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Heißwasserspender: Caso Turbo HW660 im Test

Was kann ein Heißwasserspender besser als ein Wasserkocher?

Caso Turbo HW660
© Caso

Sommerhitze und eisgekühlte Drinks? Kann man machen, bekömmlicher sind allerdings warme Getränke, insbesondere Tee. Entsprechend sind Wasserkocher und Heißwasserspender nicht nur im Winter praktische Alltagshelfer. Aber wie unterscheiden sich die beiden Geräte eigentlich und ist ein Spender wirklich nötig, wenn doch jeder einen Wasserkocher zuhause hat? IMTEST hat den Heißwasserspender Turbo HW660 der Marke Caso unter die Lupe genommen.



Turbo Heißwasserspender HW660: Sehr einfache Inbetriebnahme

Aufgebaut ist der Turbo HW660 innerhalb einer Minute. Der Heißwasserspender besteht aus sieben Teilen: dem Kerngerät, dem Wasserbehälter samt Deckel sowie dem Tropfschale mit Metalleinsatz und dem Filter nebst Filterhalter. Letztere bleiben allerdings erstmal verpackt, denn für den ersten Reinigungslauf werden sie nicht benötigt. Wie genau die Reinigung funktioniert, ist praktischerweise auf einem beigelegten Extrazettel beschrieben, sodass nicht die gesamte Bedienungsanleitung durchforstet werden muss.

Im Kern geht es darum, den Wasserbehälter einmal vollständig zu füllen und anschließend 300 Milliliter Wasser ohne Temperaturveränderung (Einstellung 000) und die restlichen 700 Milliliter bei der Höchsttemperatur von 100 Grad Celsius (laut Gerät) ausgeben zu lassen.

Caso Turbo HW660 in Einzelteilen von oben
Der Caso Turbo HW660 besteht aus sieben Einzelteilen.
Caso Turbo HW660 in Einzelteilen von der Seite
Der Aufbau erfolgt sehr intuitiv.

Dabei fallen allerdings direkt die ersten Macken auf. Zwar kann der Turbo HW660 innerhalb von wenigen Sekunden heißes Wasser produzieren. Temperaturen nahe der 100 Grad erreicht er aber erst nach einigen Minuten. Gegen Ende des Reinigungsvorgangs konnte IMTEST direkt am Auslauf eine Wassertemperatur von 93 bis 95 Grad Celsius messen. Im Gegensatz dazu kam das Wasser bei der Ausgabe einer einzigen Tasse (ca. 250 Milliliter) nur auf 90 bis 75 Grad anstelle der angegebenen 100. Hier machen sich teilweise enorme Unterschiede bemerkbar. Je nachdem wieviel Wasser mit welcher Temperatur vorher erhitzt wurde, weichen die Ist-Temperaturen vom Soll-Wert um fünf bis 25 Grad ab.

Wenig Präzision, viel Geschwindigkeit

Besonders problematisch ist die zu hohe Temperatur beim Baby-Modus. Der Touch-Knopf mit dem Fläschchen soll, solange er gedrückt ist, 40 Grad warmes Wasser ausgeben – ideal für die Zubereitung von Babynahrung. Zwar sind hier die Abweichungen nicht so stark wie beim heißen Wasser, betragen aber immer noch drei bis sieben Grad. Für Eltern heißt das: nachprüfen. Denn für Babys und Kleinkinder können schon wenige Grad einen Unterschied machen.

Deutlich besser als die Präzision funktioniert die Geschwindigkeit, mit welcher das Gerät warmes bis heißes Wasser ausspuckt. Je nach geforderter Menge und Temperatur unterscheidet sich zwar die Dauer, bis der gewünschte Füllstand erreicht ist. In jedem Fall aber startet die Wasserausgabe schon weniger Sekunden nach dem Knopfdruck ohne Aufwärmphase.



