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Die 5 besten Gaming-Mäuse im Test

Die richtige Gaming-Maus kann über Sieg und Niederlage im Spiel entscheiden.

Gaming-Mäuse verschiedener Hersteller auf rötlichem Hintergrund.
© Hersteller, Getty Images

Mad Catz R.A.T. DWS: Präzise Maus mit Fehlern

Die drahtlose DWS-Maus von Mad Catz ist beim Spielen wie bei der Arbeit ähnlich präzise wie ihr kabelgebundener Bruder R.A.T. 8 ADV. Verantwortlich dafür ist der in beiden Gaming-Mäusen verbaute PixArt-Sensor. Im Test betrug die Latenzzeit 2 ms, was ein richtig guter Wert ist, der jedoch nur mit dem verwendeten USB-Receiver erreicht wird. Bei der Verbindung über Bluetooth sind spürbare Latenzen von über 50 ms feststellbar, was R.A.T. DWS für den Einsatz als Gaming-Maus eher ungeeignet macht. Eine Kabelverbindung ist leider nicht möglich. Mit einem Schalter kann dabei schnell zwischen dem 2,4-GHz-Dongle und dem Bluetooth-Empfänger umgeschaltet werden. Dadurch kann man problemlos zwischen einem Gaming-PC (im Niedriglatenzmodus) und einem Arbeits-PC wechseln, bei dem die Bluetooth-Verzögerung keine große Rolle spielt.

Die modulare Gaming-Maus von MadCatz auf einem weißen Hintergrund
Die Mad Catz R.A.T. DWS ist modular anpassbar. © IMTEST

Mit einem Gewicht von 140 Gramm ist die DWS-Maus zudem nichts für Gamer, die leichte Mäuse bevorzugen. Allerdings ist die Gewichtsverteilung angenehm auf die Mitte konzentriert. Die Batterielaufzeit ist im Test ebenfalls negativ aufgefallen: Die Herstellerangabe von 200 Stunden wird bei weitem nicht erreicht. Eine neue AA-Batterie war bereits nach etwa 55 Stunden Dauereinsatz erforderlich.

Auch die Materialqualität liegt zudem sichtbar unterhalb der des größeren Kabelmodells. Es gibt spürbar mehr dünnes Plastik, und die Oberfläche fühlt sich wenig hochwertig an. Trotz ihres kantigen Erscheinungsbildes liegt die Maus dabei aber hervorragend in der Hand. Die 14 anpassbaren Tasten haben zudem hervorragende Druckpunkte, reagieren schnell und sind nicht störend laut.

Lexip Pu94: Sonderfall mit Analogstick

Das französische Start-up Lexip sorgt mit einer Innovation im Bereich der Gaming-Mäuse für Aufsehen: Die Pu94 ist nach eigenen Angaben die erste Maus mit zwei Joysticks, die es den Spielern ermöglicht, sich in 3D-Umgebungen, wie sie beispielsweise in Flugsimulatoren und Designsoftware vorkommen, besser und räumlicher zu navigieren. Die Präzision der Maus, die noch auf Lasertechnik basiert, ist solide, mit einer Geschwindigkeit von 150 IPS liegt sie im Durchschnitt für Gaming-Mäuse. Allerdings hat uns eine spürbare Verzögerung bei der Mausbewegung gestört, die wir von kabelgebundenen Mäusen überhaupt nicht gewohnt sind. Es handelt sich um eine Verzögerung von etwa 20 ms, die sogar bei der alltäglichen Büroarbeit auffällt. Für kompetitives Spielen ist die Maus daher sofort auszuschließen.

Die Lexip PU94 auf weißem Hintergrund mit Finger der den Stick bedient
Spannende Eingabe-Alternative: Die Lexip Pu94 hat zusätzlich einen Thumbstick, der die Möglichkeiten der Maus erweitert. © IMTEST

Nun zum Höhepunkt der Pu94 – den Joysticks: Flug- und Weltraumsimulationen profitieren besonders von den Bedienungsmöglichkeiten. Der linksseitig angebrachte Joystick kann bei Bedarf für die 3D-Navigation im Raum verwendet werden, während die Unterseite Neigungen erkennt. In der Praxis hat dies gut mit Spielen wie “Microsoft Flight Simulator”, “Star Citizen” und “Kerbal Space Program” funktioniert. Wir konnten das Flugzeug oder das Raumschiff nicht nur betrachten, sondern auch neigen und im Raum steuern, nur mit einer Hand. Dies macht die Lexip zu einer besonderen Gaming-Maus, allerdings mit einem großen Nachteil: Abgesehen von einer Handvoll Simulationsspielen gibt es kaum Spiele, die von einer solchen Steuerung profitieren.

