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Grundig EasyCurl im Praxis-Test: Was kann der automatische Lockenstab?

Wie gut ist der angesagte Hairstyler wirklich?

© IMTEST

Wer von seinen glatten Haaren schnell gelangweilt ist, der wünscht sich oft nur eins: Aufregende Locken, die der Frisur mehr Volumen schenken und dem Style das gewisse Etwas verleihen. Doch wer schon einmal mit einem Lockenstab experimentiert hat, der weiß, dass die Handhabung gar nicht so leicht ist und der Prozess ziemlich lange dauern kann. Grundig hat mit dem EasyCurl HS 6230 einen automatischen Lockenstab auf den Markt gebracht (UVP: 89,99 Euro), der einfach, schnell und überall für Traumlocken sorgen soll. IMTEST hat ausprobiert, ob das Gerät die hohen Erwartungen erfüllen kann.

Produktdetails

  • Unverbindliche Preisempfehlung: 89,99 Euro
  • Größe: 20,7 Zentimeter lang, 5,6 Zentimeter Durchmesser
  • Gewicht: 297 Gramm
  • Farbe: Violett
  • Antrieb: kabellos
  • Garantie: 3 Jahre


Easy Curl: Das verspricht Grundig

Bei einem klassischen Lockenstab wickelt man die einzelnen Strähnen manuell um den heißen Stab und hält sie dort für einige Sekunden. Gerade Anfänger können sich dabei aber leicht an den Ohren oder am Gesicht verbrennen. Zudem ist es nicht einfach, immer die richtige Drehbewegung auszuführen. Der EasyCurl von Grundig geht hier einen anderen Weg. Statt des manuellen Aufwickelns gibt es bei diesem Modell einen automatischen Haareinzug auf Knopfdruck. Zudem verfügt der Lockenstab über einen Akku und soll damit als “Styling-Geheimwaffe” auch problemlos mit zur Arbeit oder zum Sport genommen und dort kabellos verwendet werden können. Im Lieferumfang enthalten sind dafür neben dem EasyCurl auch ein Ladegerät mit Kabel, ein Aufsatz zum Unterteilen der Haarsträhnen und eine samtig-schwarze Aufbewahrungstasche.

Grundig EasyCurl
Beim EasyCurl werden die Haarsträhnen quer über den Kopf des Geräts gelegt, von der Seite mit dem Schriftzug hin zur offenen Seite. © IMTEST

Design und Funktionen

Im Test lag der Easy Curl sehr gut in der Hand. Das Gerät fühlt sich hochwertig an, lässt sich gut mit einer Hand umfassen und besitzt mit knapp 300 Gramm ein angenehmes Gewicht. An der Vorderseite des Lockenstabs befindet sich ein Display, das gut lesbar ist und die Einstellungen angenehm groß darstellt. Außerdem gibt es an der Vorderseite vier Tasten. Drückt man die Power-Taste zwei Sekunden lang, schaltet sich das Gerät ein. Direkt neben der Power-Taste befindet sich die Mode/Adjust-Taste. Damit lässt sich durch einfaches Klicken die gewünschte Temperatur wählen. 160, 180 und 200 Grad Celsius stehen hier zur Auswahl. Drückt man die Mode/Adjust-Taste anschließend etwa zwei Sekunden lang, gelangt man zur Einstellung des Timers, der den Dreh der Locken und die passende Aufheizphase bestimmt. Hier kann man einen Wert zwischen drei und 15 Sekunden wählen.

Grundig EasyCurl
Auf dem Display lassen sich die drei einstellbaren Werte sowie der Akkustand ablesen. © IMTEST

Drückt man die Mode/Adjust-Taste dann abermals für zwei Sekunden, erscheint die Turns-Einstellung. Je länger die Haare sind, desto mehr Umdrehungen brauchen die gewünschten Locken. Bei dieser Einstellung lässt sich ein Wert zwischen drei und 12 Umdrehungen auswählen. Oberhalb vom Display befinden sich die beiden Richtungstasten, mit denen die Drehrichtung für jede Strähne bestimmt und der Aufwickelprozess gestartet wird. Etwas verwirrend ist bei der Bedienung, dass die Mode/Adjust-Taste sowohl zum Navigieren durch das Menü, als auch zum Navigieren innerhalb der einzelnen Menüpunkte verwendet wird. Dadurch kann man sich leicht verklicken. Außerdem wird in der Anleitung nicht erklärt, mit welchen Einstellungen man zu welchen Ergebnissen gelangt, da mit dem Lockenstab sowohl lässige Beach Waves als auch enge Korkenzieherlocken möglich sein sollen. Es ist deshalb in jedem Fall nötig, das Gerät in Ruhe auszuprobieren.

Der Hairstyler im Praxis-Einsatz

Nach dem aufmerksamen Lesen der Anleitung versucht die IMTEST-Testerin ihre feinen und sonst glatten Haare auf der einen Kopfseite als lässige und auf der anderen Kopfseite als engere Locken zu stylen. Dafür wählt sie jeweils die für feines Haar empfohlene Temperatureinstellung von 160 Grad Celsius sowie sieben Turns für mittellanges Haar. Den Timer variiert sie zwischen drei Sekunden (der Mindesteinstellung) und zehn Sekunden. Die Handhabung des Lockenstabs klappt dann einfach und geht schnell. Nach und nach werden die Strähnen einzeln abgetrennt und nah am Haaransatz über die Rille am Kopf des Geräts gelegt. Per Klick auf eine der Pfeiltasten wickeln sich die Haare auf. Sobald der EasyCurl einmal piept, kann man die Taste loslassen und die Haare verweilen für die ausgewählte Zeit um den Heizstab. Piept das Gerät drei Mal hintereinander, kann man den Lockenstab vom Kopf wegbewegen und die Haare lösen sich ab.

