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Energiekrise: Weihnachtsbeleuchtung in den Städten?

Die Energiekrise hält die Deutschen zur Sparsamkeit an. Bleibt die teure Weihnachtsbeleuchtung in deutschen Städten dieses Jahr aus?

Stadtszene in Weihnachtsbeleuchtung
In einigen deutschen Städten wird die Weihnachtsbeleuchtung reduziert, um in Zeiten der Energiekrise Stromkosten zu sparen. © Tyler Tornberg / Pexels

In vielen Städten werden derzeit die ersten Weihnachtsmarktbuden aufgebaut und die Lichterketten für die Straßenbeleuchtung ausgepackt. Im Angesicht der Energiekrise und steigender Stromkosten bekommt die Illumination der deutschen Städte aber eine bittersüße Note. Wie lässt sich das Motto “Sparen, sparen, sparen!” dieses Jahr mit dem Funkeln, Blinken und Strahlen zur Weihnachtszeit vereinbaren?



So wollen Städte Kosten sparen

Die Weihnachtsbeleuchtung wird nicht von den Einsparverordnungen vom 1. September berührt. Grundsätzlich erlaubt die Bundesregierung die Illumination der Städte. Dennoch werden einige Städte dieses Jahr darauf verzichten. In der Vorweihnachtszeit schießt der Stromverbrauch der Kommunen wegen der Straßenbeleuchtung in die Höhe. Die Frage, wer die Rechnung für die Stromkosten bezahlt, hat in den letzten Monaten viele Städte und Kommunen umtrieben. Der Berliner Senat hat beispielsweise bekannt gegeben, sich dieses Jahr nicht an den Energiekosten der Weihnachtsbeleuchtung auf dem Kurfürstendamm zu beteiligen. Die AG City will versuchen, das Spektakel über Spenden zu finanzieren. Rund 600.000 Euro kostet der schöne Schein. Eine hohe Summe in teuren Zeiten und die Frage bleibt, ob das Geld dort sinnvoll angelegt ist.

Stuttgart will die Beleuchtungsdauer reduzieren. Die Ökostrom-Lichterketten an den Tannenbäumen sollen dann nur noch 240 statt 450 Stunden leuchten. Kiel dreht an derselben Stellschraube: Hier werden die Leuchtelemente bereits um 22 Uhr ausgeschaltet. Viele Städte betonen auch, dass sie bereits in den vergangenen Jahren zu einem großen Teil auf stromsparende LED-Lampen umgestiegen sind.

Nach zwei Jahren Corona-Pause wünschen sich viele Bürger mal wieder ein gemütliches Weihnachtsmarkterlebnis. Kritische Stimmen beklagen, dass die Einsparung dem Handel und Tourismus zur Weihnachtszeit schaden könnte.

Weihnachtsmarktszene mit Beleuchtung
Zur gemütlichen Stimmung auf Weihnachtsmärkten gehört eindeutig auch das passende Licht. Doch wie vertretbar ist der Leuchtzauber im Angesicht der Energiekrise? © Chris Spencer-Payne / Pixabay

Weniger Bling-Bling, mehr Solidarität

Die Deutsche Umwelthilfe ruft zum Energiesparen auch in der Weihnachtszeit auf. Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch sagte dazu: “In diesem Winter sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass sowohl auf die Weihnachtsbeleuchtung in Städten als auch die der Häuser und Wohnungen verzichtet wird.“ Sein Vorschlag: Eine Beleuchtungsgrenze von einem Baum pro Stadt und Gemeinde.

“Hier bewusst zu verzichten, zu sparen und solidarisch zu sein, das könnte diese Weihnachtszeit sogar zu einer ganz besonderen machen.”

Jürgen Resch

Durch diese Reduzierung ließe sich ungeheuerlich viel Strom sparen – doch viele Deutsche hängen an der festlichen Stimmung in ihren Städten. Auch in privaten Haushalten achten die Deutschen dieses Jahr auf mehr Sparsamkeit. Laut einer Umfrage des YouGov gaben etwa ein Drittel der Befragten an, dass sie die festliche Beleuchtung im eigenen Zuhause dieses Jahr reduzieren wollen.

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Katja Widmann hat an der Universität Mannheim einen Bachelor und Master of Arts für Kultur- und Wirtschaftswissenschaft gemacht. Daneben hat sie Praktika im Social Media Bereich, in Print- und Radio-Redaktionen absolviert und ist so auf den Geschmack für die Medienwelt gekommen. Als Volontärin bei Imtest schreibt sie Artikel und testet unterschiedlichste Produkte.