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23 Smartwatches im Test: Top-Marken gegen günstige Modelle

Lohnen sich Apple und Garmin? Oder tun es auch Amazfit und Huawei?

Drei Reihen verschiedenster Ssmartwatch-Gehäuse und blauer Button "23 Smartwatches IMTEST"
© Hersteller, IMTEST

Welche ist die beste Smartwatch? // IMTEST

Smartwatches motivieren nicht nur zum Sport. Welche die beste ist, klärt der IMTEST.

Langweilig wurde es in den letzten Monaten rund ums Thema Smartwatches nie. Nahezu alle großen Hersteller zeigten neue Modelle. So treten im großen Smartwatch-Test 2023 Neuheiten und aktuelle Geräte von Top-Marken Apple, Samsung und Garmin an. Insgesamt hat die neue Generation der Smartwatches im Test einen großen Schritt nach vorne gemacht. Dafür sorgen vor allem fünf Trends. Welche das sind und welche die beste Smartwatch im Test und Vergleich ist, verrät IMTEST.

Smartwatch-Test mit diesen 23 Modellen

Seitdem großen Smartwatch-Test aus letztem Jahr sind viele neue Modelle erschienen. Darunter neue Generationen von den Top-Marken wie Apple, Samsung, Garmin und Huawei. Doch auch Xiaomi und die zum chinesischen Unternehmen Huami gehörende Marke Amazfit haben aktuelle Smartwatches zu bieten. Hierzulande eher unbekannt ist der amerikanische Hersteller Coros, der sich auf Technologie im Sport spezialisiert hat. Mit dem Modell Vertix 2 ist aber auch er im Test der Smartwatches dabei.

Aus diesen insgesamt 23 Kandidaten hat IMTEST im Testfeld ab 500 Euro und im Feld bis 500 Euro die jeweils beste Smartwatch ermittelt.

Diesen Funktionen sind bei Smartwatches immer gefragter

In Deutschland erfreuen sich Smartwatches laut der GFU weiterhin wachsender Beliebtheit. Allein zwischen Januar und Oktober 2022 wanderten insgesamt mehr als 5,5 Millionen Wearables über die Ladentheke. Zunehmend stünden beim Kauf Funktionen zur Gesundheits-Überwachung im Fokus.

Zwischen Januar und Oktober 2022 verbuchten Wearables mit EKG-Funktion, mit 51 Prozent Stückzahlzuwachs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, besonders viel Erfolg. Der Umsatz stieg im gleichen Zeitraum um 40 Prozent. Ebenfalls sehr gut verkauft wurden Geräte mit der Funktion zur Schätzung des Blutsauerstoffgehalts mit einem Stückzahlwachstum von 41 Prozent im genannten Zeitraum. Auf Platz drei dieser Wachstumsliste folgt die Funktion zur Blutdruckmessung mit 27 Prozent Stückzahlplus. Hier wuchs der Umsatz mit 32 Prozent stärker als die Stückzahl.

Trend 1: Bessere Bildschirme bei Smartwatch-Vergleich

Lange Zeit waren bunte und scharfe Bildschirme teuren Smartwatches vorbehalten, allen voran der Apple Watch. Andere Hersteller haben in dieser Beziehung nun stark aufgeholt, wie der Smartwatch-Test zeigt. Brillante, knackscharfe Displays sind inzwischen in der Mittel- und Einstiegsklasse angekommen. Modelle wie die Huawei GT3, die Amazfit GTR 3 Pro oder selbst die günstige Mi Watch müssen sich in Sachen Bildqualität nicht mehr verstecken – ganz im Gegenteil.

Trend 2: Smartwatches haben längere Akkulaufzeit

Helle Bildschirme und lange Akkulaufzeit schlossen sich bisher aus. Bestes Beispiel ist auch hier die Apple Watch 7 aus dem Smartwatch-Test, die immer noch nur einen Tag ohne Aufladung auskommt. Andere Hersteller haben das Thema Energiesparen inzwischen besser im Griff, sei es durch effizientere Chips oder größere Akkus. Zehn Tage sind je nach Einstellung und Modell locker drin, wie der Smartwatch-Vergleich zeigt – selbst in Kombination mit hellen AMOLED-Displays. Die Fenix 7 von Garmin schafft so bis zu 18 Tage. Smartwatches mit transflektiven Bildschirmen, wie die Coros Vertix 2, halten sogar über 50 Tage mit einer Ladung durch.

Trend 3: Genauere Ortung im Smartwatch-Test

Hersteller wie Garmin, Coros und Huawei haben in ihren Modellen aus dem Smartwatch-Test neue Sensoren zur Positionserfassung eingebaut, die für noch präziseres Tracking sorgen. Diese Smartwatches sind in der Lage, mit allen fünf Satellitensystemen (GPS, Glonass, Galileo, BEIDOU, QZSS) gleichzeitig über mehrere Frequenzbänder zu kommunizieren. Das verbessert die Genauigkeit beim Erfassen von Distanz und Geschwindigkeit bei Outdoor-Aktivitäten. Das gilt speziell in schwierigen Gebieten, etwa im Gebirge oder in Städten mit vielen hohen Gebäuden. Die Garmin Epix 2 und die Coros Vertix 2 setzen in diesem Bereich neue Maßstäbe, auch wenn die Unterschiede zu „guten“ GPS-Smartwatches nicht dramatisch ausfallen.

