Der deutsche Anbieter IDnow, ein Dienstleister für Identitätsprüfung, und die Betreiber der Luca-App machen gemeinsame Sache: Künftig sollen Nutzerinnen und Nutzer neben ihrem digitalen Impfnachweis auch ihren Personalausweis lokal in der Luca-App hinterlegen können. Besuche in Cafés oder Restaurants sollen so wieder etwas weniger umständlich werden – ohne am Eingang lästig mit Smartphone und Dokumenten zu jonglieren.
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Mit der Luca-App ins Restaurant
„Jeder kennt es: Man betritt ein Restaurant und wird um den Impfnachweis gebeten. Man zückt sein Handy und hat den QR-Code schnell parat. Dann beginnt die Suche nach dem Geldbeutel, denn man muss dazu noch den Personalausweis zeigen. Mit diesem lästigen Alltagsproblem ist bald Schluss,“ sagt Patrick Hennig, Geschäftsführer culture4life GmbH, Betreiber der luca App. „Wir geben der Gastronomie digitale Mittel an die Hand, mit denen sie effizienter und kostengünstiger arbeiten können. Neben der Integration von Bezahl-Services gehört dazu die unkomplizierte ID-Lösung, die wir nun mit IDnow bereitstellen“.
Die Ausweiskontrolle soll bei einem Restaurantbesuch verhindern, dass das digitale Impfzertifikat von Dritten missbraucht wird. Um Betrug zu vermeiden, fordern die meisten Landesregierungen zusätzlich zum Impfnachweis den Abgleich der Person durch ein Ausweisdokument. Diesen Schritt dürfen Nutzerinnen und Nutzer zukünftig mithilfe der IDnow-App auf ihrem Smartphone erledigen. Die digitale Identität wird dabei lokal auf dem Smartphone abgespeichert. In der luca App wird die Verknüpfung der Identität mit dem Impfnachweis vorgenommen.
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Personendaten dezentral gespeichert
Luca gibt an, dass personenbezogene und sensible Daten wie das Ausweisdokument ausschließlich auf dem Smartphone gespeichert werden. Die Luca-App sendet keine Daten an zentrale Speicherorte. Durch die lokale Speicherung der Daten, behält der Nutzer die volle Kontrolle über seine digitale Identität. Aus Sicht des Datenschutzes ist dieser Ansatz zumindest in der Theorie optimal, da weder luca noch IDnow auf die auf dem Smartphone gespeicherten Daten zugreifen können.
Die Luca-App stand aufgrund der Form ihrer Datenspeicherung schon oft in der Kritik. Der Umgang mit personenbezogenen Daten sei undurchsichtig, die Datensicherheit nicht gewährleistet, hieß es. Die Luca-Skeptiker stören sich vor allem am Konzept einer zentralen Datenspeicherung. Kritiker, wie der Chaos Computer Club, warnten vor einem Missbrauch der Datenbestände, die über das Luca-System eingesammelt werden.
Ende der Kontaktverfolgung: Luca-App soll neuen Nutzen bekommen
Die umstrittene Luca-App verliert mit Wegfall der Kontaktverfolgungen ihren Zweck. Die App soll bald neue Funktionen erfüllen.
Neue Wege für die Luca-App
Aufgrund der stark steigenden Corona-Fallzahlen stellte das Bundesgesundheitsministerium jüngst die Kontaktverfolgung ein. Die Gesundheitsämter seien überlastet und kämen der Verfolgung nicht mehr hinterher, hieß es. Die Luca-App war wichtiger Bestandteil der Kontaktverfolgung. Um weiterhin relevant zu bleiben, müssen sich die Betreiber nun nach neuen Einsatzgebieten umsehen.
Die meisten Bundesländer haben bereits ihre ihre Verträge mit Culture4Life gekündigt oder lassen sie auslaufen. Das Luca-System könne künftig etwa zu einem kompletten Zahlungssystem für Restaurants ausgebaut werden, heißt es. Bei der neuen Dienstleistung will Luca unter anderem mit geringeren Gebühren für Kartenzahlungen punkten.