Nomen est omen. Und so ist der Ecovacs Goat G1-2000 für Rasenflächen bis 2.000 m2 ausgelegt. Doch es kann auch sinnvoll sein, die größte Ziege (engl.: “Goat”) des Herstellers auf kleineren Flächen zu nutzen. Denn sie kommt mit üppigem Zubehör, das bei kleineren Modellen extra gekauft werden muss.
Üppiger Lieferumfang beim Ecovacs Goat G1-2000
Mit rund 2.000 Euro ist der Ecovacs Goat G1-2000 absolut gesehen beileibe kein Schnäppchen. Für eine Maschine mit rein virtuellen Grenzen und einem üppigen Zubehörset im Lieferumfang geht der Preis jedoch mehr als in Ordnung. Denn das Kit beinhaltet nicht nur den Mäher, sondern auch insgesamt vier Navigationsbaken, das WLAN-Verbindungsmodul sowie eine Garage, sozusagen den Ziegenstall. Fun fact: Dessen ziemlich simple Montage dauert aufgrund von 26 einzudrehenden Schrauben fast länger als die Inbetriebnahme des Mähers selbst.
Einfach Einrichtung
Mit Hilfe der Schnellstartanleitung und der sehr gut erklärenden App stellt die Einrichtung des Ecovacs Goat G1-2000 überhaupt kein Problem dar; es bedarf weder besonderen technischen Wissens noch eines krummen Rückens, weil das langwierige Verlegen eines Begrenzungskabels entfällt. Auf dem Rasen müssen lediglich die Navigationsbaken in den Boden geschraubt werden, nachdem man diese gemäß Anleitung angelernt hat. Je nach Rasenform macht sich auch hier das große Paket selbst bei weniger als 2.000 m2 Fläche bezahlt. Denn ein L-förmiger Rasen wie hier im Test benötigt mindestens drei Baken.
Sind die Baken verteilt, erinnert der Rest ein wenig an Fernlenkautos. Mit der App und dem Smartphone als Bluetooth-Fernbedienung fährt man die Außengrenze der zu mähenden Fläche ab. Der Goat erstellt dabei eine Karte des Rasens. Im zweiten Schritt kann man noch Sperrbereiche festlegen, also Beete, ein Trampolin oder einen Pool innerhalb des Mähbereiches zum Beispiel.
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Ist das abgeschlossen, „beschnuppert“ der Mähroboter einmal selbstständig das Areal und sucht nach möglichen Hindernissen, was etwa im Gras steckende Lampen oder hohe Wurzeln sein könnten. Letztlich dauert es keine 30 Minuten, bis man den Ecovacs dann dauerhaft einsetzen und mittels Zeitplan regelmäßig das Gras schneiden lassen kann.
Die Hinderniserkennung des Ecovacs Goat G1-2000
Der Goat ist recht geländegängig und meistert auch steile Anstiege mit bis zu 45 Prozent. Auch flache Kuhlen, kleinere Wurzeln oder kleine Buckel stellen für ihn kein wirkliches Problem dar. Trotzdem ist der Einsatz auf unebenen Rasenflächen mit teils schlecht zugänglichen Kanten nicht unproblematisch. Denn damit das Gelände mit seiner Unwegsamkeit den Mäher nicht dauernd zum Anhalten zwingt, wird in der App empfohlen, die Hinderniserkennung auf eine Höhe von 20 cm einzustellen.
Was für den störungsfreien Betrieb sinnvoll ist, kann allerdings für manchen kleinen Gartenbewohner zum Verhängnis werden. Gerade für Igel, die sich zusammenrollen und auf das Verschwinden einer Gefahr warten, statt zu flüchten, gilt das. Zwar besitzt der Goat als Beta-Funktion eine KI-gestützte Erkennung unter anderem für Tiere, aber die hat Grenzen. Den Igelroboter im Test, der sich frontal vor dem Mäher eingerollt hat, nimmt der Goat nicht immer wahr, sondern überfährt ihn. Besser sieht es aus, wenn der Igel seitlich versetzt liegt.
Dann weicht der Ecovacs ihm sehr zuverlässig aus. Immerhin: In der App lässt sich ein Tierschutzzeitraum einstellen, in dem das Gerät grundsätzlich nicht auf Mähfahrt geht. Der Hersteller hat das Thema also lobenswerterweise auf dem Schirm.
Ecovacs Goat G1-2000: Die Mähleistung
Am Ende des Tages nützt die beste Hinderniserkennung nichts, wenn das Gras nicht vernünftig gekürzt wird. Hier macht der Goat eine recht gute Figur, wobei er mit harten Grassorten etwas mehr Probleme hat als mit weichen. Bei einem robusten Sportrasen oder Wiesen- bzw. Weidegräsern wird man von Zeit zu Zeit zum klassischen Mäher greifen müssen. Denn alles, was ein Mähroboter nicht schneidet, wächst ihm irgendwann buchstäblich über den Kopf und wird als Hindernis wahrgenommen. Im Ergebnis meidet die Maschine den Bereich dauerhaft, was dort zu einer noch höheren Grasnarbe führt, der man irgendwann nur noch mit dem Freischneider Herr wird.
Den braucht man übrigens auch an Rändern ohne überfahrbare Kante. Selbst, wenn man bei der Kartierung sehr sauber und immer nah an Kantsteinen entlangfährt, so bleibt doch immer ein gut 10 cm breiter Streifen, den der Goat nicht mäht, weil der Messerteller nicht über die komplette Breite des Gehäuses geht. Da hilft es auch nicht, dass der Roboter ansonsten für sich selbst einen ziemlich effizienten Mähplan ermittelt und den Rasen sehr systematisch in Bahnen abfährt.
Der Goat als mobiles „Auge“
Da der Ecovacs Goat G1-2000 zur Hinderniserkennung neben klassischen Stoßsensoren vor allem eine Panorama-Kamera nutzt, die in der Basis regelmäßig automatisch gereinigt wird, kann er auch als eine Art Drohne eingesetzt werden. Sinnvoll ist dabei in jedem Fall die Option, den Bereich um die Station auch in geparktem Zustand zu überwachen. Das bietet zusätzlich zum Pin-Code und dem Anhebe-Sensor besonderen Diebstahlschutz.
Darüber hinaus kann der Mähroboter aber auch als Kameradrohne durch den gesamten Mähbereich gesteuert werden, das Festlegen von Überwachungspunkten ist ebenso möglich wie Audiokommunikation. Allerdings ist die Bildqualität im Vergleich zu der moderner Überwachungskameras eher mäßig und auch die manuelle Steuerung aus der Ferne funktioniert nur bei sehr guter WLAN-Verbindung zuverlässig.
Fazit
Der Ecovacs Goat G1-2000 ist das Flaggschiff unter den Mährobotern des Herstellers. Er kann mit guter Ausstattung, einfacher Installation und einem insgesamt für ein solches Gerät moderaten Preis punkten. Allerdings kommt er mit harten Gräsern nicht optimal zurecht. Die Hinderniserkennung arbeitet insgesamt recht zuverlässig, hat aber gerade im Hinblick auf Igelschutz noch etwas Luft nach oben.
- PRO
- Einfache Einrichtung, gute App-Steuerung, effizienter Mähplan, üppiger Lieferumfang.
- KONTRA
- Leichte Schwächen bei harten Gräsern, realtiv breiter Randbereich bei nicht-überfahrbaren Rasenkanten.
IMTEST Ergebnis:
gut 2