Veröffentlicht inNews

Hummingbird präsentiert extrem leichtes Elektro-Klapprad

Hummingbird hat ein Klapprad gebaut, dessen Rahmen auf Pflanzenfasern basiert. Das Rad ist aber nicht nur nachhaltig, sonder auch leicht.

Hummingbird Flax Klapprad in der Seitenansicht

Viele E-Klappräder machen ihren Größenvorteil durch ein hohes Gewicht wieder zunnichte. Wie etwa das 28 Kilogramm schwere RadExpand 5. Das gilt allerdings nicht für den neuesten Wurf der britischen Klappradspezialisten von Hummingbird. Der wiegt mit 10,3 Kilogramm nur etwa so viel wie ein E-Scooter und soll laut Hersteller das leichteste Klapprad der Welt sein.



Hummingbird mit Rahmen aus Pflanzen

Neben der E-Version bietet Hummingbird noch drei weitere Modelle mit dem gleichen Rahmen an, die nicht elektrifiziert sind. Ein Single-Speed, eins mit Gangschaltung und eins mit Riemenantrieb. Neben der speziellen Rahmengeometrie eint alle vier Modelle eine weitere Besonderheit: Der Rahmen besteht aus Pflanzenfaser, weshalb die Serie Flax heißt. Auf Deutsch bedeutet das nichts anderes als Flachs oder Leinen. Tatsächlich aber ist das bei weitem nicht so skurril, wie es wohl für die meisten klingt. Denn Pflanzenfasern werden in Form von Verbundwerkstoffen schon seit geraumer Zeit unter anderem als Ersatz für Carbon erprobt. Zum einen, weil es nachhaltiger ist, zum andern aber auch, weil sich damit im besten Fall noch mehr Gewicht sparen lässt. Auch Porsche etwa befasst sich mit Bioverbundwerkstoffen für den Karosseriebau. Flachs steht hier aus verschiedenen Gründen hoch im Kurs. Unter anderem sind die Fasern flexibel und trotzdem zugfest.

Hummingbird Flax, transportfähig zusammengeklappt
Das Flax lässt sich nicht ganz so kompakt falten, wie manch anderes Klapprad, ist aber dafür sehr leicht
Detailaufnahme des Rahmens mit Firmenlogo
Pflanzenfaser als Werkstoff haben gegenüber Carbon einige Vorteile

Carbon als Ergänzung

An dem Hummingbird Flachs-Klapprad ist aber nicht nur der Rahmen auf geringes Gewicht ausgelegt. Die zugekauften Teile wie Lenker und Sattelstütze sind auch Carbon, die Räder aus ultraleichtem Aluminium. Selbst die Kettenglieder der Antriebskette sind mit Hohlnieten verbunden. Auch das spart noch ein paar Gramm. Und auch der Akku dürfte nicht allzuviel auf die Waage bringen, denn der ist mit 158 Wh ziemlich klein. Zwar gibt Hummingbird an, dass er den 250 Watt-Nabenmotor für etwa 50 Kilometer mit Strom versorgen kann. In der Praxis allerdings dürfte die Reichweite geringer sein. Denn auch wenn das Rad extrem leicht ist, so hat es doch ein zulässiges Gesamtgewicht von 110 Kilogramm. Und mit 16 Zoll sehr kleine Räder, die pro Umdrehung wenig Strecke machen.

Übrigens hat Flachs noch eine weitere Eigenschaft: Er ist günstiger als Carbon. Ob das bei dem Klapprad zum Tragen kommt, sei dahingestellt. Immerhin ist das Leichtgewicht mit gut 5.900 Euro nicht unbedingt ein Schnäppchen. Und selbst die günstigste, rein muskelgetriebene Version ohne Schaltung kostet noch 4.700 Euro. Fairerweise muss man allerdings sagen, dass dafür auch jeder Rahmen bei Hummingbird nach Auftragseingang handgefertigt wird.

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.