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Der Test: Kino fürs Zuhause mit neuem Sony-Beamer?

Wo Fernseher aufhören, fängt Sonys neuer 4K-Beamer VPL-VW590ES an. IMTEST zeigt, wie sich der Premium-Projektor bei Filmen und Spielen schlägt.

sony-beamer

Produktdetails
  • Preis: 6.999 Euro
  • Auflösung: 4K
  • Abmessungen: 65 x 60 x 35 cm
  • Zubehör: Fernbedienung

Sony-Beamer im Test: Wie gut ist das Modell VPL-VW590ES?

Die Kinowelt wandelt sich durch Corona: Zahlreiche Kinos machen vorübergehend zu, und neue Filme wie Disneys „Mulan“ oder „Matrix 4“ erscheinen statt im Saal direkt beim Streaminganbieter zu Hause. Wer in den heimischen vier Wänden jetzt Kinoatmosphäre will, braucht eine Leinwand und einen Projektor wie Sonys neues Premium-Modell VPL-VW590ES. IMTEST hat die Film-Maschine getestet. Dabei musste sich der Sony-Beamer Farb- und Helligkeitsmessungen unterziehen. Ein ausgiebiger Praxistest mit mehreren Filme- und Spieleabende zeigte zudem, wie gut der Projektor im Einsatz ist.

Der neue Sony-Beamer: Verarbeitung und Anschlüsse

Der in schwarz und weiß erhältliche, 14 Kilogramm schwere Projektor ist sehr wertig verarbeitet, braucht aber auch viel Platz beziehungsweise eine stabile Aufhängung. Die an der Front- und Rückseite angebrachten Lüfter surren mit gemessenen 35 Dezibel sehr leise – das entspricht etwa einem Gespräch im Flüsterton. Links am Gerät befinden sich zwei HDMI-2.0-Anschlüsse, die neue HDMI-2.1-Technik mit 8K-Unterstützung und flüssigen 120 Hz unterstützt der Sony-Beamer nicht.

Hier ein Überblick aller Anschlüsse, die der Projektor von Sony bietet:

  • HDMI 2.0 (zweimal)
  • Trigger (zweimal)
  • LAN
  • IR-IN Klinkenbuchse
  • USB

Farbtreue & Co. des Sony-Beamers im Test

Die Tests mit Kalibrierungskamera und Luxmeter offenbaren gute Werte: Farben werden schon ab Werk authentisch dargestellt, und der in der digitalen Kinoproduktion verwendete Farbraum (DCI-P3) wird zu 94 % erreicht. Dennoch: Leichte Blau- und Rotstiche des Sony-Beamers waren erkennbar. Das Bild wirkt somit beim Filme schauen und Spielen etwas kühl, ist aber gleichzeitig bei roten Elementen sehr intensiv. Gut: Nach einer Kalibrierung war das Problem fast verschwunden.

Besonders wichtig bei Projektoren ist die Helligkeit: Sony verspricht eine Lichtleistung von 1.800 Lumen. Gemessen hat IMTEST 1.331 – ein ausreichend guter Wert, besonders in abgedunkelten Räumen. Bei Lichteinstrahlung leidet aber das Bild. Die sehr gute Bildschärfe wird dank der „Reality Creation“-Technik künstlich noch weiter verbessert. Das klappt mit dem Sony-Beamer insbesondere bei Filmen hervorragend, sodass viele Details gut zu erkennen sind.

Mit Profi -Farbkameras und Helligkeitsmessgeräten wurde der Beamer intensiv geprüft. (Bild: IMTEST)
Mit Profi -Farbkameras und Helligkeitsmessgeräten wurde der Beamer intensiv geprüft. (Bild: IMTEST)
Sony Beamer mit Realismus-Einstellungen
Mit eingeschalteter Schärfetechnik („Realismus“) sind deutlich mehr Details erkennbar. (Bild: IMTEST)

Praxistests mit Sony-Beamer: Filme & Spiele

IMTEST hat den Sony-Beamer VPL-590ES durch tagelange Film- und Spieleabende auf einer 120-Zoll–Leinwand gejagt. Ergebnis: Bei Blu-ray (Full HD) und 4K-UHD-Material zeigt der Projektor sehr viele Details, das Bild wirkt kontrast- und farbreich. Dabei bleiben die Farben authentisch. Die Tiefe des Bildes überzeugt ebenfalls. Auch altes Filmmaterial (SD-Serien der 80er-Jahre) gewinnt sichtbar. Kurzum: ein nahezu perfektes Bild. Die für satte Farben sorgende HDR-Darstellung ist aber etwas zu dunkel, da es dem Projektor im Vergleich zu Fernsehern an Leuchtkraft fehlt.

FAZIT

Für 6.999 Euro bekommen Sie mit dem Sony-Beamer VPL-590ES ein gewaltiges und helles Bild. Der hervorragende Gesamteindruck wird von Schwächen bei der HDR-Darstellung und Problemen mit der „Reality Creation“-Technik nur minimal getrübt. Ein starkes Erlebnis, aber auch zu einem starken Preis.

  • PRO
    • Knackscharfe (4K) Darstellung, authentische Farben, plastische Bildtiefe.
  • KONTRA
    • Langfristiger Helligkeitsverlust (Lampe), etwas dunkle HDR-Darstellung.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,9

Sandro Villinger

Als freiberuflicher Redakteur testet Sandro Villinger für IMTEST Hardware, insbesondere Projektoren, Dashcams, IP-Kameras, Laptops oder Spiele-PCs. In diesem Bereich liegt auch seine persönliche Leidenschaft. Seit 12 Jahren ist Sandro Villinger für Softwarefirmen als Manager von Produktentwicklung, Innovation und Marketing tätig. Währenddessen schrieb er viele Jahre für Publikationen wie PC-Praxis, Computerbild und auch Medien wie PCWorld in den USA. Er wurde für seine Arbeit von Microsoft mehrfach ausgezeichnet, schrieb Bücher für Microsoft Press und arbeitete viele Jahre für die Hauptniederlassung des Softwareriesen in Seattle. Sie erreichen ihn via E-Mail.