„Das Zebra ist ein sehr ausdauerndes Tier und kann mit voller Geschwindigkeit mehrere Kilometer galoppieren. Selbst das schnellste Tier der Welt, der Gepard, kann nicht länger sprinten als das Zebra.“ So erklärt Himiway den Namen des elektrischen Himiway Zebra All Terrain Fatbikes. Der Hersteller hat sich auf Fatbikes – E-Räder mit fetten Reifen – spezialisiert. IMTEST hat das E-Bike bei einer Testfahrt genauer unter die Lupe genommen.
Inhaltsverzeichnis
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Himiway Zebra: Aufbau & Zubehör
Der Aufbau des E-Bikes ist innerhalb einer Stunde möglich und nicht allzu kompliziert. Bei der Verpackung der Einzelteile kommt viel Plastik und Polstermaterial zum Einsatz. Zum Zubehör gehört ein 16-in-1-Mulitfunktionswerkzeug, das bei der Montage behilflich ist, sowie ein Akku-Ladegerät, Schutzbleche und ein Rücksitz. Eine Klingel sowie ein 48 Volt LED-Frontlicht und ein Rücklicht sind auch mit dabei. An den Legierungspedalen sind Reflektoren angebracht. Anders als bei einigen anderen E-Bikes ist zur Inbetriebnahme und Steuerung keine App nötig.
Die Ausstattung des Fatbikes
Den LG Lithium-lonen-Akku mit 48 Volt und 20 Amperestunden kann man entnehmen und abschließen. Der Schlüssel wird mitgeliefert. Laut Hersteller soll eine Ladung im Pedalbetrieb für bis zu 128 Kilometer reichen. Im rein elektrischen Betrieb sind es bis zu 96 Kilometer. Für eine volle Ladung soll der Akku sieben Stunden brauchen. Himiway zufolge weist der Akku auch nach 1000 Ladungen noch eine Kapazität von 80 Prozent auf.
Der Hecknabenmotor mit 250 Watt bietet fünf Unterstützungsstufen. Die Gangschaltung von Shimano hat sieben Gänge und lässt sich gut verstellen.
Die 26 Zoll Kenda-Breitreifen erwecken die Assoziation mit einem Motorrad. Sie stärken die Traktion und sind besonders geeignet für das Fahren auf rutschigen Oberflächen wie Schnee und Schlamm, aber auch Sand. Durch die große Oberfläche und das Profil rutscht man nicht leicht ab oder sinkt ein. Auf gewöhnlichen Asphaltwegen zahlt sich dieses Feature weniger aus. Dort sorgen die massiven Reifen mit ihrer größeren Reibung und höherem Bodenkontakt für geringere Wendigkeit und Schnelligkeit. Für die großen Reifen ist nur ein geringer Reifendruck nötig. Sie erzielen eine gute Federung. Die Federgabel am Vorderrad wäre daher nicht absolut notwendig.
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Das 6061 Aluminiumchassis soll für Langlebigkeit sorgen. Der Rahmen macht in der Tat einen sehr robusten Eindruck. Die hydraulischen Scheibenbremsen bremsen zuverlässig. Der Ständer am Hinterrad verschafft dem Himiway Zebra einen sicheren Stand trotz seines massiven Gewichts.
Hingucker: Design und breite Reifen
Das massige Himiway Zebra zieht bei der Testfahrt regelmäßig Blicke auf sich. Vor allem die breiten Reifen fallen ins Auge. Das E-Bike ist in mattem Schwarz und glänzendem Silber gehalten. Der Rücksitz enthält ein schickes Bambuselement, dass sich aber sonst nirgendwo im Design wiederfindet. Im Verhältnis zum Rest des massiven E-Bikes macht der Lenker einen seltsam filigranen Eindruck.
Gewicht und Größe schaffen Hürden
Himiway bewirbt das E-Bike auf seiner Website als „eine Mischung aus Mountainbike und Stadtrad“. Als Mountainbike denkbar, als Stadtrad ist es eher ungeeignet. Der Hauptgrund dafür ist das Gewicht. Der Antrieb ist allein wegen der Masse des Fatbikes nötig. Langstrecken ohne Antrieb versprechen wenig Fahrvergnügen. Vor allem im Stadtverkehr ist das E-Bike unpraktisch. Bei seinem Gewicht werden Treppen leicht zum Hindernis. Mit der Gesamtlänge von 199 Zentimeter passt es leider auch nur mit viel Mühe und Not in kleine Fahrstühle. Vor allem kleine Bewegungen sind schwieriger auszuführen. Für scharfe Wendungen oder Kurven möchte man lieber absteigen, wenn es nicht genug Platz für das Manöver gibt. Auf weiterer Fläche – beispielsweise im Wald oder auf Feldwegen – ist diese Problematik nebensächlicher.
Der Hersteller empfiehlt für das Himiway Zebra eine Fahrergröße von 160 bis 195 Zentimeter. Diese Angabe basiert auf der Rahmengröße und Schrittlänge, nicht aber auf dem Gewicht und der Radgröße. In Anbetracht des Gewichts von 35 Kilogramm bezieht diese Empfehlung eine relevante Komponente nicht mit ein. Für kleine, leichte Menschen ist das Rad weniger geeignet. Bei Testfahrten mit einer rund 160 Zentimeter großen Person zeigte sich, dass die Masse des Himiway Zebras an vielen Stellen zum Hindernis wird.
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Auf der anderen Seite qualifiziert sich das Rad mit einer Nutzlast von 180 Kilogramm und seinem robusten Rahmen für schwere, große Menschen. Damit erfüllt es auch entscheidende Kriterien an ein Reiserad. Für den Rahmen bietet Himiway einen 10-jährigen Rahmenschadensersatz-Service.
Fahrerlebnis mit dem Himiway Zebra
Beim Anfahren beschleunigt das Himiway Zebra anfangs mit einem starken Zug, der hörbar ist und nach einigen Sekunden nachlässt. Teils ist der Zug unerwartet heftig und plötzlich, sodass man sich erst kurz daran gewöhnen muss. Das Fahrerlebnis ist vor allem dabei und beim Verstellen der Antriebsstufe ungleichmäßig. Bei Abfahrten am Berg lässt sich die Geschwindigkeit schlecht einschätzen. Das LCD-Display hilft dabei mit seiner großen Geschwindigkeitsanzeige.
Himiway Zebra: Garantie und Preis
Himiway bietet eine zweijährige Garantie für Herstellungsfehler beim E-Bike. Zubehörteile sind darin allerdings nicht inbegriffen. Der 24h-Kundenservice kümmert sich um Fragen. Für 2.099 Euro ist das Himiway Zebra im Himiway-Onlineshop erhältlich. Der Versand nach Deutschland, Österreich und Polen ist derzeit kostenfrei.
Fazit
Bei einem Fatbike sollte man wissen, was einen erwartet. Die Größe und das Gewicht des E-Bikes sind nicht zu unterschätzen. Ob sich das Himiway Zebra für jemanden eignet, hängt zu einem großen Teil von der geplanten Nutzung (Mountainbike oder Stadtrad) und dem Körperbau des Fahrers ab.
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