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Therabody Smart Goggles: die neue Massage-Brille im Test

Hilfe beim Abschalten versprechen die neuen Therabody Smart Goggles. IMTEST hat sie getestet.

Eine Person liegt mit den neuen Therabody Smart Goggles auf einem Sofa.
© IMTEST

Viele Menschen in Deutschland fühlen sich gestresst. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse waren 2021 mehr als 26 Prozent nicht nur gelegentlich, sondern häufig gestresst. Hauptfaktor sei dabei Stress in Beruf, Studium oder Ausbildung.
Eine Gegenmaßnahme: Füße hochlegen, abschalten und entspannen. Doch das ist manchmal gar nicht so einfach. Gerade kurz vor dem Schlafengehen kommen oft Stress- oder andere unschöne Gedanken auf, die einen vom Ausruhen abhalten. Und am kommenden Tag fühlt man sich dann noch gestresster.
Da professionelle Massagen oder Spa-Besuche häufig sehr teuer sind, gibt es mittlerweile diverse Gadgets, die auch für die Auszeit zu Hause Entspannungshilfe versprechen. Eines davon ist die brandneue Massage-Brille von Therabody, die Erholung, Verringerung von Kopfschmerzen und einen besseren Schlaf verspricht. IMTEST hat die Smart Goggles getestet.



Die Therabody Smart Goggles im Test: Entspannung für den Kopf

Die Smart Goggles von Therabody erinnern optisch ein wenig an eine dicke Schlafbrille. Und das kommt der Wahrheit auch schon nahe, denn die Massage-Brille kann dank justierbarem und elastischem Zugband in ähnlicher Weise auf den Kopf gesetzt werden. Ist sie eingeschaltet, massiert die Brille dann durch das Füllen und Leeren der enthaltenen Luftkammern und zusätzliche Vibrationen das Gesicht. Zudem kann sie Wärme erzeugen. All das soll die Entspannung und das Abschalten des Kopfes fördern und somit auch die Schlafqualität verbessern.

Eine Person mit langen Haaren setzt die Smart Goggles von Therabody auf.
Mit elastischem und zudem verstellbaren Zugband passen sich die Smart Goggles unterschiedlichen Kopfformen und -Größen an.
Eine Person hat die Smart Goggles von Therabody auf.

Fürs Ausspannen stehen insgesamt drei Programme zur Verfügung: Fokussieren, SmartRelax und Schlafen. Je nach Modus unterscheiden sich die Art der voreingestellten Massage, Vibration und Wärmestufen. So werden zum Beispiel die Schläfen, die Stirn oder die Wangen oder eine Kombination daraus gelockert. Wärme und Vibration können zudem über die Bedienknöpfe noch nach eigenen Vorlieben in jeweils drei Stufen nachjustiert werden. Alle Programme sind dabei auf 15 Minuten ausgelegt. Danach schaltet sich die Massage-Brille von selbst aus.

Die Smart Goggles in Detailaufnahme auf die Einstellknöpfe.
Per Knopfdruck können sowohl die Wärme- als auch die Vibrationsstufe an die eigenen Vorlieben angepasst werden.
Die Smart Goggles in Detailaufnahme auf die Programmschalter und die Ladebuchse.
Mit einem Bedienknopf lässt sich die Programmauswahl treffen. Die USB-C-Buchse erlaubt ein Aufladen an der Steckdose oder am Laptop.

Die App-Unterstützung zum Ausspannen

Wie schon bei den Massage-Pistolen von Therabody gibt es auch für die Smart Goggles Angebote in der zugehörigen App. So richtig schön wird das Entspannungs-Erlebnis schließlich erst mit musikalischer Untermalung. Damit man sich diese nicht selbst heraussuchen muss, gibt es die multisensorische Klangtherapie “TheraMind” in der App. Die Massage-Brille gibt im Betrieb allerdings auch selbst ein Brummen und Luftgeräusche von sich. Die Lautstärke wurde im Test mit circa 47 Dezibel gemessen, womit die Smart Goggles deutlich wahrnehmbar sind. Um die Geräusche besser ausblenden zu können, empfiehlt sich daher das Musikhören über Kopfhörer.