Karte mit bunten Linien
Akkuratere Ortung: Dank Multi-Band-GPS erfassen Epix und Vertix 2 die Position besonders genau. © IMTEST

Trend 4: Smartwatches mit mehr Funktionen für kleines Geld

Der Smartwatch-Test zeigt außerdem: Sportspezialisten wie Garmin und Polar müssen sich warm anziehen. Denn asiatische Hersteller wie Amazfit, Huawei und Xiaomi kupfern immer mehr Funktionen für ihre Smartwatches ab. Konkret: Es gibt inzwischen auch im unteren und mittleren Preissegment unzählige Sportmodi und ausführliche Trainingsauswertungen. Die enthalten neben Standards wie Zeit, Distanz, Geschwindigkeit und verbrauchte Kalorien zudem Informationen zum Trainingseffekt, zur Belastung und zur Erholungszeit. An den Funktionsumfang samt Belastungssteuerung, Trainingsvorschlägen, Kartennavigation und umfassenden Erweiterungsmöglichkeiten einer Garmin Epix kommen die Asiaten zwar (noch) nicht heran, Freizeitsportler sollten aber nichts vermissen.

Smartphone zeigt Karte in Smartwatch-App
Mittelklasse-Modelle wie die GT Runner zeigen Daten, die früher der Oberklasse vorbehalten waren. © Huawei, IMTEST


Trend 5: Mehr Gesundheitsfunktionen bei Smartwatches

In den letzten Jahren haben sich Smartwatches von reinen Schrittzählern über Herzfrequenzmesser hin zu multifunktionalen Gesundheitsmonitoren inklusive EKG, Blutsauerstoffmessungen, Schlaf und Stressüberwachung entwickelt. Doch die Einwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen. Die Galaxy Watch4 aus dem Smartwatch-Test ist etwa in der Lage, dank ihres „Bioactive Sensors“ die Zusammensetzung des Körpers zu analysieren, inklusive:

  • Werten zu Knochenmasse,
  • Grundkalorienumsatz,
  • BMI (Body-Mass-Index) sowie
  • Körperwasser- und Körperfettanteil.

Der nächste Schritt sind dann Smartwatches, die den Blutzuckerspiegel messen. Solche Modelle wären vor allem für Menschen mit Typ-1-, Typ-2-Diabetes oder Prädiabetes interessant.

Weiße Smartwatch mit geschlossenem Band und Gehäuse von hinten
Immer besser, aber immer noch nicht perfekt: die Puls-Sensoren in Uhren wie der Galaxy Watch4. © Samsung

So lief der Smartwatch-Test ab

Moderne Smartwatches bieten unzählige Möglichkeiten. Folgende Funktionen und Ausstattungsmerkmale hat sich IMTEST im Smartwatch-Test genau angeschaut und bewertet.

IMTEST hat anhand von über 100 Aktivitäten, vornehmlich Läufe und Fahrradfahren, einerseits die Genauigkeit der Puls- und GPS-Sensoren der Smartwatches untersucht und andererseits, wie gut Uhr und App der Trainingsplanung sowie bei der Regeneration helfen. Pluspunkte gab es für Navigationsfunktionen, Sturzerkennung sowie eine praktische Auto-Pause-Funktion.

In diesen Punkt fließt ein, mit welchen Sensoren und Funktionen die Smartwatches ausgestattet sind, die die Messung von Werten wie EKG, Atmung, Temperatur ermöglichen.

Wichtigste Prüfpunkte: Lässt sich mit der Uhr ohne Smartphone telefonieren? Lassen sich Kurznachrichten anzeigen und beantworten? Fungieren die Smartwatches als digitale Geldbörse zum kontaktlosen Bezahlen? Wie gut eignet sich die Uhr als Ersatz fürs Smartphone zum Abspielen von Musik und Podcasts? Und wie groß ist das Angebot an Apps, mit der sich die Uhr funktional erweitern lässt?

Screenshot Kartenauszug mit Route und darunter Diagramm
Die ermittelten Werte analysierte die Redaktion mithilfe von Spezialprogrammen.
Von schräg oben Blick auf helles Fahrrad mit schwarzgekleideter Person
Die Sportfunktionen im Smartwatch-Test untersuchten die Tester unter realen Bedingungen.

Besondere Funktionen der Smartwatches im Test

Smartwatch-Hersteller versuchen sich immer wieder durch spezielle Funktionen von der Konkurrenz abzuheben. Hier vier besonders interessante Beispiele aus dem Smartwatch-Test.

Männerarm mit leuchtender dunkler Smartwatch am Handgelenk
Die Huawei Watch D kommt mit Blutdruckmanschette im Armband. © IMTEST

Die Huawei Watch D verfügt über eine Blutdruckmanschette im Armband der Uhr. Ist der Test abgeschlossen, zeigt die Uhr die SYS-, DIA- und Pulsmesswerte an und sortiert die Werte in einer praktischen Ampelskala ein.

Die Apple Watch Ultra hat eine Notfallsirene an Bord. Diese stößt ein Signal mit einer Lautstärke von 86 Dezibel aus. Apple spricht durch spezielle Klangmuster von einer hörbaren Reichweite von bis zu 182 Metern.

Die Samsung Galaxy Watch 5 Pro verfügt über einen sogenannten Bioactive-Sensor, der durch einen speziellen Test die Zusammensetzung des Körpers analysiert, inklusive Werten zu Knochenmasse, Grundkalorienumsatz, BMI sowie Körperwasser- und Körperfettanteil.

Garmin Epix 2 und Fenix 7 begrüßen ihre Besitzer jeden Monat mit aktuellen Infos rund um Wetter, Schlafqualität, körperlichen Zustand, Trainingsbereitschaft und mit entsprechenden Trainingsvorschlägen.

