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LG OLED C4 im Test: Dieser TV wird so richtig hell

IMTEST hat den Fernseher in der 65-Zoll-Variante getestet.

Der LG OLED C4 steht auf einem Tisch.
© IMTEST

LG ist einer der großen Mitspieler auf dem TV-Markt. Dabei besonders beliebt: die OLED-Modelle aus der C-Serie. Dank der OLED-Technologie holen sich Käuferinnen und Käufer hier einen äußerst kontraststarken Fernseher nach Hause. Doch das ist längst nicht alles, wie IMTEST im Test des LG OLED C4 in der Größe 65 Zoll (Modellnummer: OLED65C49LA) festgestellt hat. Wie gut ist das Bild, welche Extras gibt es und wie steht es um den Klang? Hier gibt es Antworten.

Klare Kante beim Design

Das Auspacken sowie Aufbauen klappte einfach. Der Fernseher ließ sich ohne Probleme aus der Verpackung heben, Standfuß und TV sind gut geschützt. Nur wenige Handgriffe waren nötig, um den Fuß am Bildschirm zu befestigen. Der LG OLED C4 ist hochwertig verarbeitet. Das Design zeichnet sich in erster Linie durch seine klaren Kanten aus, der mittig platzierte Fuß liefert einen festen Stand – steht gegebenenfalls aber der Soundbar etwas im Weg. Alternativ lässt sich der Fernseher aber auch an die Wand hängen. Dafür gibt es nach dem VESA-Standard zertifizierte Gewindelöcher.

LG OLED C4 im Test: Die nächste OLED-Stufe

LG setzt wie bei seinen anderen Top-Modellen auch beim C4 auf die OLED-evo-Technologie. Dadurch ist der TV in der Lage, noch heller zu strahlen. Dass das nicht nur Marketingsprech ist, konnte die Redaktion bestätigen. Im Labor hat der Fernseher es auf 1.150 Candela pro Quadratmeter geschafft, ein “sehr guter” Wert. Damit liegt der TV weit über seinem Vorgänger, der im letzten großen TV-Vergleichstest von IMTEST auf 857 Candela pro Quadratmeter kam. Hinzu kommt der OLED-typische außerordentlich starke Kontrast samt perfekter Schwarzdarstellung. Dunkle Bereiche kommen so toll zur Geltung und die feinen Helligkeitsabstufungen erlauben. Farben zeigt der LG OLED C4 natürlich an, kleinere Abweichungen gibt es beim erweiterten Farbraum, der intensive und knallige Farben umfasst. Dennoch: Das Bild ist außerdordentlich gut – und das sogar schon mit niedrigaufgelöstem Material.

LG s neues Prozessor leistet beim Upscaling seinen Teil und kreirt selbst aus SD-Material ein hochaufgelöstes Bild. Wie gut das Bild ist, zeigt sich dann bei Full-HD- geschweige denn 4K-Material. Gesichter, Strukturen und selbst schnell herumschwirrende Objekte sehen gestochen scharf aus und verschwimmen auch nicht. Dafür sorgt auch die sehr hohe Bildwiederholrate von 144 Hertz. Der TV ist also in der Lage, 144 Bilder in der Sekunde darzustellen. Das ist auch für Sport- und Spielfans relevant. Schnelle Objekte – wie ein im Diagonalpass geschossener Fußball – fliegen hier flüssig über den Bildschirm. Für die Schärfe sorgt die sehr gute Reaktionszeit: IMTEST hat in der Mitte 12,9 Millisekunden gemessen. Das wird auch Gamer freuen, die für gezielte Einstellungen auch wieder ein gesondertes Einstlellungsmenü in webOS24 erhalten. Außerdem bietet der TV AMD FreeSync und Nvidia G-Sync, was PC-Spielerinnen und -Spielern zugutekommt.

Der LG OLED C4 mit dem Gaming Mode
Der Gaming-Modus liefert einen Überblick über die wichtigsten Funktionen für Spielerinnen und Spieler. © IMTEST

