONTRA
    • Der niedrige Preis macht sich leider an vielen Stellen bemerkbar. Die Verarbeitung ist nicht besonders wertig; Bedienung und Mähergebnis können zudem nicht voll überzeugen.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,9

Parkside Mähroboter: Umständliche Bedienung

Ohne Smartphone – beim PMRA 20-Li geht es ohnehin nicht mit – ist die Bedienung. Während etwa der manuelle Start noch unkompliziert zu bewerkstelligen ist, muss gefühlt jeder Fehler mit der PIN-Eingabe quittiert werden. Besonders umständlich wird es jedoch, will man den Mäher einfach nur zur Ladestation zurückschicken. Denn sobald man die Abdeckung des Bedienfeldes hochklappt, geht das Gerät in den Not-Aus-Modus. Alternativ kann man auch direkt den Not-Aus-Schalter drücken.  Die Notabschaltung kann, man ahnt es, nur durch die PIN-Eingabe aufgehoben werden. Danach muss man entscheiden, ob weiter gemäht werden soll oder nicht. Erst wenn man das verneint, wechselt das System in den Standby-Modus, aus dem dann durch längeres Drücken der Home-Taste die Heimfahrt aktiviert werden kann.

PMRDA 20-Li: App für etwas Komfort

  • PRO
    • Mit der App-Steuerung wird der PMRDA 20-Li im Vergleich zum kleineren Modell etwas einfacher bedienbar. Zudem taugt er für recht große Rasenflächen.
  • KONTRA
    • Auch beim PMRDA 20-Li sind Verarbeitung und Mähleistung weit von erstklassig entfernt. Trotz App bleibt das Gerät auch funktional sehr schlicht.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,7

Gras gemäht wird auch

Leider fehlt in der Anleitung beider Parkside Mähroboter auch der deutliche Hinweis, dass man einen zu hohen Rasen zunächst einmal konventionell auf eine für die autonomen Mäher geeignete Länge bringen muss. Zwar bieten die auch eine sehr komfortable Schnitthöhenverstellung, aber bei Halmlängen von deutlich über 60 mm nützt auch die höchste Stufe vor allem dann nichts, wenn der Rasen auch noch feucht bzw. nass ist. Dann wird das Gras schlicht niedergedrückt; die drei rotierenden Messer können nicht ansetzen. Ist der Rasen allerdings entsprechen vorbereitet, dann machen beide Mäher, was sie sollen. Dabei sind sie erstaunlich geländegängig und auch kletterfähig. Leicht ansteigendes Gelände bereitet hier keine Probleme und selbst eine kurze, kräftige Steigung meistern die Roboter, ohne den Dienst zu quittieren. Abfinden muss man sich allerdings damit, dass die Hinderniserkennung nicht lernfähig ist, die Mäher also jedes Mal neu vor zum Beispiel einen Baum fahren. Es sei denn, man spart ihn mittels Kabelschleife aus dem Mähbereich aus.

Das Mähwerk von unten mit den drei Klingen.
Das Mähwerk beider Parkside Mähroboter kommt bei etwas zu hohem Gras an Grenzen.

Fazit

Die beiden neuen Parkside Mähroboter sind können vor allem mit einem punkten: einem niedrigen Preis. Dafür bekommt man auch den entsprechenden Gegenwert, was in dem Fall bedeutet, dass man vor allem bei Einrichtung und Bedienung Abstriche beim Komfort machen muss. Wer bereit ist, sich darauf einzulassen, bekommt eine sehr einfachen, aber letztlich immerhin funktionalen Mähroboter, der seinen Zweck erfüllt. Aber auch nicht mehr.     .

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.