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LTE für zuhause mit HomeSpot – So funktioniert es

Wenn keine DSL-Leitung und kein TV-Kabel vorhanden sind, um schnelles Internet zu liefern, dann kommt eventuell LTE in Frage. IMTEST sagt, was es zu beachten gibt.

Weißes zylinderförmiges Gerät von o2 mit schwarzem Kabel vor grauem Hintergrund

Beim Breitband-Ausbau gibt es unbestritten immer noch weiße Flecken auf der Landkarte. Beim LTE-Ausbau auch. Aber wenn die nicht deckungsgleich sind, dann ist LTE oder sogar 5G tatsächliche eine Alternative zum langsamen oder gar nicht vorhandenen DSL beziehungsweise Glasfaser. Viele Provider bieten entsprechende Lösungen an, O2 zum Beispiel mit dem HomeSpot. Damit soll es unkompliziert LTE für zuhause geben.

Das ist mit dem HomeSpot möglich

In der LTE-Variante sind mit dem HomeSpot Datenraten von 50 Mbit/s im Down- und 10 Mbit/s im Upload möglich. Im 5G Netz sogar 100 Mbit/S beziehungsweise 40 Mbit/s. Allerdings wird bei O2 5G erst 2025 flächendeckend zur Verfügung stehen. Die Datenraten werden übrigens durch die Verträge limitiert, nicht durch die Technik. Aber – IMTEST hat es ausprobiert – auch so sind bei vernünftiger LTE-Versorgung etwa 40/5 Mbit/s möglich. Das ist auf jeden Fall eine echte Alternative zu langsamem DSL.



Empfangsoptimierung

Anders als bei DSL oder Kabel ist man bei LTE selbst bei weniger gutem Empfang nicht vom Provider abhängig, sondern kann selber aktiv werden. Einige LTE-Router wie eben auch der schon erwähnte HomeSpot können mit externen Antennen aufgerüstet werden. Und zwar theoretisch auch mit solchen, die dann im Außenbereich gezielt in Richtung eines Sendemasten ausgerichtet werden können. Das ist nicht besonders teuer, weil es entsprechende Antennen bereits ab etwa 60 Euro gibt. Aber es ist ideal, wenn man eher am Rand des Versorgungsgebietes wohnt.

Detailaufnahme weißes Gerät mit zwei gelben Buchsen
Um den Empfang am Rande des Versorgungsgebiets zu verbessern, lassen sich Antennen nachrüsten. © IMTEST

Telefonie mit LTE

Ein ganz praktisches Feature ist, dass das LTE-Netz auch gleichzeitig ein Mobilfunknetz ist. So ist der SIM-Karte im LTE-Router eine Telefonnummer zugeordnet. Entsprechend bietet der HomeSpot die Option, ein gewöhnliches Telefon anzuschließen, mit dem man dann über die Mobilfunknummer telefonieren kann. So etwas kann auch eine Lösung sein, wenn man eine Art mobiles Büro betreibt, zum Beispiel ein Wohnmobil auch beruflich nutzt.

Detailaufnahme graues Gerät mit zwei gelben und einem grünen Anschluss für LAN und Telefon
Die Telefonbuchse ermöglicht die Telefonie mittels analogem Telefon via Mobilfunk-Netz über die Nummer der SIM-Karte. © IMTEST

Der Vorteil dieser Lösung gegenüber dem Handy als Hotspot besteht darin, dass man es hier mit einem vollwertigen WLAN-Router zu tun hat, der sogar Anschlussoptionen für kabelgebundene Netzwerkgeräte bietet. Und wenn man irgendwo eine Netzwerkdose zur Verfügung gestellt bekommt, dann kann man den Router auch als WLAN-Access-Point verwenden.

Detailaufnahme graues Gerät mit einem gelben und einem grünen Anschluss
Neben dem Betrieb als LTE-Router kann der HomeSpot auch als Repeater oder Access-Point eingesetzt werden. © IMTEST

LTE für zuhause mit dem passenden Tarif

Grundsätzlich ist LTE also durchaus eine Option. Wichtig allerdings ist, dass man den richtigen Tarif dazu bucht. Handy-Tarife sind, egal ob mit Laufzeit oder Prepaid, Volumenverträge. Nach einer gewissen Datenmenge wird entweder die Datenrate gedrosselt oder man muss sozusagen nachbezahlen. Das Problem ist, dass man, sobald einer oder mehrere PCs an einem LTE-Router hängen, kaum noch abschätzen kann, wie hoch am Ende der Datenverbrauch sein wird. 

Deshalb bieten Provider entweder Tarife mit extrem hohem Volumen an oder – wie O2 – spezielle Datentarife als LTE-Flatrate. Die gibt es wahlweise auch als Laufzeit- oder Nicht-Laufzeitverträge. Letztere kosten bei gleicher Bandbreite aber meist mehr. Und zumindest bei O2 gibt es den HomeSpot LTE-Router auch nur als Mietlösung für 4,99 Euro im Monat.

FAZIT

LTE ist zumindest in Gegenden ohne schnelles DSL beziehungsweise Kabel-/Glasfasernetz eine komfortable Alternative, die auch ohne Techniker und großen Installationsaufwand auskommt. Je nach Provider ist es sinnvoll, seinen Bedarf zu kennen. Smartes Fernsehen in HD-Qualität braucht schon ein gewisses Datenvolumen. Immerhin: Von der Datenrate ist das bei gutem Empfang durchaus möglich.

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.