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Smarter Schein: Wie Govee mit neuen Stehlampen und Kunst den Lichtmarkt aufmischen möchte

Mit den neuen Produkten „Tree“, „Uplighter“ und „Torchiere Floor Lamp“ und künstlerischer Kooperation will der chinesische Hersteller Govee seine Position in Deutschland stärken – und trifft damit einen Nerv der Zeit.

Die Govee Tree Floor Lamp im Betrieb © Govee

Der Markt für smarte Beleuchtung ist längst mehr als nur Spielerei für Technikfans. Das zeigen nicht zuletzt Anbieter wie Govee, die smarte Lampen und LED-Strips vom Schreibtisch in den Wohnraum bringen – inklusive App-Steuerung, Farbverläufen und Automatisierung. Nun präsentiert das Unternehmen mit Sitz in Shenzhen die dritte Generation seiner Stehlampen und kündigt zugleich eine neue Markenstrategie an, die Licht als emotionales Gestaltungselement in den Fokus rücken soll.

Form statt Funktion?

Die neuen Stehlampen verzichten auf das klassische, senkrechte Format und setzen auf flexible, verspielte Designs. Damit will Govee offenbar eine Käuferschaft ansprechen, die Technik nicht nur als Werkzeug, sondern als Teil des Wohnstils versteht. Im Zentrum steht die Idee, dass Licht nicht nur für Helligkeit sorgt, sondern zur Atmosphäre beiträgt – ein Ansatz, der sich in vielen aktuellen Interior-Trends wiederfindet.

Govee Uplighter

Allerdings bleibt unklar, ob sich der Anspruch auch im Alltag bewährt. Zwar bietet Govee bereits eine Vielzahl an Lichtprofilen, Szenen und Steuerungsoptionen, doch der reale Nutzen hängt oft von der Usability der App und der Kompatibilität mit bestehenden Smart-Home-Systemen ab. Hier zeigt sich im Alltag, ob das Designkonzept über ein reines Lifestyle-Statement hinausgeht.

Kunst trifft Produktdesign

Für Aufmerksamkeit sorgt auch die Zusammenarbeit mit der deutschen Künstlerin Regine Schumann, deren Werke oft mit fluoreszierendem Acrylglas und UV-Licht spielen. Gemeinsam mit Govee hat sie eine Installation entwickelt, die programmierbare LEDs und reflektierende Materialien kombiniert. Die Präsentation erfolgte im Rahmen eines Launch-Events in Berlin unter dem Titel „Light Up the Corner“ – eine Mischung aus Markeninszenierung und Kunstausstellung.

Die Kooperation wirkt auf den ersten Blick ungewöhnlich, passt aber zur Strategie vieler Tech-Marken, die sich über kulturelle oder künstlerische Partnerschaften ein kreatives Image geben wollen. Ob das auch über Fachpublikum und Eventgäste hinaus Anklang findet, bleibt abzuwarten.

Emotionen auf Knopfdruck?

Laut Govee belegen Marktanalysen, dass farbiges Licht für viele Menschen einen spürbaren Einfluss auf die Stimmung hat. Tatsächlich sind Lichttherapie und Umgebungslicht längst etablierte Themen – etwa im Zusammenhang mit Schlaf, Konzentration oder saisonaler Depression. Dass smarte Lichtsysteme hier mehr leisten können als herkömmliche Beleuchtung, ist denkbar, bedarf aber klarer technischer Umsetzung und einer gewissen Reife der Produkte.

Govee Torchiere

Der Versuch, Licht als emotionales Werkzeug zu positionieren, ist also nicht neu – aber vielleicht konsequent weitergedacht. Entscheidend wird sein, ob Govee nicht nur optisch, sondern auch technisch überzeugt. Denn im stark umkämpften Smart-Home-Markt zählen langfristig vor allem Benutzerfreundlichkeit, Datenschutz und Integration.

Fazit

Mit neuen Produkten und einem gezielten Imagewandel zeigt Govee, dass Licht mehr sein kann als Lampe. Ob die Verbindung von Design, Technologie und Kunst am Ende mehr ist als ein cleveres Marketingkonzept, wird sich im Alltag zeigen – und daran, ob Nutzer*innen wirklich emotionale Erlebnisse erwarten oder einfach nur gutes Licht.

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