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Dampfreiniger-Test: Reinigt der Shark S6005EU ganz ohne Chemie?

Reinigung mit Dampf statt Putzmittel – kann das funktionieren? IMTEST hat es mit Sharks S6005EU Dampfreiniger überprüft.

Der Kopf des Shark-Dampfreinigers auf einem grauen, glatten Boden. Dampf steigt aus dem Wischtuch auf.
© IMTEST

Ein Dampfreiniger ist ein vielseitiges Reinigungsgerät, das mit heißem Dampf arbeitet, um Fett und Schmutz von verschiedenen Oberflächen zu lösen. Im Gegensatz zu einem Hartbodenreiniger, der in der Regel mit Wasser und Reinigungsmitteln arbeitet, um Böden zu schrubben, erhitzt der Dampfreiniger Wasser zu Dampf. Das soll sowohl hartnäckige Verschmutzungen ohne den Einsatz von Chemikalien entfernen als auch Bakterien abtöten. Der S6005EU von Shark ist zudem besonders flexibel, da er nicht nur für die Bodenreinigung, sondern auch für den Handbetrieb mit verschiedenen Aufsätzen ausgelegt ist. Außerdem lässt sich die Halterung des Wischtuchs umklappen, sodass es beidseitig zum Putzen benutzt werden kann. Diese Flexibilität soll dem Shark-Dampfreiniger den entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen. Wie gut er sich tatsächlich im IMTEST-Labor geschlagen hat, zeigt der Test.

Produktdetails

  • (LxBxT) 118 x 34 x 22 Zentimeter
  • 2,3 Kilogramm
  • Nennleistung: 1.200 Watt
  • Kabelgebunden
  • UVP: 179,99 Euro


Im Labortest: Wie gründlich reinigt der Shark-Dampfreiniger?

Der wichtigste Test-Punkt für ein Reinigungsgerät: Wie sauber wird’s? IMTEST hat den Shark S6005EU mit feucht-klebrigem Testschmutz herausgefordert. Ebenso wie Hartbodenreiniger und Saug-Wisch-Roboter musste der Dampfreiniger im IMTEST-Labor sowohl angetrockneten Senf als auch Haferbrei von Fliesenboden entfernen. Hierbei wurde gemessen, ob es möglich war beziehungsweise wie lange es dauerte, den Schmutz restlos wegzuputzen.

Dabei ließ sich der Shark-Dampfreiniger allerdings etwas Zeit. Zwar war es möglich, die Test-Verschmutzung rückstandslos vom Boden zu entfernen. Dafür waren aber einige Zickzack-Linien nötig: mit bis zu 9 Reinigungsfahrten mussten Senf und Haferbrei weggeschrubbt werden. Damit dauerte das Säubern vom Test-Quadratmeter immerhin 40 Sekunden – auf eine Reinigungszeit von 10 Minuten hochgerechnet, lässt sich also eine Fläche von circa 15 Quadratmetern putzen.

Anders als bei anderen Hartbodenreinigern, macht einem während des Einsatzes auch keine zu kurze Akkulaufzeit einen Strich durch die Rechnung. Der Shark-Dampfreiniger arbeitet nämlich kabelgebunden. Mit einer gemessenen Länge von 6,12 Metern ist das Kabel zudem auch lang genug, um eine gute Reichweite zu gewährleisten. Im Betrieb war der S6005EU allerdings mit 71,8 Dezibel etwas laut.

Putzen mit dem Shark S6005EU

Die Bedienung des Dampfreinigers von Shark ist darüber hinaus recht einfach: Der Wassertank des herausnehmbaren Handgeräts lässt sich vergleichsweise einfach am Wasserhahn und/oder mit dem mitgelieferten Messbecher auffüllen. Reinigungsmittel muss nicht hinzugefügt werden. Danach kann der S6005EU entweder als Handgerät verwendet oder zurück in die Halterung gesetzt werden. Per Knopfdruck erfolgt die Auswahl zwischen niedriger und hoher Dampfstufe.

Eine Person entnimmt das Handgerät des Shark S6005EU aus der Halterung zur Bodenreinigung.
Der weiße Teil des Shark S6005EU lässt sich aus der Halterung des Bodenreinigers als Handgerät herausnehmen.
Eine Person füllt den Wassertank des Shark S6005EU mit einem Messbecher.
Vor dem Putz-Einsatz lässt sich der Wassertank dadurch sehr einfach mit dem mitgelieferten Messbecher befüllen.
Ein Finger bedient den Knopf des Shark-Dampfreinigers.
Soll der Dampfreiniger starten, reicht ein Knopfdruck zum Einschalten. Im Handbetrieb gibt es nur einen Modus, für die Bodenreinigung hingegen zwei.

Mit einer Arbeitshöhe von rund 80 Zentimetern während der Reinigung, also im 45 °-Winkel, wurde die Ergonomie im Test mit “sehr gut” bewertet. Allerdings rutschte das Wischtuch nicht so leicht über den glatten Boden. Stattdessen war etwas Kraft nötig, um den Shark-Dampfreiniger zu bewegen und etwas Übung, um mit der eigentlich als Hilfe gedachten Drehbarkeit der Putzlappen-Halterung umzugehen. Wer schon einmal mit einem Hartbodenreiniger mit rotierender Rolle gearbeitet hat, findet dort meist einen komfortablen Eigenantrieb, der die Arbeit erleichtert. Diese Antriebskraft fehlt bei der “Klick ‘n’ Flip”-Bodendüse von Shark, sodass sie sich im Test eher hakelig schieben ließ.

