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E-Bike-Licht: Tipps zu Beleuchtung, Sicherheit & Zulassung

IMTEST klärt auf: Alles was Sie rund um über E-Bike-Licht wissen müssen.

LED-Leuchten sind heute Standard

Für alle aktuellen Fahrrad-Leuchten, ob serienmäßig installiert oder nachgerüstet, preiswert oder teuer, gilt gleichermaßen: Es handelt sich heutzutage um LED-Leuchten. Anders als beim Auto sind bei E-Bikes und allen anderen aktuellen Fahrrädern die Zeiten der Halogenlampen und Glühbirnen endgültig vorbei. LED-Licht ist heller, energiesparender und hält länger.

E-Bike-Licht: Serie oder Nachrüsten?

Die meisten Trekking- und City-Bikes mit Elektroantrieb sind bereits serienmäßig mit einer vorschriftsmäßigen Beleuchtung ausgestattet, die fest am Fahrrad montiert und im Rahmen unsichtbar verkabelt ist. Sie wird aus dem Gleichstrom-Akku für den E-Motor gespeist und liefert in der Regel ausreichend helles Licht, oft in verschiedenen Helligkeitsstufen einstellbar und stets mit Standlicht-Funktion. Wem das nicht reicht, weil er beispielsweise oft im Dunkeln auf Landstraßen unterwegs ist, kann zusätzlich einen besonders lichtstarken Klemmscheinwerfer aufstecken – ein zweites Frontlicht ist ja per Gesetz erlaubt. Der Akku-Scheinwerfer der Marke toptrek beispielsweise liefert in der höchsten seiner vier einstellbaren Stufen eine Lichtleistung von 100 Lux und strahlt damit bis zu 200 Meter weit.

Eigeschaltete Vorderleuchte für Fahrräder und E-Bikes vom Hersteller toptrek.
Der Akku-Scheinwerfer der Marke toptrek beispielsweise liefert in der höchsten seiner vier einstellbaren Stufen eine Lichtleistung von 100 Lux und strahlt damit bis zu 200 Meter weit. © toptrek

Aufsteckbare Lampen sind die einfachste Nachrüst-Lösung für E-Bike-Licht

Anders sieht es bei vielen Elektro-Mountainbikes aus: Sie kommen serienmäßig ohne Lichtanlage zum Händler. Hier muss nachgerüstet werden, will man bei Dunkelheit gesetzeskonform unterwegs sein. Einfachste Lösung auch hier: Aufsteckbare Frontscheinwerfer und Rücklichter, die per Batterie oder wiederaufladbarem Akku betrieben werden. Sie gibt es in nahezu unüberschaubar vielen Variationen und Preisklassen, von den oft gar nicht mal so schlechten Billig-Produkten beim Discounter bis zu Hightech-Leuchten vom Spezialisten für dreistellige Euro-Beträge. Zu den Marken, die solide Qualität in der Preislage zwischen 20 und 50 Euro für das Duo aus Front- und Rücklicht liefern, zählen beispielsweise Büchel, Fischer, Sigma Sport oder Dunlop.

Die vorgeschriebenen seitlichen Reflektoren in den Speichen sind für ein paar Euro zu haben und problemlos nachrüstbar, sie werden nur aufgesteckt. Ebenso die weißen und roten Reflektoren für vorne und hinten. Sie sind preiswert und schnell montiert, meist per Gummiband. Schwieriger wird es bei den gelben Rückstrahlern in den Pedalen, die bei vielen Elektro-MTBs ebenfalls fehlen. Hier müssen E-Mountainbiker entscheiden, ob sie auf Pedale mit Reflektoren umrüsten. In der Praxis wird die Polizei bei einer Kontrolle mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen Ärger machen, wenn die restliche Beleuchtung am E-MTB vorschriftsmäßig vorhanden ist und nur die Pedal-Reflektoren fehlen.



Klemmleuchten sind diebstahlgefährdet

Nachteil aller Klemmleuchten: Sie sind in hohem Maße diebstahlgefährdet. Schließlich sind sie nur aufgesteckt und können mit einem Handgriff auf- und abmontiert werden. Bei fast allen Modellen funktioniert das über eine Klemmvorrichtung, den Lampenträger, der entweder mit einem Gummiband oder Schrauben am Fahrrad befestigt ist. Vorne entweder an der Lenkstange oder am Lenkerrohr, hinten am Rahmen, am Sattelrohr oder am Gepäckträger. Auf diese Träger werden die Leuchten gesteckt und sind dann arretiert. Zum Abnehmen genügt ein Knopfdruck, dann lässt sich die Lampe vom Träger abziehen.

Wer auf Nummer Sicher gehen will, muss deshalb die Leuchten jedes Mal abnehmen und mitnehmen, wenn er das E-Bike abstellt. Das kann, beispielsweise auf einem ausgedehnten Einkaufsbummel durch die Stadt, durchaus lästig werden. Kleiner Tipp: Immer auch den ausgedruckten Original-Kaufbeleg für die Klemmleuchten mitnehmen, speziell beim Shopping in Geschäften, die solche Fahrrad-Lichter führen.



