Mit dem Fire Max 11 hat Amazon sein bisher größtes und schnellstes Tablet veröffentlicht. Das Gerät ist mit wahlweise 64 oder 128 Gigabyte Speicher erhältlich und kostet 269 Euro bzw. 299 Euro. IMTEST hat das neue Amazon-Tablet getestet.
Produktdetails
- Display: 11 Zoll / 2000 x 1200 Pixel
- Kamera: 2 x 8 Megapixel
- Speicher: 64 GB / 128GB (erweiterbar)
- RAM: 4GB
- CPU: 2,2 GhZ Octacore
- Akkulaufzeit: 12 Stunden
- Preis: ab 269 Euro / ab 299 Euro (je nach Speicher)
Fire Max 11: Soviel Leistung steckt drin
Das Fire Max 11 ist nicht nur das größte und teuerste, sondern auch das bisher leistungsstärkste Amazon-Tablet. Im Tablet-Computer steckt ein Octacore-Prozessor mit 2,2 GhZ, der auf 4GB Arbeitsspeicher zugreifen kann. Diese Leistungsdaten liegen zwar deutlich über denen des nächstgrößeren Amazon-Tablets Fire HD Plus 10, insgesamt ist aber auch das Fire Max 11 kein High-End-Gerät.
Das im Vergleich immer noch recht günstige Tablet macht einen guten Eindruck. Das schlanke Alu-Gehäuse fühlt sich wertig an und liegt gut in der Hand und ein Gewicht von knapp 490 Gramm macht es leicht genug für den mobilen Einsatz, ohne billig zu wirken.
Auch das größte Amazon-Tablet setzt natürlich auf das hauseigene FireOS, das nach wie vor keinen Zugriff auf den Google Playstore ermöglicht, den Nutzer von Android-Tablets gewohnt sind. Dies schränkt die Verfügbarkeit von Apps gegebenenfalls ein – auch wenn laut Statista immerhin 480.000 Anwendungen im Amazon-Appstore zu finden sind.
Ordentliches Display
Das Display des Fire Max 11 ist insgesamt solide. Die Auflösung von 2000 x 1200 sorgt für eine Pixeldichte von knapp 212 PPI. Das ist auf den ersten Blick ausreichend, kann aber nicht mit den Retina-Displays der aktuellen iPad-Generation mithalten. Bei genauerer Betrachtung sind Pixel-Ränder an Icons und der Schrift erkennbar. Das ist bei ansonsten guter Schärfe und guter Leuchtkraft kein Drama, hier ist das Fire Max 11 aber erkennbar eher ein Produkt im günstigeren Tablet-Segment. Dies unterstreicht auch der doch recht breite schwarze Rahmen, der zwischen Display-Rand und Metallrahmen liegt, sowie eine im Test eher schwache Farbtreue. Das hochglänzende Display des Fire Max 11 ist zudem recht empfindlich für Spiegelungen.
Schön ist, dass Amazon Alexa direkt in das Betriebssystem des Tablets eingebunden ist. So lassen sich sowohl die Funktionen des Gerätes als auch das eigene Smarthome mit dem Tablet steuern. FireOS lässt sich dabei flüssig bedienen. Auch gängige Entertainment-Apps, allen voran natürlich Amazon Prime Video, laufen flüssig, sind aber aufgrund der Display-Auflösung auf 1080p-Darstellung beschränkt. Der 64GB-Speicher des Fire Max 11 ist übrigens mit einer Mikro-SD-Karte erweiterbar.
Für Spiele zu wenig
Bei größeren Spielen kommt der Octacore-Prozessor, der sich aus zwei ARM Cortex A-78 und sechs ARM Cortex-A55 Chips zusammensetzt, allerdings schnell an seine Grenzen. Das Sammelkarten-Spiel Hearthstone läuft zwar meist flüssig, kann aber nicht immer mit optimaler Bildrate dargestellt werden. Aufwändigere Titel wie PUBG Mobile leiden ebenfalls unter der im Vergleich etwas schwachen CPU des neuen Fire-Tablets. Diesen Eindruck unterstreichen die IMTEST-Benchmarks. Vor allem beim 3DMark Slingshot Extreme liefert das Tablet ein mangelhaftes Ergebnis. Hier fehlt es spürbar an Rechenpower, was insbesondere bei Spielen auffällt. Allerdings gilt hier: Anspruchsvolle Grafik-Highlights wie Diablo Immortal sind im Amazon-Appstore ohnehin nicht erhältlich.