Männerarm mit leuchtender dunkler Smartwatch am Handgelenk
Bei den Top-Modellen von Garmin gibt es einen morgendlichen Info-Gruß. © IMTEST

Wie verlässlich ist eine Smartwatch? Test zeigt Unterschiede

Generell wollen Smartwatches und Fitness-Tracker dabei helfen, Gewicht zu verlieren, die Fitness zu verbessern und gesündere Gewohnheiten in Bezug auf Schlafen, Essen, Sport und Bewegung zu entwickeln. Aber wie gut funktioniert das? Messen die Geräte genau? Und wie verlässlich sind daraus gewonnene Daten? Im Laufe der über hundert Aktivitäten, die die Tester im Laufe des Smartwatch-Tests durchführten, tauchten hinsichtlich der Verlässlichkeit einige Fragezeichen auf. Folgendes vierstündiges, mit drei Uhren durchgeführtes Fahrradtraining ist dafür ein typisches Beispiel:

  • Die Garmin Epix errechnete im Test einen Verbrauch von 2.124 Kilokalorien, einen anaeroben Trainingseffekt von 0,7 (von 5) und eine durchschnittliche Herzfrequenz von 142 Schlägen pro Minute (gemessen mit Brustgurt).
  • Die Coros Vertix 2 errechnete einen Verbrauch von 2.961 Kilokalorien, einen anaeroben Trainingseffekt von 3,6 (von 6) und eine durchschnittliche Herzfrequenz von 139 Schlägen pro Minute.
  • Die Huawei GT Runner errechnete einen Verbrauch von 3.840 Kilokalorien, einen anaeroben Trainingseffekt von 3,0(von 5) und eine durchschnittliche Herzfrequenz von 139 Schlägen pro Minute.

Erstaunliche Diskrepanzen angesichts recht ähnlicher Ergebnisse bei der durchschnittlichen Herzfrequenz. Warum ist das so?

Screenshot weißes Fenster mit bunten Icons und Werte zu kalorienverbrauch
Heftig: Laut Huawei verbrauchte diese Aktivität im Vergleich zu Garmin fast doppelt so viele Kalorien. © Huawei
Screenshot dunkles Fenster mit drei bunten Kreisen und Werten zu Kalorienverbrauch
Hier die Werte der Garmin. © Garmin

Große Unterschiede im Vergleich: So messen Smartwatches den Puls

Dazu muss man wissen, dass die in Smartwatches und Fitness-Trackern eingesetzten Herzfrequenzmesser auf Pulsoxymetrie setzen.  Hinzu kommt ein optischer Sensor, der LED-Licht aufs Handgelenk projiziert und durch Veränderungen in der Farbe bei der Reflexion erkennt, wie oft das Herz schlägt. Auch wenn die Sensoren immer besser werden, allen voran die von Apple und Garmin, perfekt ist die Technik nicht. Das zeigt sich auch im Smartwatch-Test. Schließlich sorgen Faktoren wie Bewegung und Temperatur für Ungenauigkeiten.

Herzfrequenzgurte für die Brust arbeiten viel zuverlässiger, da sie die elektrische Aktivität des Herzens messen und diese Signale in Pulsangaben umwandeln. Aus diesem Grund sind sie beim Profi-Training und in der Medizin das Mittel der Wahl, wenn es um genaue Pulsmessung geht. Immerhin lassen sich mit Ausnahme der Mi Watch, der Ticwatch Pro 3 Ultra GPS, der T-Rex 2 und der Amazfit GTR 3 Pro alle Smartwatches im Test mit Brustgurten koppeln.



So zählen Smartwatches Kalorien

Nächste Unschärfe, die sich auch im Smartwatch-Test zeigt: Der Puls allein ist kein idealer Indikator für den Kalorienverbrauch. Smartwatches gehen aber davon aus, dass ein hoher Puls einen höheren Sauerstoff – und Energiebedarf erzeugt und der Träger wahrscheinlich eine Aktivität ausübt, die einen gewissen Kalorienverbrauch auslöst. Zudem stützen sich die Kalorienzähler in den Smartwatches bei ihren Berechnungen auf die aktive Stoffwechselrate (AMR). Dabei handelt es sich um die Anzahl der Kalorien, die der Träger während eines normalen Tagesablaufs verbrennt, auch als Grundumsatz (BMR) bezeichnet. Dieser ergibt sich aus der Anzahl der Kalorien, die zum Atmen und Denken benötigt werden.

Um diesen Wert zu ermitteln, gilt es bei der Einrichtung Größe, Gewicht, Geschlecht und Alter anzugeben. Außen vor bleibt mit der Muskelmasse aber ein entscheidender Faktor. Eine muskulöse Person verbrennt schließlich viel mehr Kalorien als eine gleich schwere Person mit wenig Muskeln. Keine Smartwatch im Test bietet aber die Möglichkeit, die fettfreie Körpermasse anzugeben, die eine viel genauere Ermittlung des Kalorienverbrauchs ermöglichen würde.



Smartwatch-Test offenbart weitere Schwächen

Ähnlich sieht es beim Thema Schlafanalyse aus: Ob man nachts wach liegt und ein Buch liest oder tatsächlich schläft, kann keine Smartwatch im Test unterscheiden. Sie folgert lediglich: Niedriger Puls + wenig Bewegung = Mensch schläft. Auf den Punkt genau und medizinisch valide sind die Messungen und die daraus ermittelten Werte also nicht. Nützlich sind sie trotzdem. Wer sich etwa ein wöchentliches Aktivitätsminutenziel setzt, den könnte die Smartwatch dazu animieren, einen ausgiebigen Spaziergang einem Serienmarathon auf der Couch vorzuziehen. Sicher funktioniert das nicht bei jedem. Es gibt aber Millionen Menschen, die nicht genug davon bekommen können, ihre Fitnesswerte durch einen gesünderen Lebensstil stetig zu verbessern.

rotes Balkendiagramm aus Smartwatch-Test von Garmin
Statistik-Fans (im Bild Garmin-Connect) kommen bei Smartwatches voll auf ihre Kosten. © IMTEST

Datenschutz bei Smartwatches

Puls, Kalorienverbrauch, Stress: Smartwatches wissen eine Menge über uns. Solche Daten sind nicht nur für den Nutzer selbst höchst interessant, auch für Unternehmen. Wie sicher sind die Daten?

Christian OberwetterRechtsanwalt, Fachanwalt
für IT-Recht; Schwerpunkte:
Arbeitsrecht, Daten-
schutzrecht, IT-Recht und
Social-Media-Recht.

