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Das E-Auto als Energiespeicher: Akku, Solaranlage und Wallbox

Technische Voraussetzung, Status Quo und verfügbare Automodelle.

Frau verbindet ihr E-Auto mit einer Außensteckdose.
© Zaptec / Unsplash

Herausforderungen und Haken

Bis viele Menschen diese Technik effektiv nutzen können, wird es aber vermutlich noch dauern. So müsste beispielsweise geregelt werden, wie bei der V2G-Variante die Abrechnung mit dem Stromversorger läuft. Denn rein rechtlich, so beschreibt es der ADAC, sind E-Autos nur Pkw und keine Energiespeicher, für die es teils weitergehende rechtliche Vorgaben gibt.



Auch die Punkte bezüglich Garantie und Haftung bei möglichen Schäden müssen festgelegt werden, ebenso wie die Tatsache, dass die Akkus verschiedener E-Autos unterschiedlich groß sind.

Wie die meisten Akkus handelt es sich auch bei denen in den meisten E-Autos um Lithium-Ionen-Akkus. Als sensibles Bauteil verlieren diese, wie der Smartphone-Akku oder E-Bike-Akku, mit jeder Ladung an Kapazität. Nutzt man den Akku also auch als Energiespeicher, werden sie entsprechend mehr beansprucht und man muss damit rechnen, dass ein Tausch schneller erforderlich ist, als wenn man das E-Auto rein nur zum Fahren nutzt.

Japaner sind Vorreiter, Volkswagen legt nach

Laut einem Bericht von Energie Baden-Württemberg (EnBW) sind uns die Japaner schon einen Schritt voraus, was das bidirektionale Ladens betrifft. Dort sollen bereits Kühlschränke und Waschmaschinen durch E-Auto-Batterien von Mitsubishi mit Strom versorgt werden.

Entsprechend sind es auch fast ausschließlich japanische E-Autos, die bei uns verfügbar sind und mit bidirektionaler Ladefähigkeit ausgestattet sind. Dazu gehören unter anderem der Mitsubishi Eclipse Cross Plug-in-Hybrid, der Honda e, der Kia Soul Electric, der Mitsubishi i-MiEV, der Citroën C-Zero, der Peugeot iOn, der Mitsubishi Outlander, der Nissan LEAF und der Nissan e-NV-200.

Das Problem bei den japanischen E-Autos: Sie werden mit CHAdeMO-Stecker geladen, die in Europa kein Standard sind. Und für diese Art von Steckern sind laut EnBW aktuell nur wenige Wallboxen verfügbar. Eine davon ist die von der spanischen Firma Quasar, die um die 6.000 Euro kosten soll.

Laut einer Ankündigung des Volkswagen-Konzerns sollen alle Modelle, die auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) gebaut werden, auf die Norm 15118 umgerüstet werden und wären damit bidirektional ladefähig. Einige bereits ausgelieferte Modelle sollen per Update nachgerüstet werden.



Beispiel Volvo EX90

Der neue vollelektrische EX90 von Volvo verfügt als erstes Modell vom schwedischen Hersteller über die intelligente Technologie des bidirektionalen Ladens. Dank der SmartCharging-Funktion, die in Verbindung mit der Volvo Cars Smartphone-App funktioniert, soll das Fahrzeug nur aufgeladen werden können, sobald die Stromnachfrage gering ist und die Energiepreise entsprechend niedrig sind. Das ist beispielsweise dann, wenn gerade eine große Menge an erneuerbarer Energie aus Wind- und Solarkraft zur Verfügung steht.

Der Volvo EX90 steht vor einer Wand.
Der Volvo EX90 ist das erste E-Auto der Schweden, der mit der Technik des bidirektionalen Ladens ausgestattet ist. © Volvo

„Mit dem Volvo EX90 versorgen wir den Alltag mit Strom. Autofahrer können die Batterie auf vielerlei Weise nutzen: Sie können ihr E-Bike aufladen, wenn sie unterwegs sind, oder während des Campingausflugs am Wochenende ein Outdoor-Kochgerät anschließen. Während teurer Spitzenzeiten lässt sich sogar das Haus mit günstigem Strom aus dem Auto versorgen.“

Olivier Loedel, Leiter Electrification Ecosystem bei Volvo Cars
Grafik die das bidirektionale Laden verdeutlicht: Haus mit Solarzelle lädt das Auto, welches wiederum Strom abgeben kann
Bei Volvo steuert die SmartCharging Funktion in Kombination mit einer App den E-Auto-Akku. © Volvo

Das neue SUV-Flaggschiff soll mit dieser Technologie bei Bedarf sogar andere Elektroautos aufladen können. Sofern verfügbar, erfolgt der gesamte Ladevorgang automatisch über die intelligente Ladefunktion der App. Ein Algorithmus soll dafür sorgen, dass der Akku aber nur in begrenztem Umfang be- und entladen wird, um eine möglichst lange Betriebsdauer zu garantieren.


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Kathrin Schräer

Kathrin Schräer hat an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Technikjournalismus studiert und ihr Studium als Diplom-Journalistin (FH) erfolgreich abgeschlossen. Anschließend sammelte sie nach ihrem Videojournalismus-Volontariat bei einem Lokal-Fernsehsender mehrere Jahre Erfahrung als Redakteurin bei einer Kölner TV-Produktionsfirma sowie in der Distribution einer Mediaagentur in Hamburg.
Seit 2022 arbeitet Kathrin bei IMTEST, wo sie überwiegend E-Bikes, Gravelbikes und E-Scooter testet, aber auch Zubehör wie Schlösser, Helme und Lichter werden von ihr auf Herz und Nieren geprüft. Als Expertin auf diesem Gebiet schreibt sie zu diesen Themen ebenso Ratgeber, News und Kaufberatungen.