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Laifen gegen Oclean: 2 elektrische Zahnbürsten im Test-Duell

Es gibt viele verschiedene elektrische Zahnbürsten. Doch welche ist im Test besser: die Oclean X Ultra S oder die Laifen Wave? Und können sie den bisher getesteten Modellen Konkurrenz machen?

Elektrische Zahnbürsten auf einem zweigeteiltem Bild.
© Oclean, Laifen

Die klassische Handzahnbürste ist out! Schließlich sollen elektrische Zahnbürsten diverse Vorteile bieten: eine gründlichere Reinigung der Zahnoberflächen und -Zwischenräume, Verbesserung der Zahnfleisch-Gesundheit, eine Auswahl an Putz-Modi für die individuellen Anforderungen und vieles mehr. Doch zu welchem Modell soll man beim Kauf greifen?
IMTEST hat 2 neue, elektrische Zahnbürsten auf den Prüfstand gestellt. Im Duell dabei sind die Laifen Wave und die Oclean X Ultra S. Wer hier die Nase vorne hat, zeigt der Test.



Das E-Zahnbürsten-Duell: Links die Laifen Wave, rechts die Oclean X Ultra S. © IMTEST

Die Testergebnisse in der Übersicht

Der Putz-Vergleich: Wie sauber werden die Test-Zähne?

Im Putz-Test schlugen sich beide Testkandidaten gut. Die Oclean X Ultra S zeigte sich allerdings noch etwas gründlicher – vor allem im Oberkiefer des Zahnmodells. Während bei der Laifen Wave hier noch Reste des Test-Zahnbelags an den oberen Schneidezähnen verblieben, ließ die X Ultra S von Oclean hier nur den Farbstoff übrig. Im Unterkiefer waren bei beiden Modellen noch leichte Rückstände auf der Kau-Fläche der Backenzähne.

Ein 2-geteiltes Bild mit dem Vorher- und Nachher-Bild des Putz-Tests der Laifen Wave.
Bei der Laifen Wave sind beispielsweise am rechten Eckzahn noch Reste zu erkennen.
Ein 2-geteiltes Bild mit dem Vorher- und Nachher-Bild des Putz-Tests der OClean X Ultra S.
Die OClean-Zahnbürste ließ hingegen fast nur Farbstoff auf den Kunst-Zähnen übrig.

Bezüglich der Programmauswahl zeigen sich noch deutlichere Unterschiede zwischen den getesteten Modellen. Während die Oclean X Ultra S über 6 Programme verfügt, bietet die Laifen Wave nur 4. Dafür lassen sich bei Letzterer in der Smartphone-App alle Programme noch individuell anpassen. Einzustellen sind hier jeweils die Vibrationsstärke, die Drehung des Bürstenkopfes (Oszillationsbereich) und die Geschwindigkeit dieser Drehung (Oszillationsgeschwindigkeit). Ein wichtiger Hinweis ist hierbei jedoch immer: Viele Hersteller raten dazu, zunächst erst einmal ein schonendes Programm auszuprobieren. Besonders für Neueinsteiger in die elektrische Zahnpflege kann die Umstellung sonst unangenehm ausfallen.

Ein Screenshot der Laifen-App mit verbundener Wave-Zahnbürste.
Die Laifen Wave bietet auf den ersten Blick weniger Programme, dafür lassen sich diese in der App aber noch individuelle anpassen. © Laifen, IMTEST

Auch das Geräusch der elektrischen Zahnbürsten spielte im Test eine wichtige Rolle. Hierbei bewertete IMTEST sowohl die gemessene Lautstärke als auch die Qualität des Geräusches. Beide Modelle schnitten hier ähnlich ab: Mit 52 Dezibel und einem hohen Surren wurde der Ton der Laifen Wave im Test allerdings als etwas angenehmer empfunden als das 53-Dezibel-laute, hohe Brummen der Oclean X Ultra S.

Zeit gestoppt: Wie lange putzen die Modelle von Oclean und Laifen?

Programm-Laufzeit der Testkandidaten

Beide Testkandidaten bieten eine Timer- und eine Erinnerungsfunktion. Bei der Laifen Wave ist diese etwas einfacher ausgelegt: In der App lässt sich die Putzzeit zwischen 1 und 5 Minuten festlegen. Nach jeweils 1/4 der eingestellten Zeit vibriert die elektrische Zahnbürste, um den Wechsel in den nächsten Mund-Abschnitt anzuzeigen. Die Oclean X Ultra S benutzt für die Auswertung des Putzverhaltens hingegen eine künstliche Intelligenz (KI) und ein 6-Achsen-Gyroskop. So soll die Zahnbürste anhand der Bewegungen feststellen können, wie lange und wie gründlich Nutzende welche Zähne putzen. Eine Zusammenfassung und Bewertung kann man anschließend in der App abrufen. Warnmeldungen, beispielsweise bei übermäßigem Druck, erfolgen bei der Oclean-Zahnbürste zudem nicht nur mit Vibrations- oder Lichtsignalen. Darüber hinaus gibt es eine Sprachausgabe, die Nutzende informiert.

