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4 Action-Cams im Test: Die besten GoPro-Alternativen

Action-Cams filmen spektakuläre Momente. Wie gut, verrät der Test.

Person im Schnee fahrend mit einer Action-Cam.
© Dji

GoPro Hero11 Black: Top Videoqualität

Im Vergleich zu den Vorgängermodellen setzt GoPro aber auf einen neuen, größeren 8:7-Sensor, der völlig neue Möglichkeiten bietet. So lässt sich ein 8:7-Clip, der mit der Hero 11 Black in 5,3K aufgenommen wurde, in ein Quadrat für Instagram, ein Hochformat-Video für TikTok, ein Querformat-Video für YouTube und ein 17 MP-Standbild für YouTube-Cover umwandeln. Ein echter Vorteil, nicht nur für Profis. Dank 10-Bit-Farbauflösung stellen die aktuellen GoPros zudem so viele Farbtöne wie nie zuvor dar. Eine Milliarde Farbtöne ohne Abstufungen sollen so möglich sein. GoPros hauseigener Bildstabilisator HyperSmooth ist natürlich auch in der neuen Version 5.0 wieder mit von der Partie und wurde abermals verbessert. Er beherrscht neben der klassischen Horizontausrichtung zur Begradigung des Bildmaterials auch eine komplette Horizontblockierung. Selbst bei einer Kameradrehung um 360° hält HyperSmooth die Horizontlinie fest und waagerecht im Bild – beeindruckend.

Quik-App von GoPro für Action-Cams
Mit der Quik-App von GoPro lassen sich in wenigen Minuten ansehnliche Clips zusammenbasteln. © IMTEST

DJI Osmo Action 3: Preiswerte GoPro-Alternative

Die Action Cam-Konkurrenz kann da nicht ganz mithalten. Beispiel DJI Osmo Action 3: Während die Bilder bei guten Lichtverhältnissen scharf, detailliert und gut belichtet ausfallen, sind die Ergebnisse bei schlechteren Lichtverhältnissen weit weniger beeindruckend. Dazu kommt, dass der Einsatz der ebenfalls sehr guten Bildstabilisierung RockSteady 3.0 zu einer Beschneidung führt. Vor allem dann, wenn der Horizontkompensationsmodus aktiviert ist. Konkret erfordert die 360° Horizontnivellierung eine Auflösung von 2,7K oder weniger. Wenn 4k gefragt sind, steht „nur“ eine Horizontnivellierung von bis zu 45° zur Auswahl. Das können die GoPros besser, ist aber Kritik auf hohem Niveau und ein Punkt, der allenfalls Extremsportler interessieren dürfte.

Osmo Action 3 Action Cam-Befestigungsystem
Innovativ und praktisch Das magnetische Befestigungssystem der DJI Osmo Action 3.
© IMTEST

Rollei Action: Günstig, aber mit Schwächen

Die günstige Rollei Action One bewegt sich technisch noch ein Regal tiefer, sowohl technisch als auch in Sachen Bildstabilisierung. So liegt die Bildrate der Action-Cam bei 4K-Aufnahmen bei maximal 60 fps. 240 fps, etwa für flüssige Zeitlupen, sind mit maximal mit HD-Auflösung (1280×720 Pixel) möglich. Zum Vergleich: Die Hero11 schafft 4k Auflösung mit 120 fps und 2,7 k mit 240 fps. Unabhängig davon sind die Aufnahmen der Action One bei guten Lichtverhältnissen durchaus ansehnlich. Ihr Schwachpunkt ist aber die Bildstabilisierung. Im Gegensatz zur Konkurrenz, die auf softwarebasierte Lösungen setzt, verbaut Rollei 6-Achsen-Gyroskop. Was ist in der Theorie gut anhört, entpuppt sich in der Praxis aber als halbgare Lösung. Bewegungen bügelt sie auf jeden Fall nicht so glatt weg. Zudem müssen sich Nutzer entscheiden, ob sie mehr Wert auf wackelfreie Bilder oder eine hohe Bildrate legen. Denn die Stabilisierung arbeitet nur bei 4K und 30 fps oder weniger.

Insta360 X3 mit Rundumblick

Einen komplett anderen Weg beschreitet dagegen die Insta360 X3. Als 360 Grad-Kamera mit zwei Ultraweitwinkelobjektiven ist sie in der Lage, die komplette Umgebung aufzuzeichnen. Der Nutzer hat dann beim Bearbeiten die Möglichkeit, sich den passenden Bildausschnitt herauszupicken. Einerseits faszinierend, andererseits erfordert diese Art von Action-Cam auch mehr Aufwand und Entscheidungsfreudigkeit beim Editieren. Spaß macht es allemal, da die X3 jede Menge spannende Aufnahmemodi bietet. 

Die Insta360 X3 zaubert selbst aus einem Hundespaziergang ansehnliche Clips.

Nutzer haben die Wahl zwischen Standardaufnahmen mit bis zu 4K 30fps, Standbildern und Loop-Aufnahmen wechseln, mit denen die X3 ähnlich wie eine Dashcam funktioniert. Es gibt sogar eine neue Funktion namens “Me Mode”, bei der der Benutzer die X3 in einem bestimmten Abstand vor sich hält und das Gerät die Bilder beider Kameras zusammenfügt, um den Eindruck zu erwecken, dass man von seinem persönlichen Kamerateam verfolgt wird. Wer jedoch hauptsächlich Videos mit einem Objektiv aufnehmen möchte, für den sind die GoPros und die Osmo Action 3 die bessere Wahl.

Foto Insta360 X3
Die Insta360 X3 erzeugt dank ihrer zwei Objektive und des „unsichtbaren“ Selfie-Sticks einmalige Aufnahmen.
© IMTEST

Fazit

Die GoPro Hero 11 Black übertrifft die Konkurrenz in fast jeder Hinsicht, wenn es ums Thema Bildqualität geht. Der hervorragende 8:7 Sensor, die 360° Horizontnivellierung und die 5,3K Auflösung sind einzigartig. Aber die DJI Osmo Action macht ebenfalls tolle Aufnahmen, hat das bessere Mounting-System und ist vor allem ein ganzes Stück günstiger. Richtig Spaß macht auch die Insta360 X3 für Rundum-Aufnahmen, die aber deutlich größer und schwerer als die üblichen Action-Cams ausfällt.

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Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer gehören in sein Test-Repertoire. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nils Matthiesen als Technik-Journalist: Anfangs als fester Redakteur beim Computerverlag Data Becker (u.a. PC Praxis), später als selbständiger Journalist für Verlage wie Axel Springer (Computerbild), Spiegel und Handelsblatt. Neben Technik nimmt vor allem Sport viel Raum im Leben des Familienvaters ein. Sie erreichen ihn via E-Mail.