Große Akkuschrauber für große Aufgaben, kleine für Kleinigkeiten: Ganz so einfach ist es nicht, aber zumindest fast. Wer sich einen neuen Akkuschrauber für den Werkzeugkoffer zulegen will, sollte ein paar Dinge bedenken. IMTEST gibt einen Überblick und präsentiert namhafte Modelle aus jeder Kategorie.
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Welcher Akkuschrauber ist der richtige?
Wer sich für einen neuen Akkuschrauber entscheidet, sollte sich drei Fragen stellen:
- Was soll das Gerät können?
- Wie schwer darf es sein und was soll es kosten?
- Von welcher Marke soll der Akkuschrauber sein?
Die Fragen eins und zwei entscheiden über die Akkuschrauber-Kategorie: 3,6 Volt, 12 Volt oder satte 18 Volt. Achtung! Wer hier auf Nummer sicher gehen will und einfach zur höchsten Kategorie greift, zahlt am Ende nicht nur deutlich mer. Auch kann es passieren, dass der schwere und großformatige 18-Volt-Akkuschrauber am Ende gar nicht den Anforderungen entspricht, etwa beim Möbelbau oder anderen Arbeiten auf beengtem Raum. Ein Blick in die Übersicht hilft, solche Fehlkäufe zu vermeiden.
Wie viel Volt brauche ich?
3,6-Volt-Akkuschrauber: 3,6-Volt-Akkuschrauber sind meist leicht und kompakt, können also gut für einfachere Arbeiten in beengten Bereichen eingesetzt werden, etwa beim Aufbauen von Möbeln. Ihre geringe Spannung macht die 3,6-Volt-Akkuschrauber weniger kraftvoll, sodass sie zum Bohren weniger geeignet sind als ihre großen Verwandten. Für leichte Schraubarbeiten sind sie dagegen ideal. Ihr Akku ist meist im Gerät integriert und nicht abnehmbar.
12-Volt-Akkuschrauber: 12-Volt-Akkuschrauber sind die Allrounder unter den Akkuschraubern und bieten einen guten Kompromiss zwischen Größe, Gewicht und Leistung. Sie besitzen meist wechselbare Lithium-Ionen-Akkus und können für eine Vielzahl von Aufgaben eingesetzt werden, von der Montagearbeit bis hin zu leichten Bohranwendungen in Holz und Metall. Dank ihres verbesserten Drehmoments gegenüber 3,6-Volt-Geräten eignen sie sich auch besser für längeres Arbeiten und häufigeres Schrauben, bleiben dabei aber immer noch handlich, zumal viele Modelle verhältnismäßig ergonomisch geformt sind.
18-Volt-Akkuschrauber: 18-Volt-Akkuschrauber sind für ihre hohe Leistung und lange Laufzeit bekannt und richten sich primär an professionelle Nutzende oder anspruchsvolle Heimwerker. Sie besitzen kraftvolle und wechselbare Lithium-Ionen-Akkus, mit denen auch schwierige Arbeiten wie das Bohren in Mauerwerk oder das Eindrehen von großen Schrauben bewältigt werden können. Diese Geräte sind in der Regel größer und schwerer als ihre Pendants mit niedrigerer Spannung, was bei längerem Arbeiten als anstrengend empfunden werden kann. Allerdings bieten sie oft ein breiteres Spektrum an Einstellungen, wie zum Beispiel die Regulierung des Drehmoments oder der Geschwindigkeit, und sind oft mit zusätzlichen Features wie Gürtelclips oder magnetischen Bit-Haltern ausgestattet, die den professionellen Einsatz erleichtern.
Tipp: Viele großen Marken bieten 12-Volt-Versionen von Top-18-Volt-Modellen und umgekehrt. Daher sind diese beides Cluster hier auch in einem Kapitel zusammengefasst.
Akku als Grundstein für den neuen Werkzeugkasten
Zusätzlich zum Akkuschrauber-Typ kann auch die Marke eine entscheidende Rolle beim Kauf spielen. Denn Akkuschrauber gehören zu den wenigen Produktkategorien, in denen noch praktisch jeder Hersteller sein eigenes Akku-System verbaut. Ausnahmen sind vor allem kleine 3,6-Volt-Geräte, die mitunter schon per USB geladen werden können. Bei Maschinen mit externem Akku, entscheidet dieser nicht nur über mögliche Zusatzkosten. Auch lassen sich die Akkusysteme der verschiedenen Marken in der Regel nicht miteinander Kombinieren, sodass ein Erstkauf oft auch über Folgekäufe mitentscheidet.
Bosch Akkuschrauber IXO und Wiha zai für die 3,6-Volt-Kategorie
Klein aber fein, der Bosch Home and Garden Akkuschrauber IXO und der Wiha zai im Set sind 3,6-Volt-Akkuschrauber. Beide fallen durch ihre kompakte bis zierliche Form auf und punkten mit reichlich Zubehör, inklusive einem USB-Kabel zum Aufladen.
Mit einem Gewicht von 630 Gramm ist das Wiha-Modell deutlich schwerer als der 340 Gramm leichte Bosch. Dafür trumpft Wiha auf mit einem Drehmoment von fünf Newtonmetern, 0,5 mehr als Boschs IXO. Allerdings fehlen in der Produktbeschreibung des Wiha Angaben zur Anzahl der Umdrehungen pro Minute, während Bosch hier mit 215 Umdrehungen pro Minute eine klare und nicht zu unterschätzende Angabe macht.
Bis zu 18 Volt mit Makita DHP482Z, Worx WX175 und Bosch Professional GSR
In der dritten Kategorie ähneln sich zwei der Modelle sehr stark, der Worx Akku-Bohrschrauber WX175.9 und der Bosch Professional GSR.
Dieser ist auch in einer kleineren Ausführung im Bereich von 12 bis 15 Volt zu haben.
Die Spannweite seines Bohrfutters beträgt beim Bosch-Schraubers 1,5 bis 13 Millimeter, Worx schafft 1 bis 13 Millimeter. Boschs maximale Bohrleistung bei Holz beträgt 38 Millimeter, bei Worx 40. Einziger Vorteil des Bosch-Modells: Es kommt mit zwei 4,0-Amperestunden-ProCore-Akkus, einem Ladegerät und einer Transportbox. Das kostet dann allerdings auch deutlich mehr. Ein weiterer Nachteil des Worx WX175: Er ist derzeit oft nicht lieferbar. Während dieser Recherche war er anfänglich ausschließlich im Obi-Onlineshop zu finden, bei Amazon und Co. dagegen: Fehlanzeige.
Worx WX175: Wie der Hersteller mitteilte, wird der Akkuschrauber derzeit durch das Nachfolgemodell, den “Worx WX102 Nitro Akkuschrauber mit Brushless Motor” ersetzt.
Boschs und Makitas Kandidaten tauchen dagegen in allen gängigen Shops auf. Der türkise Akku-Schlagbohrschrauber DHP482Z kommt in der klassischen Makita-Farbe. Er wiegt laut Produktbeschreibung 1,1 Kilogramm. Das Drehmoment beträgt 500 Newtonmeter bei einer Geschwindigkeit von bis zu 1900 Umdrehungen pro Minute. Ohne Akku ist dieses Modell für deutlich unter 100 Euro zu haben.
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