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Bundesregierung sieht in 5G keine gesundheitlichen Risiken

Handys, Funknetzwerke, Elektronik: Immer mehr Geräte in unserer Umgebung senden Funkwellen aus. Vor allem die neue Mobilfunktechnik 5G ist in die Kritik geraten. Über die gesundheitlichen Risiken streiten Experten seit Jahren. Nun hat sich die Bundesregierung geäußert.

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Meist ärgern wir uns, wenn sie nicht da sind. Das ist bei Mobilfunkmasten aber nur noch an wenigen Orten der Fall. Stattdessen strahlen sie inzwischen fast überall, wo wir uns aufhalten. In großen Städten sind hunderte dieser Sender platziert. Vor allem seit 5G immer weiter ausgebaut wird, ist das Thema wieder in den Vordergrund gerückt. Viele Menschen befürchten, dass die Strahlung gesundheitsschädlich sei. Jetzt hat sich die Bundesregierung zu dem Thema geäußert, wie heise.de berichtet. 

Bundesregierung: 5G-Strahlung keine konkrete Gefahr

Demnach sieht die Bundesregierung keinen Anlass, die bestehenden Grenzwerte zum Schutz vor
hochfrequenten elektromagnetischen Feldern in Frage zu stellen und neu anzupassen. Das gehe aus dem aktuellen Bericht über Forschungsergebnisse hierzu hervor, den der Bundestag alle zwei Jahre anfordert. 

Maßgeblich für die Beurteilung möglicher gesundheitlicher Folgen sei demzufolge “nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand weiterhin die Gewebeerwärmung”. Eine thermische Wirkung wird erzielt, wenn Funkwellen auf den menschlichen Körper treffen und in die oberen Hautschichten eindringen. Dabei entsteht in den betroffenen Körperteilen Wärme. Auf diese thermische Wirkung setzen beispielsweise Mikrowellen. Auf den menschlichen Körper übertragen bedeutet das: Nur wenn die Körpertemperatur um deutlich mehr als ein Grad steigt, ließen sich in wissenschaftlichen Untersuchungen “gesundheitlich bedeutsame Beeinträchtigungen nachweisen”. Dazu soll es allerdings bei den aktuellen Grenzwerten nicht kommen. 

Elektromagnetische Felder unbedenklich

Viele Mobilfunkgegner sind sich zudem sicher, dass Funkwellen etwa Hirnströme, Blutbild, den Hormonhaushalt oder sogar das Erbgut schädigen.  Dafür würden nicht-thermische Effekte sorgen, etwa durch elektromagnetischer Felder. Dafür sieht die Bundesregierung ebenfalls keine wissenschaftlichen Belege, das sei nicht nachweisbar. An der Einschätzung, dass kein Zusammenhang zwischen Beschwerden elektrosensibler Personen und hochfrequenten elektromagnetischen Feldern bestehe, hat sich demnach nichts geändert. 

Langzeitsauswirkung von Mobilfunk weiter unklar

 Wissenschaftlich nicht geklärt sei allerdings weiterhin die Frage, ob eine intensive Handynutzung über mehr als 15 Jahre Langzeitrisiken berge. Zudem werde beobachtet, ob der 5G-Netzausbau zu einer wesentlich höheren Belastung der Bevölkerung führe. Falls ja, werde man gegebenenfalls rechtzeitig entgegensteuern.

Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer gehören in sein Test-Repertoire. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nils Matthiesen als Technik-Journalist: Anfangs als fester Redakteur beim Computerverlag Data Becker (u.a. PC Praxis), später als selbständiger Journalist für Verlage wie Axel Springer (Computerbild), Spiegel und Handelsblatt. Neben Technik nimmt vor allem Sport viel Raum im Leben des Familienvaters ein. Sie erreichen ihn via E-Mail.