“Smart” ist die Massage-Brille zudem durch den eingebauten Sensor auf der Innenseite. Durch das Messen der Herzfrequenz sollen die Smart Goggles die Massage-Parameter ganz individuell auf die Person anpassen können, die damit entspannen möchte. Laut Therabody wird so im SmartRelax-Programm nachweisbar die Herzfrequenz gesenkt und somit die Entspannung gefördert.

Die Smart Goggles in Detailaufnahme auf den SmartSense Sensor.
An der Innenseite der Smart Goggles befindet sich der Sensor, mit dessen Hilfe die Massage-Brille das SmartRelax-Programm individuell auf die Nutzenden anpassen können soll. © IMTEST

Die Flexibilität der Massage-Brille

Die Smart Goggles von Therabody kommen mit einem passenden Stoff-Etui und einem Ladekabel (USB-A auf USB-C). So sollen sie zum Beispiel gut mit auf Reisen oder für die Entspannungspause mit ins Büro genommen werden können. Letzteres empfiehlt sich aber nur ohne Schminke oder Kontaktlinsen, da diese während der Anwendung drücken oder verschmieren beziehungsweise verrutschen können. Außerdem ist aufgrund des Eigengewichts der Brille eine liegende Position während der Massage zu empfehlen. Sonst rutscht die Brille leicht herunter oder drückt unangenehm. Dafür soll sie dann aber laut Hersteller die Augen von der Arbeit am Bildschirm entlasten und auch Kopfschmerzen lindern können.
Durch die Größe und die Kompaktheit ist das versprochene bessere Einschlafen mit aufgesetzten Smart Goggles hingegen nur bedingt vorstellbar. Eine Seiten- oder Bauchlage ist mit Brille unbequem, sodass vermutlich nur passionierte Rückenschläfer damit tatsächlich in den Schlaf finden können.

Um sie bei Nicht-Nutzung möglichst platzsparend zu verstauen, lässt sich die Massage-Brille zusammenklappen. Das hilft auch für die Anpassung ans Gesicht – sorgt aber teilweise auch dafür, dass sich die Brille beim Aufpusten der Luftkammern vom Gesicht entfernt statt dieses zu massieren.
Generell ist es aber eine gute Idee, die Smart Goggles auch zu Hause in dem Etui zu verstauen, wenn sie nicht benutzt werden. Denn sollte die Brille einstauben, könnte die Reinigung schwierig werden. Die am Gesicht anliegende Innenfläche besteht zwar aus glattem Textil, das einfach zu reinigen ist. Die Vorderseite sowie das elastische Zugband hingegen lassen sich nicht so leicht mit einem Reinigungstuch abwischen und auch nicht abmontieren.

Die Smart Goggles in Detailaufnahme.
Die mittige Knickstelle der Smart Goggles erlaubt ein platzsparendes Verstauen im mitgelieferten Reise-Etui.
Die Smart Goggles in Detailaufnahme von vorne und zusammengeklappt.
Die Smart Goggles in Detailaufnahme von vorne.

Test-Fazit

Wer Massagen entspannend findet und gern vor dem Schlafengehen ein wenig Abschalten möchte, findet in den Therabody Smart Goggles ein hilfreiches Gadget.
Alle Massage-Programme wurden im Test als angenehm empfunden. Insbesondere in Kombination mit entspannender Musik, die die Eigengeräusche der Brille in den Hintergrund rücken lässt. Praktisch ist, dass sich eine entsprechende Klangtherapie dafür in der Therabody App findet. Weniger praktisch ist hingegen, dass sich nur Teile der Massage-Brille gut reinigen lassen. Auch das Eigengewicht und die Größe schränken die Anwendbarkeit ein, da sie nur im Liegen und in Rückenlage wirklich angenehm zu tragen ist. Der Anschaffungspreis von 199 Euro klingt erst einmal hoch, könnte sich bei regelmäßiger Anwendung aber lohnen.



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Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit
schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.
Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter
und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.