Zunächst einmal wirkt der Name „Owl“ (Eule) für eine Videokonferenzlösung seltsam. Beim genaueren Hinschauen allerdings ergibt es sehr viel Sinn. Nicht nur weil die Meeting Owl Pro aus dem Hause Owl Labs optisch ein wenig an den lautlosen Nacht-Raubvogel erinnert, vor allem im Betrieb mit eingeschalteter Beleuchtung. Und natürlich, weil Eulen ihren Kopf um nahezu 360 Grad drehen können und so stets alles im Blick haben. Das kann die Owl auch.
Produktdetails
- 1.080 Euro
- 150 x 5 x 5 cm
- 2,5 kg
- 1080p HD-Auflösung
Meeting Owl Pro im 360 Grad-Einsatz
Die Rundum-Kamera deckt einen Raum bis zur Größe von etwa 4,5 x 6 Metern ab. Durch acht Mikrofone gelingt das nicht nur optisch, sondern auch akustisch. Das System ist dabei vergleichsweise intelligent, solange die Runde eine gepflegte Gesprächsführung an den Tag legt. Dann kann die Meeting Owl Pro automatisch den jeweils Sprechenden automatisch fokussieren und ins Bild zoomen, was im Test zuverlässig klappt. Reden alle wild durcheinander, stößt das Ganze aber naturgemäß an Grenzen.
Schnell einsatzbereit
Die Meeting Owl Pro ist ein relativ mobiles System. Man kann sie auch an Orten einsetzen, die eigentlich sonst keine Konferenzinfrastruktur haben. Die Ausleuchtung sollte zwar einigermaßen gleichmäßig sein, aber ansonsten reicht im Prinzip ein Internetzugang. Die Eule beherrscht auch WLAN, was aber nur zur Meetinganalyse und für Updates dient. Bedient wird sie wahlweise über die Tasten am Gerät oder – ausgedehnter – per Smartphone-App („Meeting Owl“ für Android und iPhone) via Bluetooth.
Hier kann dann ein Moderator die Owl auch komplett manuell steuern, was praktisch in Echtzeit klappt. Per USB (Plug & Play) lässt sich das Gerät außerdem noch mit einem Computer (Windows oder Mac) verbinden. Auch gibt es die Möglichkeiten mehrere Owls miteinander zu koppeln für die Abdeckung größerer Räume. Kompatibel ist es mit allen gängigen Videokonferenz-Programmen wie Skype, Microsoft Teams, Zoom oder Google Meet. In deren jeweiligen Software-Einstellungen wird dann die Eule sowohl als Kamera, als Lautsprecher und als Mikrofon ausgewählt. Danach kann es schon losgehen.
Creative Webcam Live! Test zeigt, wie gut sie ist
Damit Sie zu Zeiten von Videokonferenzen jeder im besten Licht sieht, bedarf es einer guten Webcam. Die Creative Webcam Live! verspricht eine entsprechende Leistung. IMTEST macht den Test.
Klarer Klang, scharfe Bilder
Im Betrieb erweist sich die Eule als eine taugliche Konferenzlösung: Die Bildqualität ihrer 1080p-Kamera ist gut, auch wenn sie teils eine leicht verrauschte Bild-Wiedergabe zeigt. Der Klang überzeugt. So wird die Sprache auch bei höherer, für alle Teilnehmer verständlicher Lautstärke klar wiedergegeben. Umgekehrt klingt auch der jeweilige Sprecher deutlich verständlich aus dem Lautsprecher der Meeting Owl Pro. Natürlich kommt es hier auch darauf an, ob die Gegenseite mit einem entsprechend gutem Audio-Equipment ausgestattet ist.
So gut folgt die Meeting Owl Pro
Standardmäßig legt die Kamera über das jeweils fokussierte Bild des Redenden ein Panorama des gesamten Raums, was aber ein gewisses Störfaktor-Potenzial besitzt. Entsprechend ist diese Funktion abschaltbar. Zudem gibt es die Option, die Kamera dynamisch dem Sprecher folgen zu lassen. So lässt sich auch ein Vortrag live mitverfolgen. Dazu bietet die Owl die Option der Stativmontage. Dessen Gewinde ist sehr flexibel in der Aufstellung.
Der einzige kleine Wermutstropfen: Der Vertikale Schwenkbereich der Kamera ist sehr klein. Steht der Redner an einem Tisch und zeigt auf diesem etwas, kann die Eule dies erst ab etwa drei Metern Distanz erfassen, allerdings dann nicht mehr fokussiert, sondern in der Totalen. Auch bringen dann zu schnelle Distanzwechsle die Facetracking-Logik etwas aus dem Konzept.
FAZIT
Die Meeting Owl Pro von Owl Labs ist als einfach nutzbares Konferenzsystem wirklich gut durchdacht. Nicht zuletzt die 360-Grad-Ansicht und die Flexibilität hebt diese Lösung aus vielen anderen in dieser Preisklasse hervor.
- PRO
- Gute Audioqualität, einfache Installation, gute Sprecher-Erkennung
- KONTRA
- Leichtes Bildrauschen, etwas geringer Neigungswinkel der Kamera
IMTEST Ergebnis:
gut 1,9