Spannender für Spieler ist der Amazon-Dienst Luna, der auch Titel wie Fortnite oder Batman: Arkham Knight auf dem Fire Max 11 Tablet ermöglicht. Allerdings ist dafür eine sehr stabile Internetverbindung erforderlich, damit Lags und große Latenzen vermieden werden können. Zusätzlich ist Luna auch für Prime-Mitglieder nicht völlig kostenlos. Zwar gibt es jeden Monat ein neues Spiel für die eigene Bibliothek, voller Zugriff auf die Luna+-Bibliothek kostet aber nach einer Gratis-Periode 9,99 Euro. Generell kämpft Luna, je nach Internetverbindung, mit den typischen Problemen von Spiele-Streaming-Diensten wie Lag, Latenz, Bildartefakten und schwankender Performance. Für ein günstiges Tablet wie das Fire Max 11 könnte der Dienst aber eine brauchbare Alternative sein.
Amazon Fire Max 11: Ordentliche Kameras
Die beiden Kameras des neuen Amazon-Tablets sind für Tablet-Verhältnisse ordentlich. Klar: An Höchstleistungen aktueller Smartphone-Sensoren kommt das Fire Max 11 bei weitem nicht heran. Im Vergleich mit dem insgesamt etwas niedrigeren Standard bei Tablet-Kameras sind die Linsen aber durchaus gut nutzbar. Insbesondere die Selfie-Kamera ist für Video-Telefonie ordentlich. Dabei sollte man aber am besten ein Headset nutzen: Weder die verbauten Lautsprecher noch das Mikrofon können wirklich überzeugen. Dafür punktet die gute Akkulaufzeit, die im Test mit rund 12 Stunden gemessen wurde.
Praktisches Zubehör
Gut ist auch die Erweiterung des Tablets durch die für 89,99 Euro separat erhältliche Tastaturhülle, die ebenfalls von Amazon selbst angeboten wird. Dank einer einfachen Magnetverbindung wird das Tablet dank des Keyboards in Notebook-Größe im Handumdrehen zu einem praktischen Allrounder.
Das Tablet lässt sich dann nämlich dank ordentlichem Tastenfeld und kleinem Touchpad beinahe wie ein Netbook bedienen, was besonders für Office-Anwendungen im Zug oder im Flugzeug äußerst praktisch sein dürfte. Auch der Amazon-Stylus (34,99 Euro) ist mit dem Fire Max 11 kompatibel und praktisch für schnelle Notizen oder Skizzen unterwegs.
Fazit
Das Amazon Fire Max 11 ist ein solides Tablet. Ab 269 Euro bekommt man ein wertig verarbeitetes Gerät, das mit einem durchschnittlichen 11-Zoll-Bildschirm aufwartet. Helligkeit und Schärfe (2000 x 1200 Pixel) passen, die Farbdarstellung könnte aber präziser sein. Der verbaute ARM-Octacore-Prozessor reicht für mobiles Surfen, Multimedia- und Office-Anwendungen, kommt bei aufwändigeren Anwendungen und Spielen aber schnell an seine Grenzen. Dafür überzeugt die Akkulaufzeit. Auch die Kameras sind für Video-Telefonie oder einen schnellen Schnappschuss in Ordnung. Gut ist auch das passende Zubehör: Vor allem die Tastaturhülle macht aus dem Fire-Tablet einen guten Allrounder für mobile Arbeit und Video-Telefonie. Wie immer gibt es bei Amazon übrigens die Wahl zwischen Geräten mit- und ohne Werbung auf dem Homescreen. “Ohne” kostet rund 15 Euro extra.
- PRO
- Wertiges Gehäuse, ordentliches Display, gute Akkulaufzeit.
- KONTRA
- Wenig (Spiele-)Leistung, eingeschränkte App-Verfügbarkeit.
IMTEST Ergebnis:
befriedigend 2,7