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Trust Switch-In: Neues Smart Home-System im Test

Mit Trust Switch-In betritt ein in diesen Bereich neuer Hersteller den Smart Home-Markt. Ein erster Test verrät, ob er Potenzial hat.

Hand mit Fernbedienung, die Lampen schaltet.
© Trsut

Trust ist den meisten wahrscheinlich als Hersteller von Tastaturen, Mäusen und Gaming-Zubehör bekannt. Jetzt gibt es mit Trust Switch-In aber auch ein recht umfangreiches Sortiment in Sachen Smart Home, basierend auf dem ZigBee-Protokoll. IMTEST konnte bereits die ersten Aktoren testen.

Trust Switch-In: Umfangreiches Sortiment

Tatsächlich ist Trust Switch-In, das aktuell über Hornbach vertrieben wird, keine Smart Home-Lösung, die nur ein paar fernbedienbare Lampen oder ein App-gesteuertes Türschloss bietet. Mit den aktuell schon verfügbaren ZigBee-Aktoren und -Sensoren lassen sich ein Haus oder eine Wohnung schon recht smart gestalten, wenngleich Komponenten wie Heizkörperthermostate noch nicht in Sicht sind. Das große Thema bei Switch-In – Nomen est Omen – ist Switching, also auf Deutsch Schalten. Hier gibt es zahlreiche Auf- und Einbaukomponenten sowohl für 220 Volt als auch für Niedervolt-Geräte wie zum Beispiel LEDs. Das Sortiment reicht von smarten Zwischensteckern über Dimmer bis hin zu diversen Licht- oder Rollladenschaltern.

Der Aussenzwischenstecker in einer Wanddose.
Schalten steht bei Trust im Vordergrund. Und das funktioniert auch im Außenbereich.

Test: ACM-2300 Einbauschalter

Der Trus Switch-In Einbauschalter in der Frontalansicht
Der Einbauschalter ersetzt praktisch die Anschlussklemmen eines Gerätes. Wechselschaltungen sind ebenfalls möglich.
  • PRO
    • Der Einbauschalter ist eine sehr gute Möglichkeit, Lampen oder auch andere Geräte, die mittels eines mechanischen Schalters eingeschaltet werden, smart zu machen. Dabei bieten sich viele Kopplungsmöglichkeiten mit Sensoren.
  • KONTRA
    • Für die Montage ist Wissen rund um Hauselektrik nötig. Der Schalter benötigt zudem einen Neutralleiter, weshalb er oft nicht Schalterdosen gesetzt werden kann.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,7

Viele Sensoren für Trust Switch-In

Neben den Schaltaktoren bietet Trust auch noch eine ganze Reihe von Sensoren an. Naheliegend ist hier ein Bewegungsmelder, der zum Beispiel das Einschalten diverser Lampen auslösen kann. Dank Outdoor-tauglicher Varianten funktioniert das auch für den Garten. Aber auch Rauch- oder Wasserstandsmelder sind erhältlich. Hier ist dann das automatisierte Beleuchten von Fluchtwegen oder das Stromlosschalten von Geräten bei einer Überschwemmung denkbar. Mit einem Kohlenmonoxid-Melder kann auch im Bedarfsfall die Heizungsanlage automatisch ausgeschaltet werden. Kleiner Wermutstropfen: Eine Sirene für akustischen Alarm gibt es nicht.

Test: Smart AGC2-3500R Steckdosen Aussenset

Das Switch-In Aussenset als Freisteller
Das Aussenset kommt inklusive Handsender, der auch ohne ZigBee-Bridge funktioniert.
  • PRO
    • Die Installation des Sets ist extrem einfach. Am Ende erschließt es neue Funktionalität für den Garten oder andere Außenanlagen. Gut: IM Lieferumfang ist auch eine Fernbedienung.
  • KONTRA
    • Es gibt keine Messfunktion zur Verbrauchsmessung und damit auch keine automatisierte Abschaltung, wenn keine Last mehr anliegt.

IMTEST Ergebnis:

gut 2

Smart mit App und Zentrale

Wie alle ZigBee-Geräte braucht auch Trust Switch-In eine Zentrale bzw. Bridge, um das System smart und per App steuer- bzw. automatisierbar zu machen. IMTEST verknüpft diese Bridge mit smarten Außensteckern sowie einem Wandtaster und einem kleinem Einbauschalter, der zum Beispiel statt der Anschlussklemmen im Sockel einer Lampe untergebracht werden kann. Die Installation klappt insgesamt reibungslos, die App ist relativ übersichtlich und selbsterklärend. Etwas mühsam ist, dass man für den Einsatz von Fernbedienungen – letztlich ist der Wandtaster auch eine – Regeln erstellen muss. Der Handsender allerdings kann auch direkt verknüpft werden, sodass der Zwischenstecker wie ein ganz klassische Funksteckdose bedienbar ist. Die Verknüpfung über die Zentrale bietet aber mehr variablere Optionen und ermöglicht es, individuelle Push-Nachrichten zu erstellen. Die bekommt man dann aufs Handy, wenn eine Regel ausgeführt wird.

App-Screen zur Erstellung von Schaltvorgängen
Die App erlaubt relativ einfach komplexe Verknüpfungen zwischen Schaltern und Aktoren.
App-Scrren mit Popup über einen ausgefühten Schaltvorgang
Es ist sogar möglich, Popup-Meldungen zu definieren.

Trust Switch-In Sprachsteuerung

Die Trust Switch-In-Bridge ist zu Amazon Alexa und Google Home kompatibel, sodass man problemlos auch per Sprachassistent schalten oder dimmen kann. Die Integration klappt im Test reibungslos. Das gilt auch für das Hinzufügen fremder ZigBee-Aktoren; das Trust-System ist entsprechend offen. Praktisch ist zudem, dass es neben den Wandtastern auch eine Reihe von Fernbedienungen gibt, eine davon auch mit Zeitschaltuhr. Das macht das Smart Home für alle die nutzbar, die ihr Haus nicht so gerne mit Smartphone und App bedienen wollen.

Fazit

Die getesteten Komponenten des Trust Switch-In machen, was sie sollen. Und das durchaus gut. Das brandneue System erweist sich als recht gut konfigurierbar und wirkt zumindest aktuell auch so, als sei es nicht nur so nebenher ins Sortiment genommen worden, um irgendwie im Smart Home-Markt vertreten zu sein. Hinzu kommt, dass die Komponenten insgesamt recht günstig sind, sodass man am Ende funktionale Lösungen zu sehr fairen Preisen realisieren kann.

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.