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Die 10 E-Bike-Trends 2023: Neue Modelle, Akkus und Motoren

Auf diese E-Bikes und Trends dürfen Sie sich 2023 freuen.

Ein dreigeteiltes Bild mit einem E-Bike, einem Akku und einem Fahrradcomputer
© Himiway Bikes, Kbo Bike / Unsplash, Bosch

5. Trend: Neue E-Motoren mit verbesserter App-Steuerung für die E-Bikes 2023

Schon auf der Eurobike 2022 hat der Motor- und Akku-Spezialist Bosch eBike-Systems neue Produkte vorgestellt, die 2023 in vielen E-Bikes stecken dürften. So soll etwa die Performance Line CX-Unit erweitert werden. Im Detail kommen 2023 die neue Drive Unit Cargo Line für E-Lastenräder, Performance Line für Trekking-E-Bikes und Performance Line Speed für S-Pedelecs, die mit 45 km/h unterwegs sind. Es verbindet qualitativ hochwertige, untereinander vernetzte Komponenten mit praktischen Features. Diese werden durch automatische Updates kontinuierlich für jede E-Bike-Unit erweitert.

Frau schiebt E-Lastenrad einen Berg hoch.
Auf Tastendruck Unterstützung von der smarten Schiebehilfe. Damit lässt sich das eBike komfortabler und sicherer hinaufschieben. Die integrierte Funktion Hill Hold verhindert dabei automatisch unkontrolliertes Zurück- oder Bergabrollen © Bosch

Für Cargo-E-Bikes kommt zudem eine neuer Auto-Modus, der eine automatische Unterstützung an die Umgebungsbedingungen verspricht. Muss der Radfahrer eine Steigung bewältigen oder hat er starken Gegenwind, kann er “normal” weiterfahren, ohne mehr Kraft aufzuwenden. Der Cargo-Modus ist speziell für Lastenräder. Er soll mit bis zu 400 Prozent unterstützen und eignet sich genau dann, wenn das Bike schwer beladen ist.

Mit den Akkus PowerTube 500 und 625 sowie den PowerPacks 545 und 725 erweitert Bosch eBike-Syetems für 2023 seine Akku-Reihe für E-Bikes. Mit dem neuen Display Intuvia 100 sollen künftig neben der Anzeige von wichtigen Daten wie Tempo, Akku-Ladestand oder gewählte Unterstützungsstufe auch Schaltempfehlung gut sichtbar für die Fahrenden dargestellt werden. Passend dazu wird es auch einen neuen System Controller sowie eine neue Mini Remote-Schaltung geben. Diese sitzt gut erreichbar neben einem der Lenkergriffe.

IMTEST-Einschätzung: Die Neuerungen für die weit verbreiteten Bosch-Systeme werden künftig für noch mehr Fahrkomfort und einfachere Bedienung eines entsprechend ausgesatteten E-Bike sorgen.

6. Trend: Fahrräder zu E-Bikes umrüsten

Ansteckmotor von Zipforce an einem Bike befestigt
© Zipforce

An Gabel oder Sattelrohr montiert, lässt sich per Ansteck-Motor aus einem normalen Fahrrad ein E-Bike machen. Immer mehr Hersteller haben jetzt so einen Motor samt Akku zum Nachrüsten im Angebot. Etwa der schwedische Hersteller Zipforce: Sein Nachrüstmotor sieht aus wie ein kleiner, rechteckiger Plastikkasten. Befestigt mit ein paar Schrauben an der Gabel, verwandelt die Zipforce One-Einheit aus Motor und Akku ein normales Fahrrad in ein E-Bike. So kann man die elektrische Unterstützung ganz individuell einsetzen oder das elektrische Tool auch an Familienmitglieder oder Freunde verleihen. Dabei empfiehlt es sich, dass jeder eine eigene Halterung inklusive Pedalsensor montiert, danach ist der Wechsel innerhalb von ein paar Sekunden vollzogen. Das verspricht jedenfalls der Hersteller.

