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Nuki Keypad 2.0 – Smartes Zahlenschloss im Test

Smarte Türöffner haben ihren Reiz. Aber nur, wenn sie sicher und komfortabler als ein Schlüssel sind. Beides verspricht das Nuki Keypad 2.0.

Nuki Keypad 2.0 als Freisteller
© Nuki

Das Öffnen von Türen oder Toren mittels einer Zahlenkombination kennt man aus unzähligen Filmen. Hier waren solche Systeme schon vor Jahren in großen Villen oder Firmengebäuden zu sehen. Allerdings handelte es sich hier immer um aufwändig zu installierende Lösungen, die sich nicht „mal eben“ an jeder Tür nachrüsten lassen. Anders verhält es sich mit dem Nuki Keypad 2.0, vorausgesetzt, man besitzt schon das Smart Lock 3.0-Türschloss oder plant dessen Anschaffung.

Spezifikationen

  • 119 x 29 x 21 mm
  • Bluetooth 5.0
  • 159,-

Nuki Keypad 2.0: Kein Werkzeug nötig

Kurz vorweg: Das Nuki Smart Lock-System ist, wie viele andere Nachrüstlösungen, ein smarter Stellmotor. Er dreht einen auf der Innenseite im Schloss steckenden Schlüssel. Das Gerät klemmt man nach Abnahme der Blende auf den Schließzylinder. Es ist also ohne zu Bohren oder sonstige Umrüstungen an der Tür zu montieren. Wichtig: Das Schloss sollte allerdings über eine Not- und Gefahrenfunktion verfügen, also von außen schließbar sein, wenn innen ein Schlüssel steckt.

Das  Smartlock 3.0 auf einer weißen Haustür
Gedacht ist das Keypad für das Smartlock 3.0, einen smarten Schließmotor für Haus- oder Wohungstüren

Das Nuki Keypad 2.0 ist dann komplett werkzeuglos zu montieren, weil es einfach auf eine glatte Fläche geklebt wird. Nachteil: Die Stelle sollte beleuchtet sein, denn die Tasten selbst sind nicht hinterleuchtet. Und das, obwohl es kurioserweise in den App-Einstellungen einen Helligkeitsregler gibt.

Allerdings kann man sich die Eingabe des frei vergebbaren sechsziffrigen Codes auch sparen, wenn man den Fingerprintsensor nutzt. Den bietet das Keypad ebenfalls, und das ist dann im Dunkeln weitaus komfortabler.

Ein Finger auf dem Fingerprintsensor des Nuki Keypad 2.0, das an einer roten Tür klebt
Das Keypad kann nicht nur über den Ziffernblock bedient werden, sondern auch mittels Fingerabdruck die Tür öffnen

Einfache Einrichtung

Eingerichtet wird das Nuki Keypad 2.0 über die App, was problemlos klappt. Hier wird es dann auch mit dem entsprechenden Smart Lock verknüpft. Anschließend legt man die Zugangscodes fest oder richtet auch die Fingerabdrücke aller Zutrittsberechtigten ein. Weitere Einstellungen bezüglich des Schließverhaltens sind ebenfalls hier zu finden.

App-Screenshot der Nuki-App
Die App lässt eine Menge Einstellungen zu. So kann der Zugang mittels Keypad etwa zeitlich begrenzt werden

So ist es etwa möglich, die Tür wahlweise mittels Code oder einfach auch über die Pfeiltaste des Keypads die Tür zu verriegeln. Insgesamt ist das Ganze in wenigen Minuten erledigt und von da an betriebsbereit. Die Stromversorgung erfolgt dabei mittels AAA-Batterien die etwa ein Jahr lang halten. Zum Wechseln der Batterien wird das Keypad einfach von seinem Halter genommen. Ärgerlich in dem Kontext: Die App meldet nicht, wenn das Gerät bewegt wird. Da es aber auch nicht speziell verriegelt wird, ist der Diebstahlschutz suboptimal. Allerdings lässt sich das Nuki Keypad 2.0 recht unauffällig platzieren. Kleiner Wermutstropfen in dem Kontext: Der Montageort muss etwas geschützt sein. Das Keypad ist nur IP54-zertifiziert, also nicht für Dauerregen gedacht.

Zwei der sechse LEDs des Keypads leuchten
Eine Tastenbeleuchtung gibt es nicht, aber sechs LEDs zeigen an, wie viele Ziffern des sechsstelligen Codes man schon eigegeben hat

Fazit

Das  Nuki Keypad 2.0 für das Smart Lock 3.0 ist eine insgesamt gute Lösung, um eine Fingerprint- und Codeschloss nachzurüsten. Die Handhabung ist einfach, die Erkennung von Fingern klappt zuverlässig. Gäbe es beleuchtete Tasten und einen vernünftigen Diebstahlschutz, wäre es richtig rund.

  • PRO
    • Einfache Montage, schnelle Installation, einfache und flexible Konfiguration
  • KONTRA
    • Kleine hinterleuchteten Tasten, kein Diebstahlschutz, nur IP54 zertifiziert       

IMTEST Ergebnis:

gut 2,0

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.