Für wen sind die Daten besonders interessant?

Mit Gesundheitsdaten gefütterte Profile sind vor allem für Versicherungen spannend. Denn sie enthalten wertvolle Informationen über den Lebensstil und mögliche Risiken. Entsprechend ließen sich Vertragslaufzeiten als auch weitere Konditionen entsprechend anpassen oder Verträge von vorneherein ausschließen.

Wie gut sind die Daten geschützt?

Bei den von Fitness-Trackern erfassten Daten handelt es sich in der Regel um „besondere Arten personenbezogener Daten“, die nach in Deutschland geltendem Datenschutzrecht speziellen Schutz genießen. Meinen Erfahrungen nach ist man auf der sichereren Seite, wenn es sich um Anbieter handelt, die im EU-Bereich sitzen (etwa Polar) oder die rechtlich verantwortlichen Unternehmen in der EU benennen (etwa Garmin, Huawei). Denn bei Verkauf oder anderer unrechtmäßiger Nutzung von Gesundheitsdaten haben die Anbieter hohe Strafen zu erwarten. Bei anderen Anbietern gilt es, darauf zu achten, ob sie in ihren Datenschutzbestimmungen gleiche Sicherheit durch „EU-Standardvertragsklauseln“ garantieren. Falls nicht, besser auf den Einsatz verzichten.

Gibt es Möglichkeiten, den Datenschutz zu verbessern?

Auch wenn es Spaß macht, seine Erfolge in sozialen Netzwerken wie Facebook zu teilen: besser lassen. Denn in diesem Fall erhält Facebook Zugriff auf die Gesundheitsdaten – und hier sind diese nicht in guten Händen. Ebenfalls wichtig: Beim Anlegen eines Benutzerkontos in der dazugehörigen Fitness-App nicht die komfortable Facebook-Anmeldung wählen. Zudem wird niemand gezwungen, bei der Anmeldung seinen echten Namen und sein echtes Geburtsdatum anzugeben.

Der neue Star im Smartwatch-Test: Apple Watch Ultra

Der Sieg geht im Smartwatch-Test dieses Jahr an Apple, genau genommen an die Apple Watch Ultra. Das jüngste Mitglied der Apple-Watch-Familie verfügt über einen größeren Akku, ein robusteres Titanium-Gehäuse und einen doppelt so hellen Bildschirm wie die „normale“ Apple Watch Series 8. Dazu hat Apple der Ultra einige Extrafunktionen spendiert, die sie vom Rest der Apple-Watch-Reihe abheben. So gibt es ein Multifrequenz-GPS für eine genauere Verfolgung, zusätzliche Mikrofone für verbesserte Sprachanrufe und eine anpassbare Aktionstaste.

Vor allem aber hat Apple den größten Schwachpunkt aller Apple Watches entschärft, die mickrige Akkulaufzeit von nur rund einem Tag. Apple gibt mit 36 Stunden eine doppelt so lange Laufzeit im Vergleich zur Standard-Version an. Im Test zeigte sich: Bei normalem Gebrauch inklusive Always-on-Bildschirm, allen aktivierten Funktionen und ohne lange sportliche Aktivitäten sind sogar drei Tage drin. Das mag zwar im Vergleich zu anderen Smartwatches, die eine Woche und länger durchhalten, immer noch wenig sein. Trotzdem steigert es den Komfort im Vergleich zu anderen Apple Watches deutlich.

Rot leuchtende Apple Watch Ultra von vorne auf schwarzem  Hintergrund
Der Nachtmodus der Apple Watch Ultra schont die Augen in der Dunkelheit. © Apple

Auch im Bereich Sport und Fitness hat Apple zugelegt. Da in der Apple Watch Ultra der gleiche Herzfrequenzsensor wie in der Series 8 zum Einsatz kommt, ist es keine Überraschung, dass die Pulsmessung äußerst akkurat ausfällt. Die ermittelten Ergebnisse bei Sportaktivitäten wie Laufen, Rudern und Radfahren zeigten im Vergleich zu Messungen mit einem Brustgurt lediglich minimale Abweichungen.

Test mit Apple Watch Ultra: Messungen top, Auswertung flopp

Obwohl die Apple Watch Ultra erstklassige Sensoren an Bord hat und die Messungen derselben brav in den entsprechenden Apps präsentiert, ist hinsichtlich der Aufbereitung derselben noch viel Luft nach oben. Das zeigt der Smartwatch-Test deutlich. Apple hat es bislang noch nicht drauf, die ermittelten Daten miteinander zu verknüpfen und daraus Rückschlüsse auf den körperlichen Zustand zu treffen. So liefert die Smartwatch zwar Daten rund um

  • die Herzfrequenz,
  • den Schlaf,
  • die Hauttemperatur über Nacht,
  • die Herzfrequenzvariabilität,
  • den Sauerstoffgehalt im Blut und zur Gesamtaktivität, einschließlich Messungen wie VO2 Max (Maximale Sauerstoffaufnahme).

Allerdings fehlen Angaben, welchen Effekt die Messwerte auf den Körper haben. Zudem sind Tipps rund um Erholungszeiten, Trainingsintensität und Trainingszustand Mangelware. Hier haben Sportspezialisten wie Garmin und Polar im Smartwatch-Test klar die Nase vorn.

Männerarm mit orangener Apple Watch Ultra und blau leuchtendem Display
Im Wasser zeigt die Apple Watch Ultra automatisch Temperatur und aktuelle Tiefe an. © IMTEST

Apple Watch Ultra: Nicht perfekt

Ebenfalls negativ im Smartwatch-Test: Zwar lässt sich die Ultra genau wie andere Apple Watches mit anderen Fitnessgeräten koppeln, allerdings setzt sie dabei allein auf Bluetooth. Den gängigen Standard im Fitnessbereich, Ant+, unterstützt sie nicht. Bedeutet: Es gibt keine native Unterstützung für die Übertragung der Herzfrequenz, mit der sich die Herzfrequenz des Trägers auf einem Gerät wie einem Fahrradcomputer anzeigen ließe. Ebenfalls ist es nicht möglich, die Uhr mit einem Leistungsmesser zu koppeln, zum Beispiel fürs Fahrrad. Für eine ausgewiesene Outdoor- und Sportuhr stellt das eine große Schwäche dar.

