Veröffentlicht inEinzeltests

Spray-Mop von Bona ausprobiert: Sprühen, wischen, sauber?

IMTEST hat den Spray-Mop von Bona ausprobiert.

Der Bona Spray-Mop sprüht auf einen Holzfußboden in Wohnumgebung.
© Bona

“Das Bisschen Haushalt macht sich von allein”, sagt nicht nur der Ehemann im berühmten Lied, sondern auch viele Hersteller von Reinigungsprodukten. Mit bestimmten Putzmitteln und/oder -Gerätschaften soll das Saubermachen leicht und schnell von der Hand gehen. Doch es gibt auch unendlich viele Tipps und Vorschriften dazu, was man wie reinigen sollte. Holzfußböden sind in vielerlei Hinsicht besonders anspruchsvoll – wollen sie nicht nur geputzt, sondern auch geölt oder gepflegt werden. Und Wasser ist bei vielen Holz-Bodenbelägen der Feind!
Um sowohl die Reinigung als auch die Pflege von Parkett, Dielen und Co. so einfach wie möglich zu machen, bietet die schwedische Firma “Bona” diverse Holzschutz-, -Putz- und -Pflegemittel an. Und um diese schnell und einfach zum Einsatz zu bringen, hat der Hersteller zudem den sogenannten “Spray-Mop” erfunden. Diesen hat IMTEST sich nun im Labor ein wenig genauer angeschaut.



Das Prinzip des Spray-Mops

Der Bona-Spray-Mop besteht aus einem Wischmopp mit einem per Klettverschluss anzubringendem Wischtuch und einem integrierten Behälter für Reinigungslösung. Beim Kauf kann man sich entscheiden, für welchen Boden die erste Putzlösung geeignet sein soll. Zudem kann man weitere Reinigungsmittel als Wechselkartusche oder Nachfüllpack hinzukaufen.
Das Reinigungsprinzip ist dabei einfach: Beim Putzen kann die Reinigungslösung über einen Pumpmechanismus am Griff auf den Boden gesprüht und direkt drüber gewischt werden. Laut Hersteller ist das insbesondere für Holzböden schonender als die Reinigung mit Mopp und Wischeimer. Der gezielte Sprühstoß verteile das Putzmittel gleichmäßig und trockne wesentlich schneller, sodass der Boden nicht angegriffen werde.

Eine Person putzt einen Holzfußboden in einem Wohnzimmer mit dem Bona Spray-Mop.
Der Spray-Mop hat das Reinigungsmittel bereits integriert. Mit einem Sprühstoß kommt es auf den Boden und kann direkt verteilt werden.
Eine Hand hält den Griff des Bona Spray-Mops fest.
Zum Sprühen dient der Pumphebel am Griff.

Aus den gelieferten Einzelteilen lässt sich der Mopp dementsprechend leicht und intuitiv zusammenbauen. Nach dem ersten Stutzen über die fehlende Bedienungs- beziehungsweise Aufbau-Anleitung fiel im Test schnell auf, dass alle wichtigen Informationen auf der Verpackung aufgedruckt sind. Das beiliegende Heft war hingegen ein Prospekt über weitere Produkte von Bona. Doch auch, wer die Verpackung direkt entsorgt, kann sowohl bei der Montage als auch bei der Benutzung wenig falsch machen. Es ist allerdings ein wenig Kraft nötig, etwa um die Teile vom Griff bis zum Einrasten zusammenzustecken.

Der Bona Spray-Mop kommt in sechs Einzelteilen, die recht intuitiv zusammenzubauen sind. Eine Anleitung dafür gibt es im Zweifelsfall aber auch aufgedruckt auf der Verpackung. © IMTEST

Für die platzsparende Verstauung ist die Wischtuch-Halterung des Spray-Mops umklappbar. Außerdem gibt es eine Halteschlaufe am Griff, die zur Aufhängung genutzt werden kann.

Der Bona-Wischmopp lässt sich dank Haken am Griff und umklappbarer Wischtuch-Halterung leicht aufhängen. © IMTEST

Handhabung des Bona-Wischmopps

Das Wischtuch ist sehr einfach am Bona-Spray-Mop anzubringen. Am Ende des Mopps ist nämlich Klettverschluss angebracht, der mit etwas Druck gut am Mikrofasertuch haftet. Letzteres wirkt zudem dick und hochwertig und kann laut Hersteller bis zu 500 Mal in der Maschine gewaschen werden, bevor es ausgetauscht werden muss.

Zu Beginn des Tests ließ sich der Bona-Mopp noch sehr leicht über den Holzfußboden schieben. Durch das Versprühen des Reinigungsmittels wurde das Tuch nach und nach allerdings angefeuchtet und rutschte daraufhin nicht mehr so gut wie ein trockenes oder komplett nasses Tuch. Weiterer Kraftaufwand ist zudem für den manuellen Pump-Vorgang nötig. Schon nach wenigen Minuten war die Anstrengung in der Hand zu merken. Im Test fiel außerdem auf, dass die Kartusche mit dem Bona-Reinigungsmittel keinen guten Kontakt zum Mopp behielt. Nach wenigen Pumpstößen kam kein Reiniger mehr aus der Sprühöffnung und der Behälter musste nach unten gedrückt werden. Dann waren wieder einige Sprühstöße möglich, bevor das Nachdrücken wiederholt werden musste.