Was die Verarbeitung betrifft, macht die Maus einen soliden Eindruck. Das Hartplastik ist robust und die Maus hat den Falltest aus Schreibtischhöhe auf Steinboden unbeschadet überstanden. Das Mausrad ist jedoch der schwächste Bestandteil der ansonsten gut verarbeiteten Premium-Maus: Es ist zu leichtgängig und wirkt wie das Scrollrad einer preisgünstigen Maus. Hier sollte der Hersteller Verbesserungen vornehmen.

Sharkoon Light² 200: Die leichte Budget-Maus

Sharkoon hat mit der Light² 200 eine Gaming-Maus entwickelt, die in Bezug auf Leistung problemlos mit Mäusen jenseits der 100-Euro-Marke mithalten kann, jedoch nur 39,99 Euro kostet. Das leichte Modell ist in Weiß und Schwarz erhältlich und wiegt lediglich 62 Gramm, sodass es kaum in der Hand spürbar ist. Der verbaute PixArt 3389 Sensor ist trotz seines Alters ein Spitzenmodell und bietet eine beeindruckende DPI-Einstellung von 16.000. Dies ist ein ausgezeichneter Wert für diesen Preis und ermöglicht in jeder Situation eine präzise Steuerung.

Die Sharkoon Light² 200 auf einem weißen Hintergrund.
Auch Sharkoon setzt bei der Light² auf eine Waben-Struktur. © IMTEST

Dank der Kabelverbindung und einer hohen Abtastrate von über 1.000 Hz werden Bewegungen latenzfrei an den PC übertragen. Leider lässt die Qualität des Gehäuses aber den günstigen Preis erkennen: Das Hartplastik wirkt zu nachgiebig und die Haptik ist nicht optimal. Immerhin ist der Innenraum, der durch das Wabendesign sichtbar ist, mit anpassbaren RGB-LEDs beleuchtet. Damit versucht Sharkoon, den Budget-Look der Maus etwas zu kaschieren. Das Mausrad hingegen wirkt im Vergleich zum Testsieger Viper V2 Pro klapperig und ungenau. Die Maus liegt immer noch gut in der Hand, ist aber keineswegs ein Ergonomie-Meister. Nach einigen Stunden zeigten sich aufgrund der etwas kurzen und weniger handflächengerechten Form erste Anzeichen von Ermüdung.

Fazit

Klarer Testsieger im Vergleichsfeld der Gaming-Mäuse ist die Viper V2 von Razer. Optisch schlicht ist die Maus hochwertig verarbeitet, präzise und drahtlos. Einziges Problem ist der hohe Preis von rund 160 Euro. Wer preisbewusster klicken möchte, sollte die Asus TUF M4 Air ins Auge fassen, die den Preis-Leistung-Sieg abräumen kann. Für 50 Euro bekommen Spieler einen Top-Sensor und ordentliche Verarbeitung. Dafür müssen sie mit einem Kabel vorlieb nehmen. Wer es speziell mag, sollte die Lexip Pu94 ins Auge fassen. Allerdings ist der Preis für die ungewöhnliche Ausstattung der stickbewehrten Maus eine spürbare Latenz.

Sandro Villinger

Als freiberuflicher Redakteur testet Sandro Villinger für IMTEST Hardware, insbesondere Projektoren, Dashcams, IP-Kameras, Laptops oder Spiele-PCs. In diesem Bereich liegt auch seine persönliche Leidenschaft. Seit 12 Jahren ist Sandro Villinger für Softwarefirmen als Manager von Produktentwicklung, Innovation und Marketing tätig. Währenddessen schrieb er viele Jahre für Publikationen wie PC-Praxis, Computerbild und auch Medien wie PCWorld in den USA. Er wurde für seine Arbeit von Microsoft mehrfach ausgezeichnet, schrieb Bücher für Microsoft Press und arbeitete viele Jahre für die Hauptniederlassung des Softwareriesen in Seattle. Sie erreichen ihn via E-Mail.