Veröffentlicht inRatgeber

Insektenvernichter: Das hilft wirklich gegen Plagegeister

Gegen Mücken & Co. stehen verschiedene Hilfsmittel zur Wahl – etwa elektrische Insektenvernichter. IMTEST klärt auf.

Mücken tummeln sich vor einem Fenster. Per Insektenvernichter sollen sie abgewehrt werden.
© GettyImages

Insektenvernichter: Das hilft wirklich // IMTEST

Gegen Mücken & Co. stehen verschiedene Hilfsmittel zur Wahl – etwa elektrische Insektenvernichter. IMTEST klärt auf.

Altbekannt und bewährt: Klebefallen

Auf Bauernhöfen und in rustikalen Kneipen waren sie früher weit verbreitet: Von der Decke oder einer Lampe herabhängende gelbliche Klebestreifen, an denen Dutzende toter und halbtoter Fliegen hingen – was so manchem Gast gründlich den Appetit verdarb. Mittlerweile gibt es neben diesen einfachen Ausführungen auch aufwendiger gestaltete Klebefallen. Hier befindet sich der Klebestreifen in einem Gehäuse und ist von außen nicht sichtbar.

Das Prinzip dabei ist das Gleiche. Die Fliegen werden von einem chemischen Duftstoff angelockt und steuern auf den Klebestreifen zu. Sobald sie ihn erreichen, bleiben sie auf der Fläche haften und sterben den Hungertod. Außer Fliegen fühlen sich vom Duftstoff auf dem Klebestreifen allerdings so gut wie keine anderen Insekten angezogen. Als Mückenschutz ist diese Methode deshalb ebenso weitgehend unbrauchbar wie die elektrischen Insektenvernichter mit Gehäuse.

In einigen Modellen ist das Klebeprinzip mit einer UV-Leuchte kombiniert. Dadurch werden neben Fliegen auch andere Insekten wie Bremsen, Falter, Wespen oder Motten angelockt.

Wichtig: Klebefallen mit UV-Leuchten fallen unter die entsprechenden Paragraphen des Artenschutzes und sind deshalb im Außenbereich verboten.



Duftspender und Mückenstecker

Anstatt Insekten zu töten, kann man auch versuchen sie zu vertreiben. Dabei helfen Elektrische Duftspender, die entweder direkt in die Steckdose kommen oder sich an die Wand montieren lassen. Diese dünsten über einen Diffusor flüssige Substanzen aus, die Insekten abschrecken sollen. In Frage dafür kommen chemische Insektizide oder natürliche Duftstoffe wie ätherische Öle.

Die elektrischen Verdampfer sind auch als Mückenstecker bekannt. Unter diese Bezeichnung fallen außerdem Geräte, die einen permanenten, hochfrequenten Ultraschallton abgeben, der die Insekten fernhalten soll. Zur Wirksamkeit dieser Hilfsmittel gibt es von den Käufer*innen unterschiedliche Beurteilungen, die von gut bis unbrauchbar reichen.

Weitere Methoden

Insektensprays sind hoch wirksam, aber giftig. In geschlossenen Räumen sollte man sie nur anwenden, wenn das Zimmer einige Zeit nach dem Sprühen wieder gut durchlüftet werden kann – in der Hoffnung, dass bis dahin alle lästigen Plagegeister verschwunden oder gestorben sind. Auf der Terrasse leistet das Spray gute Dienste, wenn man ein Insekt direkt damit ansprüht. Das überleben Mücken, Fliegen oder Bremsen in der Regel nicht. Die Vergiftungsgefahr für Menschen bleibt im Freien minimal, weil sich das Spray sofort in der Luft verflüchtigt.

Ein Deckenventilator ist in einer Küche angebracht.
Insekten hassen Wind. Solange der Ventilator für eine frische Brise sorgt, haben die Menschen ihre Ruhe vor den fliegenden Plagegeistern. © Curtis Adams / Pexels

Zu den passiven Schutzmethoden gehören Fliegen- und Mückenschutzgitter an Fenstern und Türen von Wohnung oder Haus. Sie bewahren die Bewohnerinnen und -bewohner ebenso wie ein rund ums Bett gespanntes Moskitonetz vor dem Besuch unerwünschter Blutsauger. Das Gleiche gilt für Insektenschutzmittel in Form von Sprays, Cremes oder Ölen. Die auf die Haut aufgetragen werden. Hier kommen neben den chemischen Produkten wie beispielsweise Autan auch natürliche Stoffe wie ätherische Öle in Frage, die den Insekten ebenfalls den Spaß am Kontakt mit der menschlichen Haut verderben.

Ventilatoren vertreiben Mücken

Ganz ohne Chemie oder Öl funktioniert die Insektenabwehr mit einem Decken- oder Standventilator. In dessen Luftstrom begeben sich Mücken, Fliegen, Motten oder Bremsen nur ungern, weil sie mit ihren kleinen Flügeln nicht gegen den Wind ankommen und so die Orientierung verlieren. Eine per Ventilator erzeugte steife Brise ist eine der effektivsten Methoden zur Abschreckung von Insekten.

Zu guter Letzt sei auf Pflanzen verwiesen, deren Nähe die meisten Insekten meiden. Dazu gehören Tomaten, Zitronenmelisse, Lavendel, Rosmarin und Basilikum. Um eine ausreichend abschreckende Wirkung zu erzielen, reicht allerdings ein kleines Blumentöpfchen auf der Fensterbank nicht aus. Hier sollten es schon mehrere Pflanzen im Zimmer oder ein Beet nahe an der Terrasse sein, um die Insekten damit hinreichend zu beeindrucken und fernzuhalten.

Fazit

Elektrische Insektenvernichter mit Hochspannungsgitter oder Ventilator töten Insekten effektiv. Da sie mit UV-Licht arbeiten, sind sie aber nur für Innenräumen geeignet. Für die Terrasse eignen sich am besten elektrische Fliegenklatschen, Insektensprays oder Decken- sowie Standventilatoren, um die unerwünschten Plagegeister zuverlässig zu vertreiben oder zu vernichten.

Portrait Kathrin Schräer

Kathrin Schräer hat an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Technikjournalismus studiert und ihr Studium als Diplom-Journalistin (FH) erfolgreich abgeschlossen. Anschließend sammelte sie nach ihrem Videojournalismus-Volontariat bei einem Lokal-Fernsehsender mehrere Jahre Erfahrung als Redakteurin bei einer Kölner TV-Produktionsfirma sowie in der Distribution einer Mediaagentur in Hamburg.
Seit 2022 arbeitet Kathrin bei IMTEST, wo sie überwiegend E-Bikes, Gravelbikes und E-Scooter testet, aber auch Zubehör wie Schlösser, Helme und Lichter werden von ihr auf Herz und Nieren geprüft. Als Expertin auf diesem Gebiet schreibt sie zu diesen Themen ebenso Ratgeber, News und Kaufberatungen.