Ob Gartenschere, Partyboot oder Dessous, ob Amazon, Spendenaufruf oder Händlerkauf: Fast überall, wo man im Internet bezahlen kann, gehört PayPal mittlerweile zu den Kaufoptionen. Das macht sich das Unternehmen jetzt zu Nutze. Eigenen Angaben zur Folge startet PayPal sein persönliches Werbenetzwerk. Grundlage sollen die Daten der weltweit rund 427 Millionen Nutzerinnen und Nutzer sein.
PayPal: Phishing-Betrüger mimen Nutzerschutz
Eine neue Phishing-Mail richtet sich an PayPal-Nutzende.
PayPal macht Google und Meta Konkurrenz
Bislang war der Markt der Online-Werbung fest in der Hand von Google und Meta. Doch jetzt bekommen die Giga-Konzerne Konkurrenz – und zwar von der Quelle der Onlinekäufe. Zwar können die bisherigen Marktgiganten durch ihr weit vernetztes Netzwerk aus Apps und Funktionen beinah alles über ihre Nutzenden herausfinden – Kaufinteressen eingeschlossen. Klicks auf Produkt-Websites und Widgets werden ausgewertet. Ob ein Kauf dann aber auch abgeschlossen wird, ist damit noch nicht ersichtlich.
An dieser Stelle ist PayPal als Zahlungsdienstleister klar im Vorteil. Denn hier landen nur die endgültigen Kaufentscheidungen. Ergo kann der Konzern gemeinsam mit Schwester-App Venmo relativ eindeutige Nutzerprofile erstellen, die verlässlicher anzeigen könnten, welche Muster sich durch das Kaufverhalten von Nutzenden ziehen. Informationen, die für Online-Marketing und Verkäufer Gold wert sind.
“Handel und Werbung sind eng miteinander verbunden und wir glauben, dass die Werbeplattform, die wir bei PayPal aufbauen, zu einem unverzichtbaren Marketingkanal für große und kleine Händler wird”, so PayPal-Manager Diego Scotti.
Was bedeutet das für PayPal-Kunden?
Während die Auswertung der PayPal-Nutzerdaten für Werbekunden ein Traum sein dürfte, bedeutet er für Kundinnen und Kunden eine klare Einschränkung der Privatsphäre. Zwar haben Online-Shopper nach wie vor die Wahl, sich gegen PayPal zu entscheiden, trotzdem darf der Konzern nicht einfach aus dem Nichts sämtliche Nutzerdaten verkaufen. Daten- und Verbraucherschützer, aber auch Kartellbehörden dürften ein wachsames Auge auf die Neuregelungen und die zugehörige Kommunikation haben.
PayPal selbst kündigte an, es solle eine Möglichkeit geben, sich der Abschöpfung von Daten zu widersetzen. Wie genau das aussehen könnte und ob es bei der Alternative etwa um eine kostenpflichtige Variante geht, steht bislang noch in den Sternen.
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