Eine Hand setzt die Kartusche mit Reinigungsmittel in den Spray-Mop von Bona ein.
Die Kartusche mit Reinigungsmittel ist an sich einfach in den Spray-Mop einzusetzen. Für die Sprühfunktion musste im Test aber immer wieder nachgeholfen werden. © IMTEST

Im Nachgang zum Test teilte uns der Hersteller mit, dass dieses Problem sofort angegangen wurde und ein neues, optimiertes Modell auf den Markt kommt. Bei diesem soll die Sprüh-Funktion jetzt einwandfrei funktionieren.

Bei längerem Putzeinsatz kann allerdings zum Tragen kommen, dass der Spray-Mop keinen Teleskopgriff besitzt. Für besonders große und kleine Menschen kann das hinderlich sein.
Dafür gibt es aber einen rutschfesten Stopper am Griff, der beim Wischen der zweiten Hand einen angenehmen Griff ermöglicht.

Der Spray-Mop im Reinigungstest

Um die Reinigungskraft des Bona-Wischmopps zu überprüfen, sollten im Test drei verschiedene Flecken geputzt werden. Eine Spur Holunder-Saft wurde auf dem Holzboden trocknen gelassen. Zudem waren ein leicht angetrockneter Klecks Curry-Ketchup und ein frischer Wasserfleck zu säubern. Nach ein paar Pumpstößen und einmaligem Darüberwischen waren die Schmutzflecken bereits deutlich verkleinert. Ganz wegzuwischen waren sie mit dem Bona-Wischmopp jedoch nicht. Sowohl vom Ketchup als auch vom Saft blieben auch nach mehrfachem Putzen mit unterschiedlich viel Druck noch Spuren der Farbstoffe übrig.

Der Bona Spray-Mop von oben mit drei strichförmigen Flecken davor.
Der Spray-Mop sollte im Test drei verschiedene Flecken aufwischen: Wasser, leicht angetrockneten Ketchup und getrockneten Holunder-Saft.
Der Bona Spray-Mop von oben mit drei strichförmigen Flecken dahinter.
Nach einem Mal Darüberwischen mit der Bona-Reinigungslösung waren noch deutliche Rückstände zu sehen.
Rückstände des Reinigungstests auf dem Holzboden.
Auch nach mehrfachem Wischen, blieben noch leichte Verfärbungen übrig.

Da kein Auswaschen im Wassereimer vorgesehen ist, verbleibt der Schmutz zudem nach der Reinigung von Flecken im Wischtuch. Anschließend wird er somit auf dem restlichen Boden verteilt. Bona behauptet zwar, dass das Reinigungsmittel “99 % der Bakterien” auf dem Boden entferne. Wenn das Mikrofasertuch jedoch bereits verschmutzt ist, kann das wohl infrage gestellt werden. Für eine hygienische Reinigung müssen also entweder Ersatz-Tücher hinzugekauft werden oder das eine Tuch aus dem Lieferumfang ausgewaschen werden. Bevor der Wischvorgang fortgesetzt werden kann, ist es dann jedoch nötig, es komplett trocknen zu lassen. Schließlich fußt das Spray-Mop-Prinzip darauf, so wenig Wasser wie möglich zu verwenden, um den Holzfußboden nicht zu schädigen.

Nach dem Test der Reinigungsleistung war das Wischtuch deutlich verschmutzt. Vor der weiteren Reinigung sollte es also gewechselt und/oder ausgewaschen werden. © IMTEST

Nach dem Reinigungstest ohne Einsatz von Wasser wirkte das Holzparkett allerdings tatsächlich gepflegter als zuvor – wie von Bona versprochen.



Fazit

Der Spray-Mop von Bona ist ein Reinigungswerkzeug, dass vor allem für die Holzboden-Pflege gedacht ist. Die Montage war im Test sehr einfach – allerdings funktionierte das Einsetzen der Reinigungslösung nur unzureichend, sodass in der Benutzung immer wieder nachjustiert werden musste. Die Reinigung des Testschmutzes gelang zudem nur mit Rückständen. Vor allem der Farbstoff von Holunder-Saft und Ketchup blieben auch nach mehrfachem Wischen auf dem Boden zurück.
Dafür wirkte das Holz nach dem Wischvorgang aber gepflegt. Der Bona-Wischmopp scheint daher eher für die Pflege von Holzfußboden und die Reinigung von leichten Flecken oder Staub zu empfehlen zu sein. Mit einem Preis von derzeit knappen 45 Euro ist er zudem im Premium-Bereich einzuordnen, ähnlich wie etwa Reinigungsprodukte vom Konkurrenten Leifheit.

  • PRO
    • Einfacher Zusammenbau, hochwertiges Holzpflegemittel zur Reinigung.
  • KONTRA
    • Reinigungsleistung etwas schwach, kein Teleskop-Stiel, Pump-Mechanismus im Test nur zum Teil funktionstüchtig.


Jetzt kostenlos zum IMTEST-Newsletter anmelden!

Unsere besten News, Ratgeber und Kaufberatungen der Woche für Sie per Mail und kostenlos.

Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.

*Pflichtfeld. Eine Abmeldung ist jederzeit über einen Link im Newsletter möglich.

Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit
schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.
Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter
und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.