Nicht nur die Werbung, sondern auch der Zahnarzt empfiehlt sie: elektrische Zahnbürsten. Durch die schnellen Bewegungen schrubben sie Oberflächen gründlicher, schäumen Zahnpasta stärker auf, die besser in die Zahnzwischenräume gelangt. Doch nicht jeder kann sich mit der Technik im Mund anfreunden. Mancher fürchtet um sein empfindliches Zahnfleisch, Reisende schreckt das regelmäßige Aufladen ab, und andere wiederum glauben gar nicht an ein besseres Putz-Ergebnis. Was ist an all dem dran? IMTEST wirft einen gründlichen Blick auf Akkulaufzeit, Funktionsumfang, Bedienung und Putzleistung und ermittelt die beste elektrische Zahnbürste aus acht Modellen – schön weit aufmachen, bitte!
So sauber putzen die elektrischen Zahnbürsten
Dass die elektrischen Zahnbürsten gründlicher sind als jede Handzahnbürste, bestätigte der Test. Der orientiert sich an der Putzpraxis statt an unrealistischen Laborbedingungen. Hierfür wurde ein Zahnmodell mit einer eigens angemischten Masse beschichtet, die Zahnbelag (Plaque) simuliert. Um die Schwierigkeiten des Zähnesäuberns nachzustellen, putzten die Tester sowohl Backen- als auch Schneidezähne. Beide Bereiche warten mit unterschiedlichen Herausforderungen auf.
Das beste Ergebnis im Test zeigte die Braun Oral-B Pulsonic Slim Luxe 4000, dicht gefolgt von der Oclean X Pro Elite. Gut schneidet auch das Modell von Happy Brush ab. Dieses setzt beim Material auf nachhaltig. So ist laut Hersteller der Griff zu 100 Prozent aus recyceltem Material und die Aufsteckbürsten zu fast 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen.
Nicht nur auf die Reinigungsleistung kommt es bei den Geräten an. Die beste elektrische Zahnbürste muss nämlich auch in den Bereichen Ausstattung, Laufzeit und Handhabung punkten.
Putzen, bis der Arzt kommt?
Damit die leistungsstarke Technik nicht empfindliches Zahnfleisch verletzt, verfügen fast alle elektrischen Zahnbürsten im Test über einen sensitiven Modus. Der ist besonders sanft, worunter aber auch die Putzleistung leidet. Wer es genau nehmen möchte: Das Modell von Oclean erlaubt unabhängig vom Sensitiv-Modus die Einstellung der Intensität in 32 Abstufungen. Bei den anderen Zahnbürsten sind es zwei bis drei – oder wie bei der Sonicare und der One von Philips gar keine. Vor dem Kauf sollten Sie außerdem darauf achten, ob Größe und Form der Bürsten sich für Ihren Mundraum eignen.
Putzen, bis der Arzt kommt, können Sie aber trotzdem – im positiven Sinne. Vier der acht Modelle überraschten mit sehr langer Laufzeit, darunter auch die Philips One. Ihre Besonderheit: Die elektrische Zahnbürste ist die handlichste im Test und eignet sich gut für Reisen. Denn sie wird von einer AAA-Batterie versorgt, die sich austauschen lässt (auch gegen einen AAA-Akku). Der Vorgang ist etwas umständlich. Dafür lebt ein Gerät mit austauschbarem Energiespeicher deutlich länger – das schont das Portemonnaie und die Umwelt.
Die leisesten Zahnbürsten im Test
Im Gegensatz zur manuellen Putzhilfe machen die elektrischen Zahnbürsten Lärm. Bis zu 76 Dezibel erreicht die Oral-B Pro 3 – etwa so laut wie der Schleudergang einer Waschmaschine. Das Remmidemmi ist vor allem ihrer Bauweise geschuldet. Der runde Bürstenkopf rotiert, umschließt so einzelne Zähne, erzielt damit gute Putzergebnisse. Doch die Mechanik erzeugt mehr Lärm als die vibrierende Konkurrenz. Die Philips Sonicare 3100 etwa erklingt mit 62 Dezibel deutlich leiser. Allerdings gibt sie einen hohen, stechenden Ton von sich. Sowohl leise als auch unauffällig verhalten sich die Oclean X Pro Elite (48 dB) und Philips One (45 dB).
Bedienung der elektrischen Zahnbürsten
Zudem bewertet IMTEST die Handhabung beim Putzen und Aufladen sowie die Standfestigkeit auf der Ladestation. Auch wie gut sich Handteil, Bürste und Ladestation reinigen lassen, ist wichtig: Bakterien, Kalk und im schlimmsten Fall Schimmel bilden sich überall dort, wo sich Wasser ansammelt. Die Happy Brush bietet anders als die Modelle von Philips und Oral B wenig Ecken zum Verstecken. Denn sie ist an der Unterseite und auf der Ladestation eben – kippt dafür aber schnell um. Da ist Testsieger Oclean schon deutlich standhafter. Allerdings ist die Touch-Bedienung etwas umständlich. Übrigens ist kommen nur drei der acht elektrischen Zahnbürsten im Test mit App-Unterstützung: Das sind die Modelle von Oclean, Newgen und Lebooo.
FAZIT
Jede elektrische Zahnbürste hat Vor- und Nachteile, wie der Test zeigt. Das beste Gesamtergebnis und eine sehr gute Note für die Reinigungsleistung und Laufzeit erzielte die Oclean X Pro Elite. Auch die Eco Vibe 3 von Happy Brush erzielte ein gutes Gesamtergebnis. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet die minimalistische Philips One mit austauschbarer Batterie.