Apropos Schwachpunkt. Auch in Sachen Navigation haben Smartwatches wie die Garmin Epix 2 deutlich mehr auf dem Kasten. Während die Apple Watch Ultra auf die Kompass-App setzt, die dabei hilft Schritte, zurückzuverfolgen, gibt es bei Garmin detaillierte Karten. Sogar die eingebaute App „Apple Karten“ setzt lediglich auf sogenannte Turn-by-Turn-Anweisungen ohne Kartenansicht. Angesichts des großen Speichers von 32 Gigabyte wäre da sicher mehr möglich.

Die besten Sportuhren kommen von Garmin

Schwarz graue Garmin Epix 2 Smartwatch mit Zahl auf Display auf weißem Hintergrund mit blauem Button "Beste Sport-Uhr"
Garmin bleibt im Smartwatch-Test der Experte für Sport-, Fitness- und Outdoor-Uhren. © Garmin, IMTEST

Garmin Epix 2

Was unterscheidet eine 1.000 Euro teure Garmin Epix von einer guten Mittelklasse-Smartwatch wie der Amazfit T-Rex 2 für rund 200 Euro? Sicher, bessere Materialqualität. Aber auf den ersten Blick sind die funktionalen Unterschiede gering. Beide verfügen etwa über ähnliche Sensoren und eine App für die Einstellungen und zum Auswerten der aufgezeichneten Daten. Die Epix bietet aber von allem ein wenig mehr.

Einige Beispiele: Dank des Funkstandards Ant+ und speziellen Bluetooth-Modi lassen sich jede Menge Fitnessgeräte mit der Uhr koppeln, zum Beispiel Rudergeräte, Smarttrainer und Brustgurte für noch genauere Pulsmessung. Dazu kommen die vielen Produkte aus der Garmin-Welt wie Körperwaagen, Wattmesser fürs Fahrrad oder weitere Sensoren. Obendrein liefert Garmin bei seinen Topmodellen mehr Daten, die leistungsorientierte Sportler nach vorne bringen.

Dazu kommt: Die Daten rund um Trainingsbelastung, Kalorienverbrauch, Regeneration erscheinen aufgrund der Erfahrung von Garmin realistischer. Nicht zuletzt bietet die Epix die besten Karten- und Navigationsfunktionen aller Smartwatches. Auf der Uhr (nur Sapphire-Versionen) befinden sich neben globalem Kartenmaterial zusätzlich Karten für mehr als 42.000 Golfplätze und 2.000 Skigebiete. Diese Karten machen Navigation direkt über die Smartwatch möglich. Das alles lässt sich Garmin etwas kosten.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,8



Vorgänger-Modell und Garmin Fenix 7

Die Garmin Epix richtet sich vorrangig an leistungsorientierte Ausdauersportler, die an Wettkämpfen teilnehmen und/oder neue Bestleistungen anstreben. Dazu verfügt die Smartwatch im Test über unzählige, auf diese Zielgruppe zugeschnittene Funktionen rund um Trainingsplanung, -ausführung und -auswertung. Wer die Epix regelmäßig trägt, versteht besser, wie es um das aktuelle Fitnesslevel steht, wie sich Aktivitäten und Erholung in Einklang bringen lassen und wie sich Ziele durch bestimmtes Training besser erreichen lassen. Unabhängig davon verfügt die Epix über einen sehr guten Bildschirm, einzigartige Navigationsfunktionen und solide smarte Funktionen.

Nahaufnahme Silberne Uhr mit schwarzem digitalen Ziffernblatt auf Holzuntergrund
Die Garmin Epix überzeugt vor allem durch ihre Outdoor- und Sportfunktionen. © IMTEST

Doch auch die Fenix 7 von Garmin gehört zu den besten Smartwatches auf dem Markt. Gerade was Sportfunktionen angeht punktet die Fenix 7 ebenso wie das andere Modell. Und mit einer Akkulaufzeit im Test von bis zu 18 Tagen, toppt sie die Epix sogar. Dafür lässt sich der (dunkle) Bildschirm nicht so gut ablesen wie bei der Epix.

Apple Watch: Ein Muss für alle iOS-Nutzer

Grau weiße Apple Watch von vorne auf weißem Hintergrund mit blauem Button "Beste iOS-Uhr"
Wer ein iPhone hat, kommt an einer Apple Watch wie der 8 nicht vorbei. © Apple, IMTEST

Apple Watch 8

Die Apple Watch 8 mit watchOS 9 ist und bleibt das Maß der Dinge für iPhone-Nutzer. Neu sind im aktuellen Modell ein Temperatursensor und verbesserte Unfall-Erkennung. Das war es allerdings auch schon mit den Technik-Neuigkeiten: Weder am Bildschirm, am Gehäuse noch am Prozessor hat Apple geschraubt. Beim Prozessor handelt es sich demnach um das gleiche Modell, das Apple bereits seit Apple Watch Series 6 verbaut.

Leider beweist Apple keine Kontinuität bei den Preisen: Los geht es jetzt bei 499 Euro für die 41-mm-Aluminium-Version (Apple Watch 7: 429 Euro) bis zu 45-mm-Edelstahl-Varianten inklusive LTE jenseits der 2.000-Euro-Marke.