Außerdem ist wichtig zu erwähnen, dass der S6005EU zwar insgesamt als flexibel bezeichnet werden kann – nicht zuletzt wegen der diversen Anwendungsmöglichkeiten – besonders tief unter Möbel lässt er sich allerdings nicht schieben. Bei einem Einschub von 30 Zentimetern müssen Schränke schon 10 Zentimeter Platz zum Boden bieten. Will man bis zu 60 Zentimeter tief unter Kommode oder Sofa wischen, müssen hier bereits Höhen von 16,5 Zentimetern vorhanden sein. Soll einmal eine Pause während der Reinigung erfolgen, etwa um dem Postboten die Tür zu öffnen, ist zudem eine Anlehnfläche nötig. Der Shark-Dampfreiniger kann nämlich nicht eigenständig stehen.

Dampfreiniger wechsle dich: Zubehör, Funktionen und Aufsätze

Besonders vielseitig ist der Shark S6005EU durch seine große Auswahl an mitgeliefertem Zubehör. Der Dampfreiniger kann nämlich nicht nur Böden reinigen. Die Halterung des Wischtuchs lässt sich zudem überklappen, sodass mehr Fläche für die Reinigung vorhanden ist. Daher trägt die Bodendüse auch die Bezeichnung “Klick ‘n’ Flip”. Außerdem kann der Dampfreiniger auch als Handgerät mit verschiedenen Düsen und/oder Verlängerungsschlauch arbeiten.

Laut Hersteller kann man mit dem S6005EU dadurch beispielsweise Kochfeld und Backofen säubern, Fenster putzen oder auch Textilien auffrischen.

Eine Person reinigt mit dem Shark S6005EU, dem Verlängerungsschlauch und Aufsatz einen Backofen.
Im Lieferumfang des Shark-Dampfreinigers sind verschiedene Aufsätze sowie ein Verlängerungsschlauch enthalten. So lässt sich etwa der Backofen…
Eine Person hält das Handgerät des Dampfreinigers mit Verlängerungsschlauch und Aufsatz vor eine Küchenzeile.
…oder auch das Kochfeld oder andere Glasflächen mit Dampf reinigen. Auch Fensterputzen soll mit dem Shark-Gerät funktionieren.

Unangenehme Gerüche im Sofakissen oder Knitterfalten in der Bluse sollen beispielsweise verschwinden und auch Teppiche können einen Frische-Schub bekommen. Der heiße Wasserdampf soll beim Shark S6005EU, ähnlich wie bei einem Dampfbügeleisen, Fasern glätten und geruchsbildende Bakterien abtöten können. Ein wirklicher Teppich- und Polster-Reiniger ist das Shark-Gerät aber nicht, da es die hineingedampfte Flüssigkeit anschließend nicht wieder entfernt.

Die Reinigung des Reinigers

Damit der Dampfreiniger stets in einwandfreiem Zustand ist, sollte er nach dem Säuberungs-Einsatz natürlich auch selbst gereinigt werden. Das ist vergleichsweise einfach, da das Wischtuch einfach in die Waschmaschine darf. Im Test war die Demontage zwar etwas fummelig – sobald man den richtigen Knopf gefunden hat, entfaltet sich die Halterung aber problemlos und gibt den Putzlappen frei. Laut Hersteller bietet das den Vorteil, dass man diesen dann gar nicht anfassen muss. Dass man das Tuch allerdings auch vom Boden in die Waschmaschine manövrieren muss, wurde dabei wohl außer Acht gelassen.

Eine Person drückt die Knöpfe um unteren Ende des Shark-Dampfreinigers.
Wer den richtigen Knopf drückt, …
Das Wischtuch des Shark Dampfreinigers wird von der Halterung entfernt.
… kann das Wischtuch vergleichsweise einfach und ohne Anfassen von der Halterung lösen. Um es anschließend in die Waschmaschine zu verfrachten, muss man es allerdings doch mit der Hand aufheben.

Fazit

Der Shark-Dampfreiniger zeigte sich im IMTEST-Labor vielfältig. Vor allem die große Auswahl an Zubehör und Einsatzzwecken konnte überzeugen. Die Reinigungsleistung beim Wischtest war allerdings etwas schwach. Die angetrockneten Flecken aus Senf und Haferbrei stellten für den S6005EU eine Herausforderung dar, die nur mit mehrmaligen Schrubben zu bewältigen war. In der Handhabung wirkte der Dampfreiniger zudem etwas hakelig, da er – anders als klassische Hartbodenreingier – keinen Eigenantrieb durch eine rotierende Bürste aufweist. Praktisch kann hingegen der kabelgebundene Betrieb sein, da man auf keine Akkuleistung Rücksicht nehmen muss. Dafür muss man das knapp 6-Meter-lange Kabel aber während der Reinigung manövrieren und, je nach Wohnfläche, mehrfach die Steckdose wechseln.

Der UVP des Shark S6005EU liegt im Hersteller-Webshop bei 179,99 Euro. Zum Testzeitpunkt kostete der Dampfreiniger allerdings nur 119,99 Euro – mit etwas Glück lässt sich hier also sparen.

  • PRO
    • Vergleichsweise große Reinigungsfläche pro Minute im Test, Vielseitigkeit durch Boden- und Handbetrieb, gute Kabellänge und Arbeitshöhe, umfangreiches Lieferzubehör.
  • KONTRA
    • Wischleistung im Test nur befriedigend, Handhabung im Test etwas hakelig, kein Akkubetrieb möglich.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,8

Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit
schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.
Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter
und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.