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Vernetzte Rauchmelder von X-Sense im Test: Smarte Sicherheit

X-Sense macht Rauchmelder smart. Ein gutes Konzept?

Person mit Handy und Rauchmelder in der Hand.
© X-Sense

Vernetzte Rauchmelder sind sinnvoll. So wird man zum Beispiel auch im Dachgeschoss alarmiert, wenn nur der Keller verqualmt ist. Das bringt womöglich wertvolle Zeit, ums sich in Sicherheit zu bringen oder vielleicht sogar einen kleinen Schwelbrand noch selbst zu löschen. Von X-Sense kommt nun ein Set, das sogar smart ist. Jedenfalls ein wenig.

Vernetzte Rauchmelder mit Zentrale

Wer schonmal versucht hat, Rauchmelder – natürlich solche, die auch dafür konzipiert sind – zu vernetzten, weiß, dass das nicht immer einfach ist. Da müssen Tasten gedrückt und dann auf anderen Meldern quittiert werden, was keineswegs immer von Erfolg gekrönt ist. X-Sense bietet nun vernetzte Rauchmelder, die man mittels App an einer Zentrale angemelden kann, so, wie man das auch von anderen Smarthome-Komponenten kennt. Die Zentrale selbst wird per WLAN – nur 2,4 GHz – angesprochen, die Melder kommunizieren auf dem 868 MHz-Band. Für den Betrieb muss man sich bei einem kostenlosen Cloud-Service registrieren, der den Zugriff auf die Zentrale regelt. Ist das erfolgt, kann es ans Einrichten gehen.

Die X-Sense Zentrale für vernetzte Rauchmelder
Die Zentrale stellt die Brücke zwischen den Sensoren und dem WLAN her. Die Rauchmelder funktionieren aber auch ohen das Gerät.

Reibungslose Installation der Rauchmelder

Sowohl die Zentrale als auch die sehr kompakten Melder lassen sich mittels der App dank guter Benutzerführung ohne Schwierigkeiten installieren. Das Set, das hier getestet wird, beinhaltet neben der sehr handlichen Zentrale insgesamt sechs Rauchmelder, womit man schon ziemlich weit kommt.

Da sich aber mit der Basis bis zu 50 Sensoren, darunter auch CO-, Hitze-, Bewegungs- oder Wassermelder, koppeln lassen, taugt das Ganze theoretisch auch für Mehrfamilienhäuser oder Firmengebäude, zumal jeder der Melder individuell benannt und einem Raum zugeordnet werden kann. So sieht man in der App, wo gerade der Alarm ausgelöst wurde und kann gezielt reagieren. Zudem kann man das Ganze um Kameras ergänzen, sodass man es hier letztlich mit einer Art Alarmzentrale zu tun hat.

Screenshot der Melderauslösung
Im Protokoll aber auch während des Alarms sieht man, welcher Melder ausgelöst hat.
Screeshot der Melderübersicht
In der Übersicht lasse sich die Melder auswählen und zum Beispiel dann auf Funktion testen.
Screenshot anmeldbarer Geräte
Neben Rauch- lassen sich auch Wasser- oder CO-Melder integrieren.

Vernetzte Rauchmelder ohne Notlicht

Die Melder selbst sind, wie schon erwähnt, sehr kompakt. Trotzdem haben sie ein sehr gute Ansprechverhalten und reagieren schon bei relativ geringer Verrauchung. Der Alarm ist laut und läuft sofort auch auf dem Smartphone auf, von wo er analysiert oder auch quittiert werden kann. Leider ist für die Befestigung der Sensoren lediglich Verschrauben vorgesehen, obwohl gerade bei diesen kleinen, leichten Modellen Kleben durchaus eine elegante und obendrein werkzeuglose Option wäre. Immerhin sind Schrauben und Dübel im Lieferumfang.  Zudem haben die Sensoren keine weiteren Funktionen. Ein Notlicht, dass es bei vielen anderen Modellen gibt, fehlt hier. Das klingt undramatisch, ist es aber nicht ganz.

Ein Rauchmelder in einer Hand zum Größenvergleich
Die Rauchmelder selbst sind sehr kompakt und handlich, müssen aber trotzdem angeschraubt werden.

Smart ja, aber…

Die besagte Notlichtfunktion ist nicht lebensnotwendig, kann aber in verrauchten Umgebungen eine wichtige Orientierungshilfe sein. Vernetzte Rauchmelder können theoretisch sogar den kompletten Fluchtweg beleuchten oder zumindest markieren. Theoretisch könnten smarte Rauchmelder sogar das komplette Licht auf sämtlichen Fluchtwegen einschalten und im Alarmfall sogar auch schon Rollläden öffnen oder die Haustür entriegeln. Beim Homematic IP-System etwa funktioniert das so. X-Sense allerdings stellt nur Sicherheitssensoren her, sodass es auch für die smarten Rauchmelder keine entsprechenden Schaltaktoren für Beleuchtung oder Beschattung gibt.

Blick auf die Batterie im Rauchmelder
Die Rauchmelder werden mit Batterien gespeist, die etwa fünf Jahre halten.

Leider finden im Test die verfügbaren X-Sense-Skills für Alexa oder Google Home die smarten Rauchmelder nicht, sodass sikh Automationen auch nicht auf diesem Weg realisieren lassen. Damit bleiben die vernetzten Rauchmelder weit hinter den Möglichkeiten zurück, die theoretisch mit einer smarten Lösung realisierbar sind.



Fazit

Als Set für vernetzte Rauchmelder funktioniert das System von X-Sense sehr gut, vor allem zu einem sehr guten Preis. Die Melder sprechen präzise an, reagieren auch nur auf Rauch und nicht auf etwas Staub oder Wasserdampf. Im Vergleich zu klassischen vernetzbaren Modellen ist die Installation extrem einfach und auch die Alarmierung auf dem Smartphone sehr sinnvoll. Einziger Wermutstropfen sind die weitergehenden fehlenden smarten Möglichkeiten.

  • PRO
    • Einfache Installation, zuverlässige Funktionalität, günstiger Preis
  • KONTRA
    • Keine Klebemontage, wenig wirklich smarte Integration

IMTEST Ergebnis:

gut 1,8

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.