Das funktioniert, weil es sich bei dem Heißwasserspender im engeren Sinne um einen Durchlauferhitzer handelt. Das Wasser fließt aus dem Speicher in die Heizkammer und von dort aus direkt aus dem Ausguss. Dabei werden immer nur sehr kleine Mengen auf einmal erhitzt und es kommt schnell ein stetiger Warm- beziehungsweise Heißwasserfluss zu Stande.

Rahmendaten: Temperatur, Füllmenge und Co.

Konkret benötigt der Turbo HW 660 rund 15 Sekunden, um 100 Milliliter 40 Grad heißes Wasser auszugeben. Für die Ausgabe von 400 Millilitern 100 Grad heißen Wassers (laut Gerät) konnte IMTEST eine Dauer von 63 Sekunden messen. Damit bewegt sich der Heißwasserspender im guten bis sehr guten Bereich verglichen mit handelsüblichen Wasserkochern.

Für ganze Teekannen oder volle Wärmflaschen ist er dennoch weniger geeignet. Der Spender fasst zwar bis zu 2,7 Liter Wasser, gibt aber nur maximal 400 Milliliter auf einmal aus. Das Minimum beläuft sich dabei auf 100 Milliliter. Die Schrittweite zwischen den Mengenangaben liegt bei 50 Millilitern. Als minimaler Füllstand im Wasserbehälter sind zudem 500 Milliliter angegeben. Sinkt die Füllmenge unter 250 Milliliter löst das Gerät einen Alarm aus, um Überhitzung vorzubeugen.

Caso Turbo HW660 von der Seite
Der Caso Turbo HW660 besitzt einen Wasserfilter zusätzlich zum verbauten Durchlauferhitzer. © Caso

Die Temperaturen selbst lassen sich – laut Gerät – in 10 Grad Schritten in einem Spielraum von 40 bis 100 Grad Celsius anpassen. Darüber hinaus besitzt der 2.390 Gramm schwere und 30 x 23,5 x 15 Zentimeter große Heißwasserspender die Option, den Härtegrad des Wassers zwischen 001 und 002 zu variieren. Ausgelöst wird diese Funktion durch längeres Drücken auf den Knopf, der eigentlich für die Gerätreinigung zuständig ist.

Auch hier lässt sich die Temperatur anpassen. Die Menge an Wasser, die für die Reinigung nötig ist, bestimmt das Gerät allerdings selbst.

Fazit

Insgesamt macht der Turbo HW660 einen sehr pragmatischen Eindruck. Mit seinen sechs Knöpfen (Baby, Temperatur, Menge, Reinigung/Härte, Entsperren und Start/Stop) ist die Bedienung ebenso eingängig und intuitiv wie der Aufbau des Geräts. Die sehr schnelle Verfügbarkeit von heißem Wasser für Tee oder Instant Coffee kommt zudem auf die Pluspunkte-Liste.

Auch wenn sich die Temperaturen deutlich genauer einstellen lassen als bei einem normalen Wasserkocher, die Präzision des Geräts lässt zu wünschen übrig. Wer besondern genaue Hitzegrade braucht, etwa für Babynahrung, der muss definitiv nachmessen.

Unterm Strich ist der Turbo HW660 kein Muss, aber ein angenehmes Gadget für genussvolle Vielteetrinker, die ungern ganze Kannen aufbrühen.

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Maja-Lina Lauer arbeitet seit Oktober 2022 als Volontärin für IMTEST. Zuvor studierte sie Sozial- und Kulturwissenschaften in Fulda mit Schwerpunkt interkulturelle Beziehungen. Vor ihrem Volontariat engagierte sie sich zudem ehrenamtlich in den Bereichen Bildungsarbeit und Naturschutz. Entsprechend liegen ihr Fairness und Nachhaltigkeit sehr am Herzen. Ob alternative Mobilität, Foodsharing-Apps oder langlebige Recyclingprodukte – sie kann sich für vieles begeistern, Hauptsache es ist sinnvoll, nachhaltig und erschwinglich.