Trekking bedeutet im Allgemeinen das mehrtägige Wandern durch eher abgelegene und unwegsame Gegenden. Die Herausforderung ist dabei der Weg an sich und das ungestörte Naturerlebnis. Ursprünglich wanderte man mitsamt seinem Zelt und Schlafsack, heute ist der Begriff Trekking durchaus etwas weiter gefächert. So gehört beispielsweise auch das Übernachten in Hütten dazu, sowie das Reisen mit dem Fahrrad oder Kajak. Sein Gepäck verstaut man dabei in einem Rucksack, der für genau solche Touren ausgelegt ist. Was das für Features sind und worauf man sonst beim Kauf achten sollte, verrät IMTEST. Denn das Test-Team hat fünf Trekking-Rucksäcke von Fjällräven, Gregory, deuter, Mammut und Tatonka mit Volumen zwischen 30 und 38 Litern auf Wandertauglichkeit getestet.
Die Testkandidaten im Kurz-Check
Trekking-Rucksäcke gibt es in unfassbar vielen Ausführungen, Farben und Formen, dass es für Wander-Neulinge mitunter schwer ist, das richtige Modell zu finden. Diese fünf Modelle hat IMTEST genauer unter die Lupe genommen.
Alle fünf Hersteller bieten übrigens einen Reparaturservice an, der bei den meisten die ersten zwei Jahre sogar kostenfrei ist. Das ist nicht nur nachhaltiger, sondern auch günstiger als einen neuen Rucksack zukaufen.
Darauf kommt es bei einem Trekking-Rucksack an
Volumen: Vor dem Kauf eines Trekking-Rucksacks sollte man sich die Frage stellen, welche Touren der Wanderer überhaupt machen und wie er übernachten möchte. Die hier vorgestellten Modelle sind nämlich eher für kleinere Touren ohne Zelt. Sie eignen sich perfekt, wenn man für ein Wochenende unterwegs ist und eine feste Unterkunft hat oder auch für einen ausgedehnten Tagesausflug mit Wechselsachen und Picknick. Viele Hersteller von Rucksäcken differenzieren ihre Produkte daher auch zwischen Daypacks für den reinen Tagesausflug, Wanderrucksäcken, die schon etwas größer sind und Trekking-Rucksäcken, die sogar ein Volumen von bis zu 90 Litern mitbringen können.
Tragesystem: Da der Reisende mitunter viel Gewicht für lange Zeit schultern muss, ist ein ordentliches Tragesystem mit gepolsterten Schultergurten zum Vorteil. Und ebenso unverzichtbar sind ein angenehm anliegender Hüftgurt sowie ein Brustgurt, die auch dafür sorgen, dass die Last optimal verteilt ist und der Rucksack nicht nach hinten kippt.
Rückenventilation: Dass man trotzdem nicht übermäßig ins Schwitzen gerät, dafür sorgt idealerweise ein luftdurchlässiger Mesheinsatz, der Abstand zwischen Rücken und Rucksack schaffen soll.
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Erreichbarkeit: Wie sagt man so schön – Ordnung ist das halbe Leben! Das gibt auch für Sortierung im Trekking-Rucksack. Denn es gibt vermutlich nichts Schlimmeres, als den halben Rucksack auszuräumen, nur um an das eine bestimmte Teil zu kommen. Daher ist es nicht nur wichtig, richtig zu packen, sondern bei größeren Modellen die Möglichkeit zu haben, seine Sachen durch eine zweite Öffnung von unten zu erreichen. Zudem bieten Zusatzfächer eine gute Verstaumöglichkeit von Kleinkram. Ein kleiner Tipp: Es kann hilfreich sein, seine Sachen zusätzlich in farbige Packtasche zu unterteilen.
Befestigungsmöglichkeiten: Je nachdem, was man vorhat, ist es hilfreich, wenn der Rucksack außen verschiedene Befestigungsmöglichkeiten hat. Wanderstöcke, Schlafsack oder Kochgeschirr lassen sich mit den entsprechenden Haken optimal außen anbringen.
So sitzt der perfekte Trekking-Rucksack am Rücken
Einige Hersteller bieten ihre Modelle in einer Herren- und Damenversion an. Warum? Der Damenoberkörper ist anatomisch etwas anders geschnitten als bei Männern, auch wenn beide beispielsweise die gleiche Körper-Gesamtgröße haben. Frauen haben eher kleinere Schultern, einen kürzeren Rücken, breitere Hüften und längere Beine.
Daher hat deuter beispielsweise seinen Damenrucksäcken Schulterträger mit einer ausgeprägteren S-Form und weichen Kantenabschlüssen mitgegeben. Darüber hinaus sind die Hüftflossen konisch geformt, um sich optimal an die weibliche Hüfte anzuschmiegen. Der Brustgurt sitzt zudem etwas höher, damit nichts eingeengt wird.
Übrigens bieten einige Hersteller wie deuter oder Gregory auch für besonders große und kräftige Menschen spezifische Rucksäcke an. Und es gibt Trekking-Rucksäcke, wie hier im Test der von Gregory und Fjällräven, die ähnlich wie ein Kinderranzen mit einer Schiene versehen sind, um das Tragesystem optimal auf die Rückenlänge anzupassen.