Totale Fahrradfahrer mit Ansteckmotor PikaBoost von Livall
© Livall

Auch der Ansteckmotor PikaBoost vom US-Hersteller Livall soll ein normales Fahrrad innerhalb von Sekunden zu einem E-Bike verwandeln. Dafür wird der PikaBoost an der Sattelstange per Drehrad ohne Werkzeug befestigt und liegt dann auf dem hinteren Rad auf (siehe Foto). Der Motor basiert auf der Kraftübertragung mittels Reibung. Ein integriertes Rücklicht soll sich automatisch bei Dunkelheit anschalten und zudem eine Bremslichtfunktion besitzen. Ebenso soll beim Bremsen Energie zurückgewonnen werden. Der Ansteckmotor zum Nachrüsten soll für umgerechnet circa 300 Euro auf den Markt kommen. Laut Hersteller soll die kleine Box, die 6,6 x 33,8 x 13 Zentimeter messen soll, mit fast jedem Typ Reifen kompatibel sein. Was es allerdings zu beachten gibt: Durch die Reibung auf dem Reifen erhöht sich sein Verschleiß. Zudem lässt sich bei Nutzung des PikaBoost kein Gepäckträger oder Kindersitz (mehr) installieren.

IMTEST-Einschätzung: Wer sich nicht von seinem lieb gewonnenen Fahrrad trennen kann und möchte und dennoch in den Genuss eines E-Bikes kommen will, bekommt mit einem Ansteckmotor die Gelegenheit dazu. Ob es aber für längere Strecken reicht, muss erst noch ein Test durch das Future Mobility-Team von IMTEST zeigen.



7. Trend: E-Bikes mit extravagantem Auftritt

Das neue Elektrobike von Honbike namens U4, hier Bild zwei Modelle, eins in schwarz, eins in weiß
© Honbike

Nicht nur das Honbike UNI4 mit seinem aus einem Stück gefertigten Rahmen will das typische Aussehen von Fahrrädern und E-Bikes verändern. Auch andere Hersteller wie VanMoof mit dem S5 und dem A5 oder der deutsche Hersteller Rakede versprechen einen frischen Auftritt für den Markt der E-Bikes im Jahr 2023.

IMTEST-Einschätzung: Gerade in der Radklasse der City-E-Bikes, mit fest in den Rahmen integrierten Akkus gibt es beim Design viele Neuerungen zu bewundern. Wer also hauptsächlich in städtischen Gebieten mit dem E-Bike unterwegs ist, kann 2023 mit einer der Design-Neuheiten einen starken Auftritt hinlegen.

8. Trend: Kompakte E-Cargo-Bikes kommen

Mann und zwei Kinder mit E-Cargo-Bike Multitinker von Riese & Müller vor Hauswand
© Riese & Müller

Mit dem Multitinker hat der deutsche E-Bike-Hersteller Riese & Müller sein erstes kompaktes E-Gargo-Bike auf der Eurobike 2022 in Frankfurt am Main vorgestellt. IMTEST konnte das brandneue Riese & Müller Multitinker bereits zur Probe fahren. Obwohl das kompakte E-Cargo-Bike kein Leichtgewicht ist, liegt es richtig gut auf der Straße. Sein kompakter Rahmen und seine 20-Zoll-Laufräder sorgen für einen tiefen Schwerpunkt. Kurvenfahrten sind daher ebenso problemlos möglich wie Fahrten beispielsweise auch leichte Steigungen hinauf. Dafür steht ein kraftvoller Bosch Perfomance Line CX-Mittelmotor nebst einem vollständig in den Rahmen integriertem 625 Wh-Akku bereit. Das Multitinker, den IMTEST ausprobieren konnte, bietet eine stufenlose Enviolo 380 Nabenschaltung und Riemenantrieb.

E-Bike Hans-E LT, welches aufrecht geparkt ist
Sehr praktisch: Die neuen E-Bikes der Hans-Serie lassen sich senkrecht parken. © IMTEST

Unter dem Namen Hans-E soll ab Sommer 2023 ein neues elektrisch unterstütztes Hybridrad aus Cargo- und Kompaktrad von Bergamont erhältlich sein. Angetrieben wird es von einem Bosch Active Line-Motor samt 625 Wattstunden-Akku. Das Hans E bietet neben verschiedenen Ausstattungsmöglichkeiten einen besonderen Gepäckträger, er es ermöglicht, dass sich das Rad senkrecht parken lässt.

