Mehr Platz dank Alkoven-Kabine
In jedem Fall bieten 4×4-Transporter und Allrad-Pickups mit Alkoven-Kabine mehr Platz zum Wohnen als umgebaute Geländewagen wie das Buschtaxi. In der Kabine oder im ausgebauten Kasten steht zwar immer die Funktionalität im Vordergrund, doch die lässt sich durchaus mit einem gemütlichen Ambiente kombinieren.
Die verwendeten Materialien sowohl für die Konstruktion der Wohnkabine selbst als auch für den Innenraum unterscheiden sich von jenen in herkömmlichen Wohnmobilen durch ihre bessere Qualität. Wie aufwendig eine solche Wohnkabine gefertigt wird, lässt sich beispielsweise auf dieser Seite nachlesen.
Je nach Größe der Kabine reicht der Platz in dieser Fahrzeugklasse auch für vier Personen und nicht nur für zwei. Neben der Standard-Expeditionsausstattung mit Frischwasser-, Abwasser- und zusätzlichem Kraftstofftank bieten einige Modelle in dieser Liga schon eine Nasszelle mit Toilette und Dusche. Dann steht auch einer Übernachtung in dichter besiedelten Gebieten nichts mehr im Weg.
Die Preise für Neufahrzeuge sind in dieser Klasse stets sechsstellig. Beispiel: Toyota Hilux mit Expeditionskabine ab 135.000 Euro. Mit einem 4×4-Transporter als Basisfahrzeug kann es durchaus doppelt so teuer werden. Gebrauchte werden auch mal in der Region um 50.000 Euro angeboten, dann haben sie aber schon mindestens 25 Jahre und etliche Fernreisen hinter sich.
Expeditions-Mobile auf Lkw-Basis: Einmal um die ganze Welt
Richtig teuer wird es in der Königsklasse der Expeditionsmobile. Sie basieren auf Lkw-Fahrgestellen mit Allradantrieb und kosten zwischen 200.000 und 1 Million Euro. Dafür gibt’s dann ein rollendes Eigenheim mit allem Komfort, den sich Weltreisende nur wünschen können. Die Autos werden allesamt als Einzelanfertigung nach Kundenwunsch gebaut.
Zur Ausstattung eines 500.000-Euro-Fahrzeugs gehören beispielsweise: voll isolierter und beheizbarer 300-Liter-Wassertank mit Druckwasseranlage, Fenster aus Echtglas, Schiffsholzboden mit Fußbodenheizung, Keramiktoilette mit Wasserspülung und separatem 70-Liter-Fäkaltank, vierflammiger Gasherd mit Backofen, Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung, Schiffsbau-Dachluke, ausklappbare Außenküche, mehrere Außenstauräume – die Liste ließe sich noch seitenlang fortsetzen.
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Die verbauten Materialien in diesen Wohnmobilen entstammen oft dem Flugzeug- oder Jachtbau und sind damit auf wesentlich höhere Belastungen ausgelegt als eine herkömmliche Wohnmobileinrichtung. Das Grundprinzip der Konstruktion lautet stets: Diese Autos dienen als rollende Wohnungen für monate- oder jahrelange dauerhafte Benutzung und müssen entsprechend komfortabel ausgestattet sein. Gleichzeitig müssen sie der Belastung auf übelsten Pisten standhalten.
Zu den Anbietern großer Expeditionsmobile gehören unter anderem
Größter Nachteil dieser Klasse, abgesehen vom Kaufpreis: Für die meisten Basisfahrzeuge, etwa den Unimog oder den gern verwendeten MAN TGM 4×4, ist der Lkw-Führerschein notwendig, weil ihr zulässiges Gesamtgewicht mehr als 7,5 Tonnen beträgt.
Ein LKW-Führerschein ist Gold wert
Um dieses Problem zu umgehen, bieten einige Firmen geräumige Highclass-Expeditionsmobile auf Basisfahrzeugen an. Dazu zählen etwa der Iveco Daily 4×4 oder Fuso Canter 4×4. Sie bleiben auch mit üppiger Ausstattung knapp unter der 7,5-Tonnen-Grenze und dürfen deshalb von jedem gefahren werden, der seinen Pkw-Führerschein (Klasse 3) vor dem 1. Januar 1999 gemacht hat.
Wer jünger ist, hat Pech gehabt: Für alle Pkw-Führerscheine, die nach dem 1. Januar 1999 ausgestellt wurden, gilt eine Obergrenze von 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Wer einen solchen Führerschein besitzt, muss in jedem Fall zunächst einmal in die Fahrschule, bevor er mit seinem Expeditionsmobil die Welt bereisen kann.