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Gasgrill von Burnhard: Big Fred Deluxe im Test

Burnhard hat den Big Fred Deluxe überarbeitet. Herausgekommen ist ein sehr heißer Grill. Und das ist nicht nur positiv gemeint.

Silberner Gasgrill mit ausgeklappten Seitenteilen von vorne auf weißem Hintergrund
© Burnhard

Drei Rohrbrenner, ein Infrarot-Steakbrenner und noch ein Seitenkocher. Die Ausstattung des Gasgrills von Burnhard Big Fred Deluxe macht das Gerät zu einem attraktiven Kochgerät für die Terrasse. Denn das alles gibt es für 699 Euro – anklappbare Seitenteile, Abdeckhaube und Edelstahloptik inklusive. Wie gut es sich mit dem überarbeiteten Modell grillt? IMTEST hat den Test gemacht.

Produktdetails

  • 699 Euro
  • 139,5 x 118 x 55 cm
  • 48 kg
  • 4 Brenner

Burnhard Big Fred Deluxe mit besserer Hitzeverteilung?

Der Gasgrill hat die Besonderheit, dass die Flammverteiler über den drei jeweils 3,5 Kilowatt starken Brennern praktisch eine geschlossene Fläche bilden. Das soll für eine gleichmäßigere Hitzeverteilung sorgen, aber letztlich unterscheidet sich die dann doch nicht von denen anderer Grills: Im mittleren bis hinteren Bereich des Rostes ist es sehr heiß, vorne eher weniger. Lediglich über die Breite ist im Test des Grills ein leichter Effekt feststellbar.

Detail Grill mit aufgelegter Box mit Burnhard Branding
Sehr praktisch: Beim Big Fred gehört die für die Flammverteiler passende Räucherbox direkt zum Lieferumfang.
Detail Schneidbrett auf Metallablage
Ebenfalls recht praktisch ist das Schneidbrett, das zusammen mit einer Edelstahlschale in das Seitenteil passt. Man darf es nur nicht im Regen vergessen, dann verzieht es sich und klemmt.

Grundsätzlich ist aber gegen die Heizleistung von Burnhards Big Fred Deluxe nichts einzuwenden. Die normalen Brenner bekommen den Rost auf gut 350 Grad Celsius aufgeheizt. Und über den Infrarotbrenner wird das Gusseisen etwa 580°C heiß. Das ist mehr als genug für schöne Röstaromen. Übrigens ist auch Räucheraroma mit dem Grill einfach möglich. Denn für den Flammverteiler gibt es eine passende Räucherbox. Außerdem ist im Lieferumfang noch dieses Zubehör für den Grill enthalten:

  • Schneidbrett aus Akazienholz
  • Aufbewahrungshaken
  • GN-Food Container
  • Flaschenöffner
  • Anleitung


Gasgrill-Aufbau kein Hexenwerk

Der Big Fred lässt sich im Test recht problemlos aufbauen, sofern man keine zwei linken Hände hat. Er wird auf zwei Kartons verteilt geliefert, sodass man ein wenig puzzeln muss, bis man die Teile zusammensortiert hat. Qualitativ entspricht die Konstruktion der von anderen Grills, die von den Bändern chinesischer Massenfertiger rollen: Ordentlich, aber schon noch ein Stück von Premium entfernt. Immerhin stimmt die edle Optik. Lobenswert ist außerdem, dass auch beim Burnhard Big Fred Deluxe eine 11 Kilogramm-Flasche in den Schrank darf.

Silberner Gasgrill von vorne auf Terrasse umgeben von grünem Rasen und Pflanzen
Der Grill wird in zwei Kartons geliefert. Da ist ein wenig Puzzle-Arbeit gefragt. Dennoch steht das Gerät relativ schnell. © IMTEST

Trotzdem hat das Gerät im Gegensatz zu anderen Modellen in dieser Liga zwei nicht nur kleine Schwächen. So ist die thermische Entkopplung sowohl am Seitentisch als auch am Halter für die Griffstange suboptimal. Vor allem am Griff macht sich das negativ bemerkbar, weil die Halter so gestaltet sind, dass man sie durchaus unbedacht anfassen kann, wenn man den Deckel öffnen will. Und das bereut man angesichts von 93°C, die IMTEST hier gemessen hat, recht schnell.



Burnhard Big Fred Deluxe im Test sehr heiß

Mit hoher Temperatur hat auch das zweite Problem von Burnhards Big Fred Deluxe zu tun. Der Gasgrill kommt im Test bei vollem Brennereinsatz auf etwa 380°C unter dem Deckel. Das ist ein hoher, aber kein exponierter Wert. Außergewöhnlich ist aber die Konvektion bei geöffnetem Grill. Arbeiten über der Rostfläche ist ohne Handschuhe fast unmöglich. Wenn man versucht, ein Dutzend Burgerpatties zu wenden, wird die Hitze an Hand und Arm unerträglich. Dabei sind solche Mengen bei einem Grill dieser Größe ja durchaus hin und wieder realistisch.

Detailaufnahme Griff am Stahldeckel
Die Halter des Grills werden sehr heiß. Das passiert auch bei anderen Grills, aber hier sind sie so geformt, dass man sie auch gut versehentlich anfassen kann. © IMTEST

Aber nicht nur die Hand leidet. Denn selbst das Gesicht fühlt sich noch an, als hielte man es zu nah an die Höhensonne, wobei es sich leider kaum vermeiden lässt, dass man den Kopf hin und wieder auch mal oberhalb des Rostes hat. Immerhin: Mit einer langen Grillzange und einem entsprechenden Wender kommt man dann doch irgendwie klar. Womöglich ist diese enorme Konvektion das Ergebnis des geschlossenen Flammverteilerkonzeptes bei gleichzeitig recht hoher Brennerleistung. Immerhin kann man so sicher sein, dass man genug Power im Grill hat.



FAZIT

Der Gasgrill von Burnhard Big Fred Deluxe ist ein leistungsstarkes und gut ausgestattetes Gerät der mittleren Preisklasse. Er bietet für alle Aufgaben genug Hitze, die er aber bei geöffnetem Deckel etwas unkontrolliert nach oben abstrahlt.

  • PRO
    • Hohe Heizleistung, gute Ausstattung, Platz für eine 11 kg-Flasche, edle Optik
  • KONTRA
    • Mäßige thermische Entkopplung des Griffs, unangenehme Konvektion

IMTEST Ergebnis:

gut 2,3

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.