Die aufwendigeren Nach- und Umrüstlösungen

Da fast alle Elektro-Bikes ohnehin mit einer leistungsstarken Stromversorgung ausgestattet sind, bietet es sich auf den ersten Blick an, diese auch für die Fahrradbeleuchtung zu nutzen. Sei es, um ein nicht serienmäßig damit ausgestattetes Fahrrad auszustatten. Oder um die vorhandene Beleuchtung aufzupeppen. Doch das ist in der Praxis nicht immer so einfach, wie es in der Theorie klingt.

Das Problem dabei: Es gibt keine Norm für die Spannung der Gleichstrom-Akkus von E-Bikes. Das bedeutet, dass nicht jede Leuchte an jedem E-Bike angeschlossen werden kann, sondern dass die Stromspannung der Beleuchtung kompatibel sein muss mit der Stromspannung von Akkus und Elektromotor des Fahrrads. Einige wenige Hersteller von E-Bike-Beleuchtung – allen voran Busch & Müller, Lupine oder Supernova – haben dieses Problem gelöst und Fahrrad-Leuchten für Elektro-Fahrräder entwickelt, die unterschiedliche Gleichspannungen aufnehmen können. Hier steht einer Um- oder Aufrüstung für die meisten E-Bikes mit serienmäßiger Beleuchtung nichts im Weg.

Hightech: Festes E-Bike-Licht zum Nachrüsten

Vom Tagfahrlicht über leistungsstarke Fernscheinwerfer, die – wie beim Auto- sensorgesteuert selbsttätig auf- und abblenden, über Kurvenlicht bis hin zu Rücklichtern mit Hochleistungs-LEDs in Form eines Leuchtenbands sind hier echte Hightech-Lösungen im Angebot, die allerdings auch ihren Preis haben.

Frontscheinwerfer fürs Fahrrad. Zum fest montieren.
Der E-Bike-Scheinwerfer IQ-XL von Busch & Müller mit sensorgesteuertem Tagfahrlicht, Abblend- und Fernlicht strahlt mit 300 Lux heller, weiter und homogener als mancher Autoscheinwerfer. © busch+müller

Deutlich schwieriger wird das Nachrüsten eines verkabelten und fest montierten E-Bike-Lichts, die serienmäßig nicht mit einer Lichtanlage ausgestattet sind, etwa bei vielen Elektro-Mountainbikes. Hier muss die benötigte Spannung für die Leuchten bei der Verkabelung direkt am Elektromotor des Bikes abgezweigt werden. Dazu muss im besten Fall nur die Verkleidung des Motors demontiert, im schlimmsten Fall der komplette Motor demontiert und anschließend wieder eingebaut werden.

Wichtig: Die benötigte Schnittstelle am Motor, um die Beleuchtung mit der notwendigen Spannung zu versorgen, muss freigeschaltet sein. Ist das nicht direkt im Werk oder beim Kauf geschehen, muss ein Fachhändler die Freischaltung übernehmen. Vorab ist zu klären, mit welcher Spannung das System arbeitet, um die zu installierende Beleuchtung darauf abzustimmen.

Die Installation erfordert handwerkliches Geschick und passendes Werkzeug, oft muss beispielsweise gelötet werden. Wer sich das nicht zutraut, kann den E-Bike-Fachhändler oder spezialisierte Werkstätten beauftragen – billig ist der Spaß aber nicht.



Fazit

Sie möchten keine diebstahlgefährdeten Klemmleuchten an Ihrem E-Bike verwenden? Und auch keine fest installierte Beleuchtung aufwendig und teuer nachrüsten? Dann achten Sie schon beim Kauf Ihres Lieblingsrads darauf, dass es serienmäßig mit einer gesetzeskonformen Lichtanlage ausgestattet ist. Dann steht einer Nach- oder Aufrüstung mit Hightech-Leuchten kaum etwas im Wege. Der nachträgliche Einbau einer fest installierten Fahrrad-Beleuchtung, wenn serienmäßig nicht vorhanden, kann hingegen selbst für ambitionierte Schrauber zur Herausforderung werden.


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IMTEST- Redakteur Horst Schröder vor Hintergrund (Hamburg)

Als festangestellter Redakteur im Ressort Future Mobiltiy testet Horst Schröder für IMTEST E-Bikes, Gravelbikes, E-Scooter sowie E-Autos. Passend dazu testet er diverse Zubehör-Produkte wie Fahrradträger oder Dachboxen. Neben Tests und Ratgebern rund um Gesundheitsthemen oder Online-Dienste etwa für Daten-Speicherung (Cloud), erstreckt sich die Expertise des ausgebildeten Print- und Online-Redakteurs zudem über das Thema Camping. Dieses begleitet er mit Tests von Reisemobilen, Camper-Vans und Zubehör wie Zelten oder Softshell-Jacken. Vor seiner Tätigkeit bei IMTEST arbeitete er als Inhaber eines Redaktionsbüros (Print und Online) freiberuflich unter anderem als Testredakteur für die Computerbild. Neben Technik-Themen aller Art, ist für den Bulli-Fahrer die weite Outdoor-Welt eine Passion. Sie erreichen ihn via E-Mail.