Kompaktes E-Lastenrad Sub von Vello, Frau fährt damit durch Stadt, zwei Kinder sind auf dem Gepäckträger
© Vello

Auch der der österreichische Fahrradhersteller Vello will 2023 ein neues Kompakt-E-Cargo-Bike namens Sub in den Handel bringen. Mit 24 Kilogramm Gewicht soll es kaum schwerer sein als so manches „normales“ E-Bike. Nichtsdestotrotz gibt Vello ein zulässiges Gesamtgewicht von 210 Kilogramm an. Das geringe Eigengewicht und eine Länge von angegebenen 180 Zentimetern sollen es möglich machen, das E-Lastenrad auch in öffentlichen Verkehrsmitteln zu transportieren. Dabei haben Radfahrer die Möglichkeit, das Volumen durch Einklappen des Lenkers und der Pedale nochmal zu minimieren, sodass das E-Cargo-Bike nur noch 29 Zentimeter breit sein soll.

IMTEST-Einschätzung: Kleine wendige Räder, die viel Gepäck tragen können, scheinen sich großer Beliebtheit zu erfreuen. Da sie im Vergleich zu normalen E-Cargo-Bikes deutlich kürzer und – durch die fehlende Transportwanne – auch weniger breit sind. Dennoch eigenen sie sich dank ihrer teils großen Gepäckträger gut zum Transportieren von Einkäufen und natürlich auch zum Mitnehmen von bis zu zwei weiteren Personen.



9. Trend: Neue Marken & Hersteller

angeschnittenes Bild: Frau fährt auf dem E-Bike Lemo One in Stadtkulisse
© Lemo

Für eine längere Wochenendtour wäre ein E-Bike toll, für die täglichen Einkäufe reicht aber auch ein normales Rad. Das One E+Bike vom Start-Up Lemo, dass erst im November 2021 seinen ersten Flagship-Store in Berlin eröffnet hat, vereint beides. Denn die Nutzer können an dem Hybrid-Rad mit wenigen Handgriffen das Akku-Pack an- oder abnehmen. Der Clou des Lemo: Im sogenannten Smartpac befindet sich nicht nur der 540 Wattstunden-Akku, sondern auch USB-Anschlüsse zum Laden des Smartphones, eine GPS-Tracking-Funktion und ein 4G-Netzwerk, um drahtlos Updates auf das E-Bike aufspielen zu können. Das Smartpac lässt sich ganz einfach in den Rahmen einklicken oder abnehmen.

Himiway Zebra E-Bike
Mischung aus Mountainbike und Stadtrad – so beschreibt der Hersteller das Himiway Zebra Fatbike. © IMTEST

Auch der chinesische Hersteller Himiway will sich einen Anteil des deutschen E-Bike-Markts sichern. Mit dem Zebra All Terrain Fatbike ist Himiways – laut Herstellerangabe – meistverkauftes E-Bike bald hierzulande im Handel erhältlich. IMTEST hat es im Fahrtest bereits unter die Lupe genommen. Seine 26 Zoll großen Kenda-Breitreifen erwecken die Assoziation mit einem Motorrad. Sie stärken die Traktion und sind besonders geeignet für das Fahren auf rutschigen Oberflächen wie Schnee und Schlamm, aber auch Sand. Durch die große Oberfläche und das Profil rutscht man nicht leicht ab oder sinkt ein. Auf gewöhnlichen Asphaltwegen zahlt sich dieses Feature weniger aus. Dort sorgen die massiven Reifen mit ihrer größeren Reibung und höherem Bodenkontakt für geringere Wendigkeit und Schnelligkeit. Für die großen Reifen ist nur ein geringer Reifendruck nötig. Sie erzielen eine gute Federung. Die Federgabel am Vorderrad wäre daher nicht absolut notwendig.

IMTEST-Einschätzung:Spannende neue E-Bike-Konzepte können den Markt beleben und für den Kunden im besten Falle günstigere Räder bedeuten. Man darf also gespannt sein, welche neuen Hersteller 2023 mit ihren E-Bikes auf dem deutschen Markt vertreten sein werden.

