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Virenschutz-Apps für Android-Smartphones im Test

Diese kostenlosen Apps für Android helfen wirklich

Android-Smartphones ohne Sicherheits-App sind gegen Angriffe schlecht gewappnet. IMTEST rät zu einem kostenlosen Virenschutz.

Smartphone mit installierter Anti-Viren-App.
© Getty Images

Das Thema Sicherheit steht beim Smartphone-Kauf bei den meisten nicht ganz oben auf dem Zettel. Ein Fehler. Immerhin stellt das Smartphone für die meisten das Zentrum ihres digitalen Lebens dar. Passwörter, Anmeldedaten, Kontakte, Fotos, Chats – es speichert eine riesige Menge schützenswerter Daten. Genau die sind aber in Gefahr. Denn das Basis-Sicherheitssystem für Android „Play Protect“ ist kein ausreichender Virenschutz fürs Handy. Das zeigt eine Untersuchung von IMTEST. Doch es gibt eine sichere Alternative – die sogar kostenlos ist.

Android: Virenschutz für Handy wichtig

Aufgrund der Marktdominanz ist vor allem das Google-Betriebssystem Android für Cyber-Kriminelle ein lohnendes Ziel. Entsprechend hoch ist die Anzahl an Viren, Hacks und Trojanern. Experten schätzen, dass sich die Anzahl an Schädlingen inzwischen auf über 20 Millionen summiert. Dazu verstecken sich Malware zunehmend in Apps, davon kursieren mittlerweile sogar um die 30 Millionen. Umso wichtiger ist für Android-Nutzer ein guter Virenschutz fürs Handy.

Zwar gab es in der Vergangenheit auch auf dem iPhone immer wieder Sicherheitsvorfälle, doch die lassen sich an zwei Händen aufzählen. Dazu kommt, dass Apple und Google ihre Betriebssysteme sehr unterschiedlich ausgelegt haben. Apple hat iOS größtenteils abgeschottet, kaum konfigurierbar gestaltet und nur wenige Schnittstellen geöffnet. Im Gegensatz dazu hat Google Android auf maximale Transparenz und Flexibilität getrimmt. Das macht die Smartphones angreifbarer.

Kaum Updates, dafür Play Protect

Auch in Sachen Update-Politik sind die Unterschiede eklatant: iPhones versorgt Apple in der Regel fünf Jahre mit neuen Updates. Bei Android gibt es – abhängig vom Hersteller – mitunter schon nach etwa zwei Jahren keine Aktualisierungen und damit auch keine Sicherheitsupdates mehr. Für viele Besitzer ist das aber kein Grund, ihr Gerät durch ein neues zu ersetzen. Folglich groß ist Fragmentierung bei den Android-Versionen.

Das aktuelle Android 11 läuft nur auf sehr wenigen Geräten, die meisten nutzen noch die veralteten Versionen Android 9 und 8. Google kennt die Problematik und verspricht mit dem hauseigenen „Play Protect“ kostenlosen Virenschutz. Inzwischen läuft das Programm auf jedem neueren Android-System ab Werk. Auf den Google-eigenen Schutz können sich Nutzer allerdings nicht verlassen.

Virenschutz für Handy: Play Protect scannt
Play Protect ist bei den meisten neuen Android-Smartphones dabei. Leider erkennt das Programm nicht alle Schädlinge. © IMTEST

Test mit tausenden Schädlingen

Das hat IMTEST in Kooperation mit Sicherheitspartner AV-TEST aufgedeckt. Dazu bombardierten die Experten Sicherheitslösungen von Avira, Kasperky, Bitdefender und GDATA mit tausenden infizierten Apps. Im ersten Schritt kamen rund 3.000 ganz neue Angreifer zum Einsatz, die nicht älter als 24 Stunden waren. Zudem mussten die Schutz-Apps besonders weitverbreitete Apps abwehren, die bereits bis zu 4 Wochen in Umlauf waren. Auch hier setzte das Labor rund 3.000 gefährliche Apps ein.