Für den Test sollen die glatten, feinen Haare der Testerin in eine Lockenmähne verwandelt werden.
Dazu dreht der EasyCurl die Strähnen per Knopfdruck auf.
Die fertigen Korkenzieherlocken können überzeugen.
Auch die lässigeren Locken sind einfach und schnell gemacht.

Positiv fällt zudem auf, dass sich die Haare nicht im Gerät verheddern, sondern jederzeit leicht zu lösen sind. Auch laden sie sich kaum statisch auf. Außerdem ist es fast unmöglich, sich mit dem EasyCurl zu verbrennen, da lediglich der schwarze Bereich innerhalb des Lockenstabs und somit die Oberseite des Geräts heiß wird. Der komplette Seitenbereich bleibt dagegen angenehm kühl und kann auch gegen den Kopf gelegt werden. Das Locken-Ergebnis überzeugte sowohl die Testerin als auch die weiteren Kollegen der IMTEST-Redaktion. 

Die Wärmebildkamera zeigt, dass die Außenseite des Geräts (in Violett) angenehm kühl bleibt. © IMTEST

Grundig: So steht es um die Akkulaufzeit

Praktisch ist darüber hinaus, dass der EasyCurl kabellos funktioniert. Es muss also nicht immer eine Steckdose in der Nähe sein, um das Gerät zu verwenden. Eine Akkuladung hält laut Hersteller für 40 Minuten Haare stylen. Im IMTEST-Labor hat der Lockenstab angeschaltet sogar 55 Minuten durchgehalten, allerdings wurde hier die Aufwickelfunktion nicht benutzt. Die 40 Minuten des Herstellers sind für den echten Betrieb also realistisch. Damit schafft man es etwa, einmal alle Haare in Locken zu legen.

Grundig EasyCurl
Zum Aufladen wird der EasyCurl per USB-Kabel mit dem Ladegerät verbunden. © IMTEST

Zum kompletten Aufladen (von null auf 100 Prozent) benötigt der EasyCurl dagegen zwei Stunden und 32 Minuten. Die durchschnittliche Ladeleistung beträgt dabei 10,1 Watt. Um die Stromkosten für den Lockenstab zu bestimmen, bietet sich so folgendes Rechenbeispiel an: Verwendet man das Gerät zweimal pro Woche und lädt es deshalb auch zweimal pro Woche auf, kommt man im Jahr auf 2,66 Kilowattstunden. Bei einem Strompreis von aktuell 26 Cent pro Kilowattstunde ergeben sich daraus Stromkosten von nur 69 Cent pro Jahr. Neben den Anschaffungskosten von rund 90 Euro (im Angebot oft deutlich günstiger), entstehen durch den Einsatz des Modells also kaum weitere Kosten.

Fazit

Zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von knapp 90 Euro hat Grundig einen hochwertigen Lockenstab im Sortiment, dessen Handhabung auch Anfängern keine Probleme bereiten sollte. Das automatische Eindrehen der Haare klappt zuverlässig und man muss weder vor Verbrennungen am Kopf noch vor dem Verheddern von Haaren Angst haben. Etwas kompliziert ist dagegen die Bedienung mithilfe der Mode/Adjust-Taste. Auch sollte man die einzelnen Einstellungen von Temperatur, Timer und Turns erst an den eigenen Haaren testen, da es keine Informationen zu den benötigten Werten gibt. Hat man den “Dreh” aber erstmal raus, lassen sich schnell und einfach überzeugende Locken gestalten. Dass der EasyCurl über einen Akku verfügt, macht ihn darüber hinaus besonders flexibel einsatzfähig. Dabei können sich auch die Akkulaufzeit und der Stromverbrauch beim Laden sehen lassen.

  • PRO
    • Einfache Handhabung, hochwertige Verarbeitung, überzeugende Locken-Ergebnisse, kein Verbrennen, befriedigende Akkulaufzeit, geringe Stromkosten.
  • KONTRA
    • Etwas komplizierte Bedienung, keine Erklärungen zu den benötigten Einstellungen.
Sandra Fischer

Nach dem Bachelor-Studium in „Medienwissenschaften“ hat Sandra Fischer ihren Master in „Mass media e politica“ (dt. „Massenmedien und Politik“) an der Università di Bologna in Italien absolviert. Neben Italienisch und Englisch spricht sie aufgrund mehrerer Langzeitaufenthalte in Alicante auch Spanisch fließend. Für ein Praktikum bei der Dokumentarfilm-Produktionsfirma „Folke Rydén Production“ ist Sandra im Anschluss an ihr Studium nach Schweden gezogen, bevor sie – zurück in Deutschland – in Hamburg als Projektmanagerin bei Statista angefangen hat. Anschließend ist sie zur FUNKE Mediengruppe gewechselt, wo Sandra zunächst ein Volontariat bei der Zeitschrift „Bild der Frau“ absolviert hat. Als Redakteurin bei IMTEST beschäftigt sie sich nun hauptsächlich mit Küchengeräten und Fitnessgadgets.