Es wird in nächster Zeit sicher nicht immer ganz einfach werden – aber wem die Zukunft vor allem unserer Kinder und Enkelkinder nicht völlig egal ist, kann mit dem bisherigen „Weiter so!“ nicht einverstanden sein. Um etwas zu tun und eine nachhaltige Lebensweise zu verinnerlichen, gibt es die fünf Säulen der Nachhaltigkeit. Wer diese im Hinterkopf hat wird schnell im Alltag Möglichkeiten finden, ressourcenschonender und umweltbewusster zu leben.
Darum sind die 5 Säulen der Nachhaltigkeit wichtig
Schon heute spüren wir alle, dass die zunehmenden Waldbrände, die Überflutungen, die Starkregen und die extremen Hitzeperioden nichts sind, was in dieser Form schon immer da war. Es sind die ersten Ausläufer eines vom Menschen verursachten Klimawandels, einer Erderhitzung, die noch nie in so kurzer Zeit so drastische Ausmaße angenommen hat. Jüngste Prognosen sagen voraus, dass heute geborene Kinder sechsmal so viele Extremwetterereignisse erleben werden wie die heute lebenden Menschen. Klar ist: Der Klimawandel lässt sich nicht mehr aufhalten. Aber er lässt sich bremsen. Und hierkommen die fünf Säulen der Nachhaltigkeit ins Spiel.
Jeder muss nachhaltig leben
Denn den Klimawandel abzumildern, wird nur funktionieren, wenn wir als Teil der westlichen Industriegesellschaft unseren Lebenswandel ändern und alle nachhaltig leben. Und zwar jeder Einzelne von uns. Wir werden nicht umhinkommen, unsere Art des Wirtschaftens zu verändern, unsere Gesellschaften neu aufzustellen und unser eigenes tägliches Verhalten zu ändern. Die große Herausforderung besteht dabei viel weniger in der Frage „Was können wir tun?“ als vielmehr in der Frage „Wie kommen wir aus den alten Gewohnheiten und Sichtweisen heraus?“.
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Wenn alles so bleiben soll, wie es ist, müssen wir alles ändern. Klingt absurd und unmöglich? Falsch. IMTEST erklärt‘s.
Denn der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und wenn es ihm gut geht, erscheinen persönliche Veränderungen weder nötig noch sinnvoll. Doch diesmal geht es nicht um den einen oder die andere, sondern es geht buchstäblich ums Ganze – es geht um uns. Die nötigen Änderungen sind so schwierig gar nicht, man muss sich nur entscheiden. Los geht es mit den fünf Säulen der Nachhaltigkeit.
1. Vermindern (to reduce)
Weigern Sie sich, Müll zu produzieren. Nutzen Sie keine Einwegprodukte und kaufen Sie nur dann neue Dinge, wenn Sie sie wirklich benötigen und nicht auf andere Weise beschaffen können. Probieren Sie es mal aus: Die Frage „Brauche ich das wirklich?“ lässt sich fast immer mit „Nein“ beantworten.
2. Erneut benutzen (to reuse)
Die meisten Dinge lassen sich wiederholt nutzen. Wiederverwenden bedeutet aber auch, dass man Dinge, die man nicht mehr braucht, nicht einfach wegwirft, sondern verschenkt oder verkauft. Auch umgekehrt funktioniert es super: Vor jedem Neukauf sollte man sich überlegen, ob es nicht schon jemanden gibt, der genau das loswerden will. Plattformen wie eBay oder eBay-Kleinanzeigen sind hierfür ideal.
3. Reparieren (to repair)
Fast alles, was nicht mehr funktioniert, lässt sich wieder reparieren. So bedeutet ein kaputter Reißverschluss nicht gleich das Ende einer teuren und noch tadellosen Winterjacke. Selbst Smartphones lassen sich reparieren und auch Akkus bei spezialisierten Geschäften austauschen. Wer Spaß daran hat, kann sich auf Internetseiten wie ifixit.com aber auch selbst Anleitungen und Ersatzteile besorgen und sich eigenhändig an die Reparatur machen. Abgesehen davon, dass sich aus dem Wunsch zu reparieren und wiederzuverwenden eine Art sportlicher Ehrgeiz entwickeln kann, spart diese Art des Umgangs mit Produkten und Konsumgütern nicht nur sehr viele Ressourcen und vermindert die Umweltverschmutzung, sondern spart auch viel Geld.
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4. Wiederverwenden (to recycle)
Egal ob Kühlschrank, Pullover, Smartphone oder Rasenmäher: Lässt sich das komplette Gerät oder der ganze Gegenstand nicht erneut verwenden (siehe Punkt 2) oder ist endgültig nicht mehr zu reparieren, sollte zumindest eine Recycling-Möglichkeit gesucht werden. Die meisten von uns kennen zumindest Altglas- und Altpapier-Recycling, und das funktioniert hierzulande inzwischen auch wirklich gut. Bei Plastik- und Elektroschrottabfällen ist die Quote noch nicht ganz so hoch, wächst aber, wenn Sie zum Beispiel die Sammel-Angebote städtischer Recycling-Höfe nutzen. Der Hausmüll ist immer die allerletzte Möglichkeit, Dinge loszuwerden, die man nicht mehr gebrauchen kann oder will.
5. Kompostieren (to rot)
Versuchen Sie vor allem bei Ihrem täglichen Einkauf darauf zu achten, dass das, was dabei an Abfall anfällt, nach Möglichkeit auf den Komposthaufen kann. Soll heißen: Eingeschweißtes Obst und Gemüse sind keine gute Idee, denn die Plastikfolie ist nicht kompostierbar. Was in die Biotonne darf und was nicht, ist nicht immer leicht zu erkennen. Beispiel: Die scheinbar praktischen „Bio-Plastiktüten“ für die Biotonne in der Küche sind eigentlich dafür gar nicht geeignet, vor allem dann nicht, wenn sie in der Stadt wohnen. Grund: Die riesigen Biomüllmengen aus Metropolregionen werden in industriellen Kompostieranlagen in speziellen Schnellverfahren zu Kompost. Bio-Plastiktüten können aber so schnell gar nicht verrotten.
5 Säulen der Nachhaltigkeit verinnerlichen
Sie sehen: Nachhaltig leben kann jederzeit im Alltag stattfinden. Wer die vorgestellten fünf Säulen der Nachhaltigkeit verinnerlicht hat, wird feststellen, dass es in allen Bereichen eigenes Verbesserungspotenzial gibt aber auch dazu passende Lösungen. Es sind die kleinen Schritte aller Menschen, die dazu beitragen, den Klimawandel zu bremsen.