Fitbit hat offiziell den Charge 5 angekündigt, den neuesten Fitness-Tracker aus eigenem Hause. Er markiert eine der größten Designänderungen der beliebten Charge-Familie seit der ersten Version von 2015. Augenscheinliche Neuerungen: Ein Farb-Bildschirm sowie ein im wahrsten Sinne des Wortes runderneuertes Design.
Bildschirm: Größer und farbig
Der Bildschirm des Charge 5 ist im Vergleich zum Vorgänger um 10 Prozent gewachsen. Gleichzeitig ist er mit bis zu 450 nits deutlich heller (vorher 200 nits). Außerdem verfügt er über ein AMOLED Farb-Display, dass sich optional in einen „Immer an“-Modus versetzen lässt. Das dürfte aber stark an der Laufzeit nagen, die in diesem Fall nur rund 2 Tage beträgt. Ohne „Immer an“ sollen es immerhin sieben Tage sein, also ein durchaus ordentlicher Wert für eine Uhr mit dieser Bildschirmtechnik.
Nicht zuletzt hat Fitbit das Design überarbeitet: Die harten Ecken und Kanten sind runderen Formen gewichen. Obendrein fällt der Charge 5 rund 10 Prozent dünner als der Charge 4 aus. Auf Knöpfe, Kronen und Schalter hat Fitbit bei der Charge 5 komplett verzichtet, alle Eingaben erfolgen über den Touchscreen. Die silbernen Seitenleisten muten zwar wie Tasten an, es handelt sich aber lediglich um Sensoren zur Erstellung eines Elektrokardiogramms (EKG) sowie des EDA-Wertes. Genau wie die Fitbit Sense ist also auch die Charge 4 in der Lage, die Veränderung der Leitfähigkeit der Haut als Reaktion auf emotionalen Stress zu erkennen. In Zusammenspiel mit der Hauttemperatur und der speziellen EDA-Scan-App soll der Charge 5 so Rückschlüsse über das eigene Wohlbefinden ermöglichen.
Charge 5: Viele Gesundheitsfunktionen an Bord
Neben EKG und EDA verfügt der Charge 5 über eine Reihe weiterer Funktionen zur Überwachung der Gesundheit, wie z. B. Herzschlag, Schlaf und Sauerstoffsättigung (SpO2). Ebenso errechnet die Charge 5 – die „Body Batterie“ von Garmin lässt grüßen – einen sogenannten Tagesform-Index”. Dieser Wert schlägt auf der Grundlage der jüngsten Aktivitäten, der Qualität des Schlafs und der gemessenen Herzfrequenzen der aktuellen Leistungsfähigkeit entsprechend verschiedene Trainings vor. Bei einem höheren Wert empfiehlt Fitbit intensivere Aktivitäten, bei einem niedrigeren Wert entsprechende leichte Workouts, etwa Entspannungsübungen. Hört sich gut an, aber: Nur Fitbit Premium-Abonnenten, die 8,99 Euro pro Monat oder 79,99 Eruo pro Jahr zahlen, kommen in den Genuss dieser und anderer Funktionen. Dafür sind dann aber auch Zugriff auf Inhalte von Apps wie wie 7Mind, Greator und Calm enthalten. Käufer des Trackers erhalten immerhin eine sechsmonatige Gratis-Mitgliedschaft.
Wer durch den Aufkauf von Google auch auf Zugriff Google Apps hoffte, wird aber wohl enttäuscht. Davon war bei der Vorstellung zumindest keine Rede. Immerhin nutzt der Charge 5 die Vorteile von Google Fast Pair für eine schnellere Einrichtung mit Android-Geräten, der Tracker funktioniert aber auch mit iOS.
Charge 5: Teurer als der Vorgänger
Nicht nur der Bildschirm, auch der Preis ist gewachsen. Der Charge 5 kommt in Kürze in den Farbvarianten Schwarz, Silber und Gold für 179,95 Euro in den Handel. Er ist damit 30 Euro teurer als der Vorgänger. Für einen Tracker eine Menge Holz. Ob der sportliche Preis gerechtfertigt ist, wird erst ein ausführlicher Test klären.