Veröffentlicht inEinzeltests

Dreame X40 Ultra Complete im Test: Mit und ohne Wischblätter reinigen

Der neue Dreame-Saugwischroboter stellt sich dem IMTEST-Labor.

Der weiße X40 Ultra Complete vor seiner Station. Die Wischblätter liegen in der Station.
Der Dreame X40 Ultra Complete kann seine Wischblätter selbstständig in der Station lassen, wenn der Modus "Saugen" ausgewählt ist. © IMTEST

Saugroboter erfreuen sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit, da sie zuverlässig die tägliche Reinigung der Wohnflächen übernehmen. Dadurch bleibt mehr Zeit für angenehmere Aktivitäten, statt den Boden zu staubsaugen und/oder zu wischen. Ein relativ neuer Trend, der die Nützlichkeit dieser Roboter noch weiter steigern soll, ist die erhöhte Bewegungsfreiheit. Viele der aktuellen Modelle können beispielsweise eine ihrer Wischplatten unter dem Gehäuse hervorstrecken, um Kanten und Ecken noch gründlicher zu reinigen. Der neue X40 Ultra Complete von Dreame geht sogar noch einen Schritt weiter, indem auch die vordere Seitenbürste beweglich ist. Außerdem kann er seine Wischblätter selbstständig abkoppeln und wahlweise in der Station lassen. So stören sie bei reinen Staubsaug-Aufgaben nicht. Inwiefern ihm diese Tricks allerdings im IMTEST-Prüflabor helfen, zeigt der Test.

Produktdetails

  • 9,7 x 35,0 x 35,0 (H x B x L)
  • 75 Watt
  • Reinigungszeit bis zu 260 Minuten
  • Ladezeit bis zu 270 Minuten
  • Station: Entleeren, Auswaschen, Trocknen
  • 1.499


Reinigung im Test: Saugen und Wischen mit dem Dreame X40 Ultra Complete

Im IMTEST-Labor musste der neue Dreame-Roboter seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Dazu wurden Leistungstests sowohl auf Teppich- als auch auf Hartboden mit unterschiedlichen Arten von Testschmutz durchgeführt.

Der Dreame-Saugroboter mit Wischfunktion musste sich im Test auf unterschiedlichem Bodenbelag und mit verschiedenem Testschmutz beweisen. © IMTEST

Als Testschmutz dienten Partikel unterschiedlicher Größe und Eigenschaften, darunter lange Haare, Salzkörner, Kleintier-Einstreu, Frühstücksflocken und Reis.

Teppich-Tornado?

Die erste Aufgabe im Test war für den X40 Ultra Complete, eine Fläche von 1 Quadratmeter von Kleintier-Streu zu befreien. Hierbei stellte sich der Dreame-Saugroboter zunächst gut an. Er fuhr die Kanten des Testquadratmeters ab und streckte dabei seine vordere Bürste zur Seite heraus. Anschließend saugte er im typischen Schlangenlinien-Muster, bis er überall einmal gewesen war. Die Rückkehr zur Ladestation funktionierte zudem problemlos. Was allerdings auffiel: Trotz der extra für die Ecken- und Kantenreinigung beworbenen Funktion, den Seitenarm bewegen zu können, verlieben genau dort noch deutliche Reste der Holzspäne. Die freie Fläche war hingegen gründlich gereinigt.

Hartboden-Hurrikan?

Die Saugleistung des X40 Ultra Complete auf Fliesenboden konnte im Test hingegen besser überzeugen. Lange Haare stellten hier kein Problem für die rotierenden Bürsten dar und auch das Gemisch aus unterschiedlich großen Schmutzpartikeln saugte der Dreame-Saugroboter insgesamt gründlich auf. Vom Reis und den Froot Loops verblieben nur wenige Reste nach der Reinigung. Nur die kleinen Salzkörner waren noch an diversen Stellen der Testfläche zu finden.

Die Aufgabe für die Nassreinigung des X40 Ultra Complete bestand anschließend darin, angetrockneten Senf und Haferbrei vom Fliesenboden zu beseitigen. Hier tat sich der Saugroboter mit Wischfunktion schwer, sodass viele Flecken am Ende der Reinigungsfahrt eher ver- als aufgewischt waren. Im Test durfte der Roboter allerdings auch nur mit Leitungswasser im Tank arbeiten. Die Station sieht hingegen die Zugabe von Reinigungsmittel vor, das im Lieferumfang bereits enthalten ist. So wird die Reinigungsleistung bei Nutzenden zuhause vermutlich gründlicher ausfallen als im IMTEST-Labor.

Die Station des Dreame X40 Ultra Complete sieht eine Zugabe von Reinigungsmittel vor. Im Test musste der Roboter aber ohne auskommen. © IMTEST

Besonders praktisch ist, dass die Rundum-Sorglos-Station den Roboter nach der Reinigungsfahrt automatisch säubert. Der Staubbehälter wird geleert und die Wischblätter ausgewaschen – wahlweise sogar mit bis zu 70 °C heißem Wasser. So ist die Wischeinheit bereit für den nächsten Einsatz, ohne alten Schmutz erneut zu verteilen. Außerdem muss man die Wischmopp-Tücher nicht selbst anfassen, sondern lediglich regelmäßig frisches Wasser nachfüllen und den Schmutzwassertank entleeren. Das funktionierte im Test gut, die vergleichsweise dicke Gummilippe erschwerte allerdings das Schließen der Tank-Deckel etwas.