Dieses Jahr ist bei Apple eindeutig die Software der Star. Die aktuelle Betriebssystemversion watchOS 9 fügt viele praktische Funktionen hinzu, die die Smartwatch deutlich aufwerten: Zum Beispiel die Kompass-App, die jetzt dabei hilft, bei Wanderungen wieder zum Ursprungsort zu finden, Medikamenten-Überwachung, verbessertes Schlaf-Tracking und verbesserte Bedienung.

Um davon zu profitieren, benötigt allerdings niemand eine Apple Watch 8. Jeder, der eine Apple Watch 5 oder neuer besitzt, profitiert von den neuen Features. Das ist ein Punkt, für den Apple ein großes Lob verdient. Das ein vier Jahres altes Produkt wie die Series 4 noch mit neuen Funktionen bestückt wird, ist heutzutage alles andere als selbstverständlich.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,0



Spar- und Nachhaltigkeits-Tipp: Apple Watch 5

Übrigens: Auch wenn sich die Smartwatches von Jahr zu Jahr verbessern, ein Blick auf ältere Modelle lohnt sich auch. So ist beispielsweise die Apple Watch Series 5 nach wie vor eine solide Smartwatch mit vielfältigen Funktionen. Dies bewies sie in einem aktuellen Test. Dabei handelte es sich um eine refurbished, also generalüberholte Apple Watch aus dem Re-Store von eBay. Denn solche Angebote sind wesentlich günstiger als der Neukauf. Hinzu kommt der Aspekt der Nachhaltigkeit. Insgesamt schnitt die Series 5 gut ab. Denn die Unterschiede zu den neueren Modellen von Apple fallen nur marginal aus.



Samsung bietet die besten Android-Smartwatches

Dunkle Samsung Galaxy Watch 5 Pro mit schwarz rotem Display auf weißem Hintergrund mit blauem Button "Beste android Uhr"
Im Smartwatch-Test gibt es keine bessere Uhr für Android-Nutzer als die Galaxy Watch 5 Pro. © Samsung, IMTEST

Samsung Galaxy Watch 5 Pro

Die Galaxy Watch 5 Pro will nicht nur smart sein, sondern auch Abenteurer ansprechen. „Eine Smartwatch für deine Fitness Ziele“ – verspricht Samsung auf seiner Internetseite. Das „Pro“ steht bei Samsung dafür, dass die Watch 5 Pro besser für Outdoor-Abenteuer geeignet sei als das günstigere Standardmodell. Zu diesem Zweck verfügt die Pro-Variante über einen härteren Saphirglas-Bildschirm, ein Titanium-Gehäuse und einen größeren Akku.

Dazu kommen einige „Pro“-mäßige Software-Funktionen: Dazu zählen die Möglichkeit, GPX-Dateien für die Navigation beim Wandern oder Fahrradfahren zu importieren und sich im Falle eins Orientierungsverlust zurück zum Start lotsen zu lassen. So richtig „Pro“ ist das aber alles nicht. Denn Ziele lassen sich aufgrund der mangelnden Funktionen rund um Trainingsplanung mit ausgewiesenen Sportuhren wie der Garmin Epix deutlich besser realisieren. Auch in Sachen Akkuausdauer und Messgenauigkeit gibt es bessere Alternativen.

Unabhängig davon hat die Watch 5 Pro durchaus ihre Qualitäten: Der Bildschirm ist schick, die smarten Qualitäten top und vor allem der Bio-Sensor (siehe Seite 8) bleibt bislang ein Alleinstellungsmerkmal. Kurzum: Die Watch 5 Pro ist sicher nicht die erste Wahl für Triathleten und Extremwanderer. Wochenend-Sportler, die eine robuste, smarte Lifestyle-Uhr suchen, können dagegen getrost zuschlagen.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,1

Doch auch die Samsung Galaxy Watch 4 ist nach wie vor ein Top-Modell. Im Smartwatch-Test stellt sich als Highlight die Software heraus, die die Optik und die Bedienung der bewährten Tizen-Plattform von Samsung mit der Funktionalität von Googles Wear OS kombiniert. Das erweitert die Welt der Apps enorm. Darüber hinaus verfügt die Watch 4 über stabile Fitnessfunktionen, einzigartige Gesundheits-Features und einen großartigen Bildschirm. Als Nachteile bleiben die kurze Laufzeit des Akkus und Samsungs fragwürdiger Schritt, die volle Funktionalität allein in Kombination mit Samsung-Smartphones zur Verfügung zu stellen.

Nahaufnahme von Handgelenk mit silberner Smartwatch, die ein bunte Balken anzeigt
Wie eine Körperfettwaage zeigt die Galaxy Watch4 Werte wie Muskelmasse und Wasseranteil an. © IMTEST

Mi Watch: Günstige Smartwatches gibt es auch

Mit einem Preis von unter 100 Euro ist die Xiaomi Mi Watch einer der Preis-Tipps im Smartwatch-Test. Das Modell bietet angesichts des attraktiven Preises einen guten Bildschirm, sehr gute Laufzeit und solide Sportfunktionen. Es ist aber nicht alles Gold: So wirkt vieles noch nicht ausgereift. In der App tauchen beispielsweise chinesische Bezeichnungen auf, und einige der ermittelten Gesundheits- und Fitnesswerte erscheinen nicht nur im Vergleich der Smartwatches besonders unrealistisch.

Smartphone zeigt Werte aus Smartwatch-App
Schlampig: Die Übersetzung der Mi-Watch-App lässt noch Wünsche offen (Größe = Höhenmeter) . © Xiaomi, IMTEST

Ein Tag mit einer Smartwatch

Smartwatches können weit mehr, als nur die Zeit anzuzeigen, Nachrichten vom Smartphone zu spiegeln und sportliche Aktivitäten aufzuzeichnen. Vor allem, wenn die Uhr dank LTE unabhängig vom Smartphone funktioniert. Das zeigt das Beispiel eines typischen Tags eines Apple-Watch-Trägers.

