Preis und Alternative: eVscope 2 vs. eQuinox 2
Das eVscope 2 ist derzeit im Onlineshop des Unternehmens verfügbar und kostet dort 4.499 Euro. Deutlich günstiger ist dagegen mit immer noch 2.499 Euro das Alternativmodell eQuinox 2. Während beim eVscope 2 allerdings durch das speziell kalibrierte Okular ein Eindruck echter, räumlicher Tiefe entsteht, überträgt das eQuinox 2 Bilder nur in die App. Hier können User zwar ebenfalls live verfolgen, was das Teleskop “sieht”, doch eine Eins-zu-eins-Beobachtung am Teleskop selbst ist hier nicht möglich.
Mitgründer und CEO von Unistellar, Laurent Marfisi, empfiehlt im Interview mit IMTEST daher das eQuinox 2 eher für bereits astronomisch erfahrenere Nutzer, die sich ein verhältnismäßig günstigeres Gerät, etwa für zivile Forschung wünschen. Das eVscope 2 sei dagegen in der Lage, “mehr Emotionen” zu erzeugen und eine echte Verbindung zu den Sternen herzustellen.
Der Blick in die Sterne: Unistellar-CEO Marfisi im Interview
Unistellar produziert NASA-taugliche Teleskope für Verbraucher.
Zivile NASA-Forschung der Unistellar-Community
Das Stichwort Forschung hat für Nutzerinnen und Nutzer von Unistellar-Teleskopen zudem – unabhängig vom Modell – eine besondere Bedeutung. Denn das Unternehmen kooperiert mit dem SETI-Institut wie auch mit der NASA. In der Unistellar-App ist es zum einen möglich, eigene Beobachtungen innerhalb der User-Community zu teilen. Zum anderen gibt es Kontaktdaten, mit denen sich Interessierte für astronomische Forschungsprojekte anmelden können.
Entscheidend für die Teilnahme ist allein der geografische Standort. Denn nicht von jedem Punkt der Erde aus ist jedes Phänomen gleich gut erkennbar. Braucht die NASA gerade zusätzliche Beobachterinnen und Beobachter für ein bestimmtes Ereignis können sie an die Teilnehmenden in der entsprechenden Region Daten schicken, mit Hilfe derer sich die privaten Teleskope dann automatisch kalibrieren, so Unistellar. Sie müssten dazu lediglich zur richtigen Zeit eingeschaltet und eingerichtet sein. Die Teilnehmenden haben damit erstens die Möglichkeit, wissenschaftlich relevante Prozesse gezielt, live mitzuverfolgen. Zweitens werden sie, wenn sie durch ihre Beobachtungen an Forschungsprojekten mitwirken, gemeinsam mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der entsprechenden Arbeit genannt. Ein besonders bekanntes Beispiel für ein solches Projekt, war die Ablenkung eines Asteroiden im Oktober 2022. Ein Team von Unistellar-Usern beobachtete die Ereignisse damals live aus Kenia für die NASA.
Neue Forschung, neue Technik – das verspricht Unistellar
Derzeit, so kündigte CEO Marfisi gegenüber IMTEST an, arbeite man daran, ein Forschungsprojekt für die Beobachtung von Supernovae aufzubauen. Dabei handelt es sich um Sternenexplosionen, die sich in benachbarten Galaxien alle paar Jahre beobachten lassen. In unserer Galaxie, der Milchstraße, fand die letzte Supernova im Jahr 1604 statt. Wann es hier wieder so weit sein könnte, ist derzeit unklar. Forschende warten bereits seit Jahrhunderten sehnsüchtig darauf.
Neben neuen Forschungsprojekten verspricht Unistellar auch regelmäßige technische Neuerungen. Beispielsweise, so Marfisi, habe man die Filterung von Lichtverschmutzung in den vergangenen Jahren erheblich verbessern können. Zudem komme bald der Smart Solar Filter auf den Markt, ein Aufsatz, ähnlich der Bahtinov-Maske. Damit sollen Nutzerinnen und Nutzer nicht nur die Sterne, sondern tagsüber auch die Sonne beobachten können. Ohne den Filter ist es enorm gefährlich, eines der Teleskope bei Tag zu benutzen, geschweige denn in die Sonne zu richten. Verbrennungen der Netzhaut können die Folge sein. Der Solarfilter jedoch soll als Schutz dienen und es gleichzeitig ermöglichen, Sonnenflecken zu beobachten. Derzeit kann er für 249 Euro im Unistellar-Onlineshop vorbestellt werden.
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