Zwei Hände verschließen den Wassertank der Dreame-Station.
Das Befüllen und Ausleeren der Wasserbehälter war im Test sehr einfach. Die einzige Schwierigkeit bestand im anschließenden Verschließen des Deckels. © IMTEST

Falls der Roboter nicht sofort wieder losfahren soll, gehört übrigens auch eine Trocknung der Wischtücher mit heißer Luft zum Programm, damit sich in den feuchten Tüchern kein Schimmel bildet.

Ausweichmanöver im IMTEST-Hindernisparcours

Die erste Aufgabe im Bereich der Gefahrenerkennung bestand in der Reinigung eines Treppenabsatzes. Dies stellte für den Dreame-Roboter keine große Herausforderung dar: Sicher und souverän näherte er sich immer wieder der Kante, um die gesamte Fläche zu reinigen. Eine Absturzgefahr bestand dabei zu keinem Zeitpunkt.

Ähnlich verhielt sich der X40 Ultra Complete bei den meisten Gegenständen im IMTEST-Hindernisparcours. An Schreibtischstuhl, Mülleimer und Ladekabel fuhr er vorsichtig heran und sparte die versperrten Bereiche anschließend aus.

Der Dreame X40 Ulra Complete auf einem Holzboden mit Konfetti. Vor ihm liegt ein weißer Schuh.
Die meisten Objekte im IMTEST-Hindernisparcours erkannte der X40 Ultra Complete zuverlässig. © IMTEST

Alle erkannten Hindernisse verzeichnete der Dreame-Saugroboter zudem in der Smartphone-Karte, zum Teil sogar mit einem eindeutigen Symbol.

Ein Screenshot der Dreame-App mit verbundenem X40 Ultra Complete auf einem iPhone.
Alle Hindernisse, die der X40 Ultra Complete auf seiner Reinigungsfahrt findet, verzeichnet er auf der Karte. Teilweise mit einem allgemeinen, im Falle des Ladekabels beispielsweise aber auch mit einem spezifischen Symbol. © Dreame, IMTEST

Ein Hindernis, das dem Dreame-Roboter hingegen Schwierigkeiten bereitete, war das aufgestellte Sektglas. Dieses schien der Roboter nicht sehen zu können, sodass er es im Verlauf der Reinigung durch den Raum verschob. Das ist allerdings ein sehr verbreitetes Phänomen unter Reinigungsrobotern. Einer der wenigen, die das Glas bisher sicher verschonten, war der Jet Bot AI+ von Samsung.

Die Dreame-App im Test

Die Smartphone-App, die den Dreame X40 Ultra Complete begleitet, bietet alle gängigen Standardfunktionen. Mit ihr kann man den Roboter beispielsweise starten oder zur Ladestation zurückschicken.

Ein Screenshot der Dreame-App mit verbundenem X40 Ultra Complete auf einem iPhone.
Auf der Übersichtsseite der Dreame-App ist der X40 Ultra Complete als Bild zu sehen und der derzeitige Akkustand ist abzulesen. © Dreame, IMTEST

Zudem lassen sich verschiedene Reinigungsmodi und Saugstärken auswählen, ebenso können Vorgaben für die Reinigungsfahrt, die Reinigungsreihenfolge oder Verbotszonen gemacht werden.

Ein Screenshot der Dreame-App mit verbundenem X40 Ultra Complete auf einem iPhone.
Ist die erstellte Karte auf dem Smartphone in unterschiedliche Räume eingeteilt, kann man dem Dreame-Roboter sagen, wo er mit der Reinigung beginnen soll. © Dreame, IMTEST

Fazit

Der X40 Ultra Complete von Dreame konnte trotz der beworbenen Tricks für eine bessere Reinigung im IMTEST-Labor nur zum Teil überzeugen. Die Saugleistung auf Hartboden war insgesamt gründlich, beim Wischen der Fliesen und Staubsaugen auf Teppichboden zeigte er hingegen leichte Schwächen. Trotz herausstreckbarer Wischplatte und Seitenbürste verblieben hier vor allem an Kanten und in Ecken noch Reste, als der Roboter seine Arbeit als beendet erklärte. Im IMTEST-Hindernisparcours fand sich der Dreame-Roboter demgegenüber sehr gut zurecht und übersah lediglich das aufgestellte Sektglas. Dieses verschob er aber auch nur, sodass es nicht umkippte. Treppenabsätze, Mülleimer, Schreibtischstuhl und Ladekabel stellten keine Problem dar. Zum Teil verzeichnete der Roboter die Hindernisse sogar mit einem individuellen Symbol auf der Karte der Smartphone-App.
Die Station erleichtert den Nutzenden zusätzlich die Arbeit, indem sie den Staubbehälter des Dreame-Roboters entleert und die Wischeinheit versorgt. Die Wischblätter werden sogar mit 70 °C heißem Wasser ausgewaschen und anschließend getrocknet, um eine möglichst hygienische Reinigung zu gewährleisten.

Der Dreame X40 Ultra Complete kostete im Hersteller-Webshop zum Testzeitpunkt 1.499 Euro. Verfügbar sind Roboter und Station in Weiß oder Schwarz, jeweils mit goldenen Akzenten. Wer einen bestimmten Farbwunsch hat, sollte möglichst bei verschiedenen Anbietern gucken. Denn auf den meisten Online-Plattformen ist je nur eine der beiden Ausführungen verfügbar.

  • PRO
    • Gründliche Reinigung im Test bei festem Schmutz auf Fliesen, sehr gute Gefahrenerkennung im IMTEST-Hindernisparcours, übersichtliche und einfache App-Steuerung.
  • KONTRA
    • Saugen auf Teppich und Wischen auf Fliesen im Test eher oberflächlich, keine Sprachsteuerung verfügbar.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,6

Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit
schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.
Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter
und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.