Männerarm liegt auf grauer Decke mit dunkler Smartwatch an Gelenk
Sanfter Start: Statt mit schrillem Ton weckt die Apple Watch durch Vibration viel angenehmer.
Smartwatch an Männerarm mit blauem Pulli zeigt Podcast Folge
Musik und Podcasts lassen sich über Apps wie Spotify und Apple Music streamen.
Mann hält Arm mit Smartwatch draußen vor Gesicht
Wo geht’s lang? Per Navi-App gibt’s die Route direkt aufs Handgelenk.
Screenshot Smartwatch Bewegungserinnerung
Wer rastet, der rostet: Auf Wunsch erinnert die Uhr daran, den Tag nicht nur im Sitzen zu verbringen.
Männerhandgelenk hält Smartwatch gegen Kartenlesegerät
Portemonnaie vergessen? Kein Thema, kontaktlose Kassen akzeptieren auch Apple Pay auf der Watch.
Blick auf Arm mit Smartwatch der nach Lenker von Heimtrainer greift
Beim Sport verbindet sich die Uhr mit dem Peloton-Bike und zeigt auf dem Display den Puls an.

Interview mit Sportexperte: „Muskeln sind wichtiger als das Herz“

Wie sehr darf man sich auf moderne Smartwatches beim Sport verlassen? Und ersetzen sie womöglich sogar einen Trainer? IMTEST hat beim Sportwissenschaftler und Gesundheitsexperten Professor Dr. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln nachgefragt.

Soll ich mehr auf meine Smartwatch oder mein Körpergefühl hören?

Prof. Froböse: Man sollte vielmehr auf sein Körpergefühl achten. Die Smartwatches sind eher dazu da, sein Körpergefühl zu eichen. Um Rückmeldung zu bekommen, ob das stimmt, was ich gerade spüre. Ansonsten ist die Komplexität der Körpersignale, auch insbesondere was Tagesform betrifft, was Müdigkeit betrifft, was Erschöpfung betrifft, natürlich immer subjektiv geprägt. Das weiß keine Maschine besser als man selbst.

Wie valide sind die Daten, die Smartwatches sammeln?

Prof. Froböse: Sie sind häufig nicht valide. Sie sind wissenschaftlich kaum überprüft und meistens sehr ungenau. Denn die Messgenauigkeit, etwa der Schrittzähler, kann bis zu dreißig Prozent Fehlerquote aufweisen – das ist dramatisch. Auch andere Dinge wie Herzfrequenz, Blutsauerstoff und EKG sind sehr fehleranfällig, da sie nicht dem goldenen Standard von Medizingeräten entsprechen. Es ist daher schwierig, mit den Daten umzugehen.

Sind Algorithmen genauso gut wie menschliche Trainer oder vielleicht sogar besser?

Prof. Froböse: Nein. Algorithmen sind mechanische, mathematische Annäherungen, die mit Glättungen und Korrekturen arbeiten. Menschliche Trainer sind immer besser. Denn die arbeiten mit Gefühl, Sensibilität und Intuition. Dazu können echte Trainer viel genauer auf Dinge wie Ausführung und Koordination achten. Sie können auch korrigieren, wo es nötig ist. Wenn etwa der Laufstil schlecht ist oder andere Dinge. Dafür brauche ich einen Trainer.

Drei Smartphones mit verschiedenen App-Screens mit Sportdaten
Sportspezialisten wie die Garmin Epix 2 und Fenix 7 geben vor, ganz genau zu wissen, wie gut der Träger trainiert, in welchem Zustand sich der Körper befindet und welches Training angesagt ist. © IMTEST

Wo liegen die systematischen Schwächen von Smartwatches?

Prof. Froböse: Wie gesagt der größte Kritikpunkt: Sie können die Qualität von Bewegungen nicht beurteilen. Obendrein sind sie ungenau und Auswertung der Daten nicht wissenschaftlich fundiert ist und vor allem nicht transparent. Dass Messdaten auf einmal zu einem besonderen Wert erklärt werden, nur weil sie neuerdings gemessen werden können. Warum muss man etwa wissen, wie die Blutsauerstoffsättigung ausfällt, wenn man sowieso nichts damit anfangen kann.

Und nicht zuletzt: Oft präsentieren Smartwatches einfach nur Daten, ohne diese zu interpretieren. Sprich: Sie geben Informationen an Laien ab, die damit dann nichts anfangen können. Aus diesem Grund bin ich nur ein Freund von Smartwatches für Anfänger für die Motivation und vielleicht für Spitzensportler, die gut mit den Daten umgehen können. Für alle anderen, für normale Sportler, für Breitensportler sind Smartwatches dagegen aus meiner Sicht absolut unnötig.

„DIE MESSUNG DES PULSVERLAUFS FÜR DIE AKUTE SITUATION HALTE ICH FÜR DEN BREITENSPORT FÜR UNNÖTIG.“

Mann mit hellem Haar in Hemd und Jackett vor moderner Treppe im schwarz weiß Porträt
Prof. Dr. Ingo FroböseSportwissenschaftler

Ist der Pulsverlauf ein guter Indikator zur Bestimmung von Anstrengung und Fitness?

Prof. Froböse: Sagen wir so: Es handelt sich um den am einfachsten messbaren Parameter, der auch sehr schön Änderungen des Trainingszustandes anzeigt. Ansonsten reicht für Anstrengung und Fitness die Atmung aus. Denn Anstrengung und vor allem Änderung der Belastung definiert sich sehr schön über die Atmung. Die Herzfrequenz unterliegt dagegen auch anderen Faktoren. Insofern ist die Messung des Pulsverlauf für die akute Situation im Breitensport unnötig. Was dagegen gut ist: Auf lange Sicht zeichnen sich Trends ab, die von der Trainingsleistung abhängen. Unter diesem Aspekt ist die Herzfrequenzmessung nahezu unschlagbar.

Was könnten kommende Smartwatches besser machen?