Erkennung neuer Schädlinge

70%

Erkennung bekannter Schädlinge

65%

Das ernüchternde Ergebnis: „Play Protect“ entdeckte lediglich 70 Prozent der aktuellen Schädlinge. Bedeutet im Umkehrschluss: 900 von 3.000 durften passieren und Schaden anrichten. Mit 65 Prozent war die Erkennungsrate bei weit verbreiten Schädlingen noch schlechter. Dagegen leisteten die anderen Antivirus-Programme für Smartphones rundum gute Arbeit und erkannten alle Schädlinge, ob neu oder weit verbreitet.

Play Protect mit Fehlarmen

Ärgerlich ist darüber hinaus, dass „Play Protect“ harmlose Aktionen, Dateien oder Programme mitunter als Bedrohung interpretiert. Die Rede ist in so einem Fall von „False Positives“. Solche Fehlalarme können den Arbeitsablauf ebenso stören wie Angriffe durch Schädlinge. Das es besser geht, beweisen Sicherheitslösungen von Drittherstellern. Egal ob Virenschutz von Avira, Kaspersky, Bitdefender oder GDATA, den Spezialisten ging im Test nicht nur kein einziger Schädling durch die Lappen – Fehlalarme waren obendrein die absolute Ausnahme.

Virenschutz für Handy bietet auch GDATA
Die Erkennung sämtlicher Schädlinge ist bei GDATA fehlerfrei. © IMTEST
Von Kasperksy gibt es Virenschutz fürs Handy
Auch Kasperksy erkennt im Test alle Schädlinge. Und Fehlalarme gibt es auch nicht. © IMTEST

Virenschutz für Handy auf mehreren Ebenen

Der Funktionsumfang von „Play Protect“ begrenzt sich zudem auf die App-Überwachung. Virenschutz wie der von Avira bieten darüber hinaus auch

  • Privatsphäre-Schutz,
  • Sicheres Surfen,
  • VPN
  • und Diebstahl-Schutz.

Einige der untersuchten Schutzprogramme für das Smartphone warten auch mit anruf-Blocker und WLAN-Schutz auf.

Bitdefender gibt es auch fürs Smartphone
Antivirenprogramme wie Bitdefender bieten noch weitere Funktionen wie beispielsweise VPN. © IMTEST

Dieser kostenlose Virenschutz ist sicher

Die Installation einer zusätzlichen Virenschutz-App gehört für Android-Nutzer also zum Pflichtprogramm. IMTEST empfiehlt „Avira Antivirus 2021“: Die App erzielte Bestnoten in den Testpunkten

  • Schutzleistung,
  • Geschwindigkeit und Akkubelastung
  • sowie Bedienung.

„Bitdefender Mobile Security & Antivirus“ sowie „Kaspersky Internet Security for Android“ sind zwar ähnlich gut, es gibt aber einen großen Unterschied: Das Avira-Produkt ist kostenlos, während Kaspersky und Bitdefender Gebühren für den Virenschutz fürs Handy verlangen. Nicht einmal eine Anmeldung ist bei Avira nötig. Das bedeutet: Installieren, Nutzungsbedingungen bestätigen und fertig. Das Smartphone effektiv vor Angreifern zu schützen, kostet nur eine Minute.

Avira schützt das Smartphone
Der Virenschutz von Avira ist nicht nur sehr zuverlässig, sondern auch kostenlos. © IMTEST

FAZIT

Zwar haben moderne Android-Smartphones mit „Play Protect“ serienmäßig einen Virenscanner an Bord, die Schutzwirkung ist aber mangelhaft. IMTEST empfiehlt aus diesem Grund eindringlich, eine Antivirus-App zu installieren, wie den Testsieger und Preistipp in Personalunion von Avira.

Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer gehören in sein Test-Repertoire. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nils Matthiesen als Technik-Journalist: Anfangs als fester Redakteur beim Computerverlag Data Becker (u.a. PC Praxis), später als selbständiger Journalist für Verlage wie Axel Springer (Computerbild), Spiegel und Handelsblatt. Neben Technik nimmt vor allem Sport viel Raum im Leben des Familienvaters ein. Sie erreichen ihn via E-Mail.