10. Trend: Verbessertes Zubehör für noch mehr Sicherheit und Komfort

Sicherheit und Lifestyle soll der neue Fahrradhelm Tone von Specialized vereinen. IMTEST hat den Helm für Erwachsene bereits getestet. Was dabei positiv auffiel: Der Helm sitzt angenehm enganliegend am Kopf, ohne zu wackeln oder zu drücken. Dabei lässt er sich mithilfe des Anpassungssystems individuell einstellen. Die Luftlöcher sorgen bei der Fahrt für ausreichend Ventilation und durch sein geringes Gewicht von rund 300 Gramm spürt man ihn kaum.

Frau mit Fahrradhelm Tone von Specialized schräg von vorne
© IMTEST

Für zusätzliche Sicherheit sorgt die integrierte MIPS- (Multi Directional Impact Protection System) Technologie. Dabei befindet sich eine zweite bewegliche Schale unter der Außenschale, die direkt auf dem Kopf aufliegt. Kommt es zu einem schrägen Aufprall, wird die aufkommende Rotationskraft durch diese bewegliche Schale umgeleitet. Das soll dem Kopf zusätzlichen Schutz geben.

Elektrische Luftpumpe von Xiaomi beim Aufpumpen eines Fahrrads
© Xiaomi

Ihr vollständiger Produktname lautet Xiaomi Portable Electric Air Compressor 1S – dahinter verbirgt sich eine kleine, praktische elektrische Luftpumpe. Sie eignet sich sowohl für alle Arten von Fahrrädern (auch Hochdruckreifen an Rennrädern), Motorradreifen, Autos und Bälle. Dank ihres handlichen Formats passt das Helferlein in jede (Fahrrad-) Tasche. Besonders praktisch: Über die digitale Anzeige lässt sich der Druck voreinstellen, sodass immer nur die gewünschte Menge in den Reifen fließt. Die Akkus lassen sich per USB-Kabel aufladen. Der Herstellerpreis liegt bei 59,99.

Bügelschloss X1 von Litelok
© Litelok

Wer viel Geld für ein neues E-Bike ausgibt, der sollte nicht an einem sicheren Schloss sparen. Zehn Prozent des Kaufpreises ist eine gängige Faustregel. Mit der Litelok-X-Reihe kommen nun vom gleichnamigen Hersteller Litelok zwei neue Fahrradschlösser auf den Markt. Bei den Modellen X1 und X3 handelt es sich um Bügelschlösser, die besonders sicher sein und jedem Winkelschleifer trotzen sollen. Der Hersteller verspricht, dass seine neuen Schlösser vollständig gepanzert und damit bis zu 15-mal sicherer sind als andere Bügelschlösser, dennoch sollen sie verhältnismäßig leicht sein. Mit der Hilfe von führenden Materialwissenschaftlern hat Firmengründer und Geschäftsführer Neil Barron nach einem neuen Verbundmaterial geforscht, welches diese Eigenschaften für die neue X-Reihe mitbringen soll. Das Ergebnis ist das nach ihm benannte Barronium, welches zum Patent angemeldet ist.

IMTEST-Einschätzung: Auf Sicherheit und Komfort fürs E-Bike sollte ebenso geachtet werden, wie auf ein solides E-Bike selbst. IMTEST hält Sie daher regelmäßig über nützliches Zubehör auf dem Laufenden.

IMTEST- Redakteur Horst Schröder vor Hintergrund (Hamburg)

Als festangestellter Redakteur im Ressort Future Mobiltiy testet Horst Schröder für IMTEST E-Bikes, Gravelbikes, E-Scooter sowie E-Autos. Passend dazu testet er diverse Zubehör-Produkte wie Fahrradträger oder Dachboxen. Neben Tests und Ratgebern rund um Gesundheitsthemen oder Online-Dienste etwa für Daten-Speicherung (Cloud), erstreckt sich die Expertise des ausgebildeten Print- und Online-Redakteurs zudem über das Thema Camping. Dieses begleitet er mit Tests von Reisemobilen, Camper-Vans und Zubehör wie Zelten oder Softshell-Jacken. Vor seiner Tätigkeit bei IMTEST arbeitete er als Inhaber eines Redaktionsbüros (Print und Online) freiberuflich unter anderem als Testredakteur für die Computerbild. Neben Technik-Themen aller Art, ist für den Bulli-Fahrer die weite Outdoor-Welt eine Passion. Sie erreichen ihn via E-Mail.