Da jeder Rücken anders ist, ist es auf jeden Fall empfehlenswert, verschiedene Rucksäcke einfach mal auszuprobieren. Entscheidend ist letztendlich die Länge des Torsos, dabei misst man vom siebten Wirbel bis zum Beckenkamm.
Die Schultergurte sollten mittig auf den Schultern liegen. Dank der Riemen kann man dem Rucksack je nach Bedarf mehr oder weniger Spielraum geben, wie sehr der Rucksack am Körper anliegt. Eine sehr wichtige Rolle spielt zudem der Hüftgurt, der es ermöglicht, dass zwei Drittel des Gewichts auf den Hüftknochen liegen. Hier darf der Wanderer auch gerne etwas beherzter zuziehen.
So testet IMTEST Trekking-Rucksäcke
IMTEST hat fünf beliebte Trekking-Rucksäcke getestet und miteinander verglichen. Folgende Punkte spielten für die Bewertung unter anderem eine Rolle.
- Verhältnis Gewicht/Volumen: Jeder Testkandidat kommt mit einem anderen Gewicht und Volumen. IMTEST hat die beiden Werte ins Verhältnis gesetzt. Ein geringer Quotient bedeutet, dass das Gewicht entsprechend zum Volumen besonders leicht ist. Je tiefer die Zahl, desto besser die Note.
- Ausstattung: Bei der Ausstattung hat IMTEST eine Feature-Abfrage durchgeführt, um gegenüberzustellen, was die Rucksäcke neben einem großen Hauptfach noch mitbringen. Dazu zählt unter anderem die Menge der Nebenfächer mit und ohne Reißverschluss, ob eine Regenhülle im Lieferumfang dabei ist und ob ein separates Trinkflaschenfach vorhanden ist. Je umfangreicher die Ausstattung, desto besser das Ergebnis.
- Tragekomfort: Um den Tragekomfort zu ermitteln, wurde unter anderem jeder Rucksack mit dem gleichen Gewicht von fünf Kilogramm beladen. Bei exemplarischen Test-Gängen konnten die IMTEST-Experten feststellen, wie bequem die Schulterträger und der Hüftgurt sind. Ein guter Tragekomfort ist gerade bei hohem Gewicht und langen Touren vorteilhaft.
- Material & Funktion: Die IMTEST-Experten haben getestet, wie wertig und griffig sich der Rucksack-Stoff anfühlt und wie leichtgängig die Handhabung der Gurte, Schnallen und Reißverschlüsse ist. Dabei spielte unter anderem auch das verwendete Material eine Rolle. Bei den Schnallen gab es beispielsweise Unterschiede bezüglich der Plastikdicke, bei den Reißverschlüssen erwiesen sich einige als robust, andere eher als hakelig. Denn ein Trekking-Rucksack will gerne über Jahre genutzt werden und soll idealerweise einiges aushalten können. Daher ist es für die Bewertung zum Vorteil, wenn der Rucksack hochwertig verarbeitet ist.
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Packtipps
Grundsätzlich gilt für die Trekking-Tour, sich möglichst auf das wesentliche zu beschränken. Beim Packen ist es jedoch ratsam, ein paar Tipps zu beherzigen, damit das Gewicht optimal verteilt ist und man jeden Zeitmeter gut ausnutzt. Demnach empfiehlt es sich, von unten nach oben zu packen. Dabei füllt man als erstes das Bodenfach mit dem Schlafsack oder einer Daunenjacke. Schwerere Dinge sollten auf jeden Fall am Rücken platziert werden, damit der Rucksack nicht wie ein Hebel wirkt und einen nach hinten zieht. Aus diesem Grund sollte auch grundsätzlich eher in die Höhe als in die Breite oder Tiefe packen.
Während man nun die Zwischenräume mit Kleidung füllen kann, sollte Dinge, die schnell griffbereit sein müssen, ganze oben liegen. Dazu zählt beispielsweise eine Regenjacke, ein wärmender Pulli oder auch das Erste-Hilfe-Set. Kleinkram wie Smartphone, Snacks oder Handy verstaut man am besten in den Deckelfächern. Zum Schluss helfen die Kompressionsgurte dabei, das Volumen zu reduzieren.
Die Testergebnisse im Detail
Fazit
Wer auf der Suche nach einem neuen Trekking-Rucksack ist, findet hier bei allen fünf Testkandidaten ein wertiges und robustes Modell, dass bereit ist für das nächste Outdoor-Abenteuer. Dabei vereint der Testsieger Futura Pro von deuter gleich mehrere positive Eigenschaften. Er bietet einen sehr guten Tragekomfort samt Rückenbelüftung und kommt zudem mit vielen Nebentaschen und Befestigungsmöglichkeiten für zusätzliches Gepäck. Praktischerweise kommt man auch von unten an das Hauptfach, dass sich sogar noch unterteilen lässt. Das Modell Futura Pro gibt es in verschiedenen Varianten. Sie unterschieden sich in der Volumengröße sowie im Schnitt. So bedient deuter mit dem Futura Pro auch besonders große Menschen und Damen.
Sucht man ein etwas günstigeres Modell, fährt man mit dem Hike Pack 32 gut. Der Rucksack bietet ein nicht ganz so großes Volumen, dafür punktet er mit einem sehr leichten Gewicht und einer guten Rückenbelüftung.