webOS 24: Dank Fernbedienung durch die Menüs schweben

Apropos WebOS24: Das ist noch individueller geworden. Auf der Startseite warten nun individuelle Emfehlungen und auch die Nutzeroberfläche lässt sich anpassen. Hinzu kommen laut LG noch weitere Verbesserungen, etwa zur Sicherheitsarchitektur. Wer jedoch schon mal einen LG-TV mit WebOS-Betriebssystem besessen hat, wird sich hier in Windeseile zu Hause fühlen. Wie gehabt gibt es alle relevanten Apps, von Streaming-Diensten wie Netflix bis hin zu Spielen. Selbst das Social-Media-Phänomen TikTok lässt isch auf dem Fernseher installieren. Auch unverändert: Die Bedienung erfolgt mittels LG Magic Remote. Die hauseigene Fernbedienung liegt gut in der Hand und weist jede Menge Tasten und Shortcuts zu Apps auf. Das Highlight bleibt aber die Gestensteuerung, mit der man regelrecht durch die Menüs fliegt. Alternativ gibt es auch eine Sprachsteuerung, die lange Eingaben – etwa bei YouTube – angenehm verkürzt. Die Menüs sind übersichtlich gestaltet, Wege zur Einstellung des Bildmodus, zu Updates oder zum Aktivieren der Energiespareinstellungen sind kurz. Etwas irritierend sind teilweise einzelne Werbeblöcke, die gerne mal großflächig angezeigt werden. Vereinfacht wird auch die Auswahl des Bildmodus: So lässt sich einstellen, dass der Fernseher automatisch in den Filmmaker Mode wechselt, wenn ein Film oder eine Serie abgespielt wird. Hier werden Bild-Extras wie LG True Tone bewusst ausgeschaltet, um künstliche Eingriffe wie Farbanpassungen zu verwehren.

Die LG Magic Remote
Die LG Magic Remote ist nicht neu, aber liefert immer wieder ein gutes Bedienerlebnis, besonders mit der Gestensteuerung. © IMTEST

LG OLED C4: Teilweise sparsamer

OLED-Fernseher überzeugen durch Bildqualität, aber gleichzeitig sind sie auch energiehungrig. Der LG OLED C4 verbrauchte beim Abspielen von SDR-Material 69 Watt, bei dem HDR-Testmaterial stieg es dann auf 176 Watt an. Somit liegt der Verbrauch hier im etwas hohen Bereich, gesamtbetrachtet ist das Ergebnis aber “gut” für einen Fernseher dieser Größe. Es kommt dabei auch immer ganz darauf an, was geschaut wird. Bei einem Film mit vielen dunklen und farblosen Szenen wird der Verbrauch aufgrund der OLEDs geringer ausfallen. Zur Optimierung gibt es beispielsweise noch einen Energiesparmodus, eine Auto-Helligkeit und eine Auto-Aus-Funktion.



So klingt der LG OLED C4

Überrascht hat der LG OLED C4 beim Klangtest. Actionszenen aus dem Film “Mad Max: Fury Road” klangen im Test druckvoll und ein Hauch von Räumlichkeit kam auf, als Motorradfahrer von links nach rechts durchs Bild rauschten. Außerdem wirkte der Klang ausgewogen: zwischen den röhrenden Motorgeräuschen ging der Dialog nicht unter. Kleines Makel: Stimmen dröhnten teilweise. Besser schnitt der LG OLED C4 beim Abspielen von Musik ab. Auch hier wirkten Bässe kraftvoll und der Mix stimmig. Auch Höhen klangen selbst lautgedreht noch etwas sauber. Man muss sich jedoch immer vergegenwärtigen, dass die Möglichkeiten eines Flachbildfernsehers alleine aufgrund seiner Bauweise begrenzt sind. Wer Heimkino-Sound will, sollte daher eher zur Soundbar greifen.

Fazit

Mit dem OLED C4 setzt LG seine beliebte TV-Reihe konsequent fort. Die Bildqualität bewegt sich auf absolutem Top-Niveau, die Bedienung ist gewohnt intuitiv und Extras vermisst man hier nicht: von Dolby Vision und Dolby Atmos bis hin zu Nvidia G-Sync ist alles an Bord. Erfreulich ist der Sprung auf 144 Hertz und die höhere Helligkeit, der OLED C4 strahlt regelrecht. Wirklich überrascht hat aber der Klang, der für so einen dünnen Fernseher in vielen Testszenarien “gut” war, etwa bei druckvollen Action-Sequenzen. OLED-Technologie bedeutet auch Energiehunger, der sich hier besonders bei HDR-Material zeigte.

  • PRO
    • Sehr gute Bildqualität (natürliche Farben, sehr guter Kontrast, perfekte Schwarzdarstellung), gute Klangqualität (besonders bei Film).
  • KONTRA
    • Etwas energiehungrig bei HDR-Material.

IMTEST Ergebnis:

sehr gut 1,5

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Nach einem Studium der Politikwissenschaft absolvierte Pascal Bartholomäus ein redaktionelles Volontariat bei dem deutschen Technikmagazin Computer Bild. Dort lernte er das journalistische Handwerk und widmete sich allerlei Neuheiten aus der Technikwelt. Als Teil von IMTEST schreibt und testet er nun allerlei Produkte: unter anderem Notebooks.