Prof. Froböse: Ich könnte mir vorstellen, dass wir eine neutrale, objektive und auch anonymisierte Datenauswertung bekommen, die treuhänderisch durchgeführt wird. Ich würde mir für Deutschland also eine treuhänderische Verwaltungseinheit wünschen. Dann könnte diese mit den Daten wunderbar arbeiten.

Sprich: Es gibt eine Organisation, da kann man dann freiwillig seine Daten hinschicken, die die Daten auswertet, interpretiert und Empfehlungen gibt. In diesem Fall würden diese Daten nicht bei irgendeinem Hersteller in den USA oder Asien landen und dort von intransparenten Algorithmen zerpflückt werden, sondern ich hätte wirklich etwas davon.

Haben Sie einige Tipps, wie sich (vor allem im Alter) die Fitness steigern lässt

Prof. Froböse: Die Schlagworte lauten Koordination und Gleichgewicht. Das sind übrigens zwei Faktoren, die Smartwatches mit ihrem Fokus auf Herz-Kreislauf-Training und Ausdauertraining kaum abdecken. Fitness ergibt sich aber nicht nur durch die Herzleistungsfähigkeit. Je älter ich werde, umso wichtiger wird die Muskulatur in Volumen und Kraft.

Und da hilft keine Smartwatch. Manchmal konterkariert sich letztlich sogar Ausdauer- und Krafttraining. Dabei wird die Muskulatur mit zunehmendem Alter immer bedeutsamer, weil ich nur dadurch Fitness, Leistung, Selbstständigkeit, Mobilität und dadurch Lebensqualität aufrechterhalten kann. Deutschland ist ein Herz-Land, wir sollten aber auch zu einem Muskel-Land werden.

SIM-Karten & Tarife für Smartwatch aus Test

Damit die Apple Watch (Cellular-Versionen) und die Samsung Galaxy Watch4 (LTE) aus dem Smartwatch-Test unabhängig vom Smartphone telefonieren, Nachrichten verschicken und Musik streamen können, müssen sie mit einer sogenannten eSIM gekoppelt werden. Inzwischen stellen praktisch alle Mobilfunkanbieter ihren Kunden eine eSIM zur Verfügung. Abhängig vom gewählten Tarif ist dafür meist ein monatlicher Aufschlag in Höhe von rund 5 Euro fällig.

  • Telekom: eSIMs für Smartwatches gibt es nur für Vertragskunden. Das kostet 4,95 Euro pro Monat, nur in einigen Tarifen, MagentaMobil L, ist die eSIM inklusive.
  • Vodafone: Auch hier gibt es eSIMs („Vodafone OneNumber“) nur mit Vertrag, nicht als Prepaid-Kunde. Meist entstehen dadurch Zusatzkosten in Höhe von 5 Euro pro Monat.
  • O2: In O2-Free-Boost-Tarifen gibt es ohne Aufpreis parallel bis zu zehn eSIMs. Normale O2-Free-Tarife lassen sich für 5 Euro Aufpreis umstellen. Für Prepaid- und O2-Free-Unlimited-Tarife gibt es keine eSIMs.

FAZIT

Klare Sache: Mit der Ultra erobert Apple im Handstreich den Smartwatch-Thron. Das Gesamtpaket aus einmaligen smarten und „guten“ Sport- und Fitnessfunktionen katapultiert die Apple Watch Ultra an die Spitze der Smartwatch-Liste. Allein die gesteigerte Akkulaufzeit im Vergleich zu allen anderen Apple Watches ist ein Kaufgrund. Dazu kommen Aspekte wie verbesserte Robustheit, bessere Bedienung, genaueres GPS und der größere und schärfere Bildschirm. Die beste Outdoor- und Sportuhr ist die Apple Watch aber noch lange nicht. Dazu fehlen ihr Navigationsfunktionen, erweiterte Sportmetriken und die Unterstützung von Ant+.

„DIE APPLE WATCH ULTRA IST DIE SPANNENDSTE SMARTWATCH SEIT JAHREN.“

Nils Matthiesen
Nils MatthiesenIMTEST-Experte

Für Sportenthusiasten bleiben daher die Garmin Fenix 7 beziehungsweise die Epix 2 das Maß der Dinge. Wer das Beste in Sachen Trainingsanalyse und -Planung nach dem derzeit ausgefeiltesten System verlangt und die einzigartigen Navigationsfunktionen zu schätzen weiß, macht mit dem Kauf einer solch hochpreisigen Smartwatch nichts falsch. Die Qual der Wahl: Bei der Epix 2 handelt es sich im Wesentlichen um eine Fenix 7 mit einem Farbbildschirm. Käufer müssen sich also entscheiden, ob sie mehr Wert auf ein schickes Display oder eine möglichst lange Akkulaufzeit legen.

Wer nicht gleich um die 1.000 Euro für eine Smartwatch ausgeben möchte, findet mit der Amazfit T-Rex 2 eine gute Alternative. Als Weiterentwicklung der Modelle T-Rex und T-Rex Pro bietet diese Smartwatch zahlreiche Verbesserungen, darunter einen schärferen, größeren Bildschirm, erhöhte Wasserfestigkeit und längere Akkulaufzeit. Erweiterte GPS- und Fitness-Tracking-Funktionen runden das Angebot ab. Und obwohl die UVP im Vergleich zum Vorgänger gestiegen ist, unterbietet Amazfit funktional die Alternativen von Garmin und Polar im gleichen Preisbereich zum Teil deutlich.

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Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer gehören in sein Test-Repertoire. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nils Matthiesen als Technik-Journalist: Anfangs als fester Redakteur beim Computerverlag Data Becker (u.a. PC Praxis), später als selbständiger Journalist für Verlage wie Axel Springer (Computerbild), Spiegel und Handelsblatt. Neben Technik nimmt vor allem Sport viel Raum im Leben des Familienvaters ein. Sie erreichen ihn via E-Mail.