Ein Screenshot der OClean-App mit verbundener X Ultra S-Zahnbürste.
Die elektrische Zahnbürste von Oclean bewertet das Putzverhalten mithilfe von KI und einem Bewegungssensor. Die Ergebnisse lassen sich in der App anschauen. © OClean, IMTEST

Die E-Zahnbürsten im Akku-Test

Um zu ermitteln, wie lange es sich mit den Testkandidaten putzen lässt, schickte IMTEST die Laifen Wave und Oclean X Ultra S in den Akku-Test. Dabei wurde das intensivste Programm so oft hintereinander gestartet, bis der Akku erschöpft war. Dabei hielt die elektrische Zahnbürste von Oclean eher kurze 73 Minuten am Stück durch, während das Laifen-Modell immerhin gute 159 Minuten schaffte. Geht man von der allgemein empfohlenen Putzdauer von zwei Minuten und zweimal Zähneputzen pro Tag aus, ließe sich mit der X Ultra S von Oclean im Programm “unbegrenzte Reinigung” auf Stufe 5 demnach rund 18 Tage lang putzen. Bei der Laifen Wave müsste der Akku in der Theorie hingegen erst nach fast 40 Tagen wieder aufgeladen werden. (Grundlage für diese Berechnung ist die Laufzeit im Dauertest – Phänomene, wie Selbstentladung, sind dabei nicht berücksichtigt.)

Zum Aufladen benötigt trotz längerer Laufzeit übrigens die Laifen Wave nur 2 3/4 Stunden, während die Oclean X Ultra S im IMTEST-Labor knappe 3 1/2 Stunden brauchte. Dafür kann Letztere aufrecht in die mitgelieferte Station gestellt werden, während die Laifen-Zahnbürste nur im Liegen laden kann.

Der magnetische Stecker ist sehr leicht an der Laifen Wave anzubringen. Aufgrund der Position kann sie aber nur im Liegen laden.
Die OClean X Ultra S in ihrer Ladestation in wohnlicher Umgebung.
Die OClean X Ultra S kommt hingegen mit einer Station, in der die elektrische Zahnbürste aufrecht stehen kann.
Eine grüne, elektrische Zahnbürste mit Wandhalterung an einer grau-melierten Wand.
Zusätzlich bietet OClean im Lieferumfang eine magnetische Wandhalterung.

Elektrische Zahnbürsten im Test: Wasserscheu?

Für manche ist es besonders angenehm oder einfach, sich die Zähne unter der Dusche zu putzen. Da stellt sich die Frage: Sind elektrische Zahnbürsten überhaupt wasserdicht?
Das einfache Abspülen nach dem Zähneputzen muss natürlich jede elektrische Zahnbürste aushalten können. Und auch das Duschen überstehen beide Test-Modelle problemlos. Im IMTEST-Labor wurde das durch mehrminütiges Untertauchen geprüft. Zudem geben sowohl Laifen als auch Oclean eine offizielle Schutzklasse an (IPX7). Das bedeutet, dass sie bis zu 30 Minuten in einer Wassertiefe von einem Meter ohne Schäden überstehen sollen. Für die morgendliche Dusche sollte das also locker ausreichen.

Eine grüne, elektrische Zahnbürste in einem Waschbecken mit Wasser.
Sowohl das Modell von Oclean als auch das von Laifen überstanden den Wassertest problemlos. © IMTEST

Kluge Köpfe: Wie hoch sind die Folgekosten bei Laifen und Oclean?

Zusätzlich zu den Alltags-Funktionen fließen in die Testnote auch die Verfügbarkeit und der Preis von Ersatz-Bürstenköpfen ein. Schließlich sollen Nutzende diese nach üblicher Empfehlung spätestens alle 3 Monate austauschen. Da machen sich Preisunterschiede auf lange Sicht bemerkbar.

Im Test-Duell gibt es in diesem Punkt einen klaren Preis-Sieger. Aufgrund des auf der Laifen-Webseite angebotenen 6er-Packs zum Preis von 16,99 Euro schneidet die Wave hier klar vorteilhafter ab. Die Einzel-Bürste kostet demnach vergleichsweise günstige 2,83 Euro, während bei Oclean teure 8,95 Euro fällig werden. Hier gibt es für die X Ultra S im Hersteller-Webshop nämlich nur einen 2er-Pack für 17,90 Euro.

Das Lieferzubehör der OClean X Ultra S auf einem weißen Tisch.
Der Lieferumfang der Oclean X Ultra S ist vergleichsweise umfangreich: Neben der elektrischen Zahnbürste mit Ladestation gibt es noch zwei zusätzliche Ersatz-Bürsten, ein Reise-Etui und eine magnetische Wandhalterung dazu.
Das Lieferzubehör der Laifen Wave auf einem weißen Tisch.
Der Lieferumfang der Laifen Wave fällt etwas bescheidener aus. Dafür ist hier ein Netzteil dabei.

Ein Abo- oder gar Recycling-Programm, wie einige Modell im großen Vergleichstest anpreisen, gibt es bei beiden Unternehmen hingegen nicht.

Fazit

Im direkten Test-Duell kann die Oclean X Ultra S knapp besser abschneiden. Sie punktet vor allem Dank sehr guter Putzleistung, umfangreichem Lieferzubehör und vielen App-Funktionen. Allerdings ist sie mit einem UVP von 129 Euro laut Hersteller-Webseite auch etwas teurer als die Laifen Wave. Auch beim Preis der Ersatz-Bürstenköpfe ist sie mit 8,95 Euro pro Bürste deutlich teurer. Die Wave ist hingegen auf der Laifen-Webseite bereits für 89,99 Euro zu haben und die Ersatz-Bürsten schlagen mit deutlich günstigeren 2,83 Euro pro Stück zu Buche.

Mit den Modellen des großen IMTEST-Vergleichstest können beide Testkandidaten allerdings nicht mithalten.

Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit
schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.
Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter
und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.