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Wohnmobil & Caravan: Die besten Tipps für sicheres Camping 

Sicheres Campen mit Wohnmobil oder Caravan.

Ein abgestelltes Wohnmobil und eine Alarmsicherung auf einem zweigeteiltem Bild.
© Freepik, Bosch

Verreisen mit dem Wohnmobil oder Caravan ist beliebt wie nie. Denn ob allein auf weiter Flur oder dem Campingplatz – beim Campen lässt sich weitaus besser Abstand zum Nächsten halten als im Frühstücksraum eines Pauschalhotels. Im Vergleich zum bequemen, sicheren Hotelurlaub hat das Abenteuer Camping aber auch einen kleinen Haken: Kriminelle haben es auf das Hab und Gut der Camper abgesehen, brechen in Reisemobile und Wohnanhänger ein oder stehlen sie gleich komplett. Wie man sich gegen Einbruch und Diebstahl wappnen kann und was man sonst noch zur optimalen Sicherheit beim Campen tun kann, verrät der große IMTEST-Ratgeber. 

Sicherheitsfaktor Stellplatz

Sicheres Campen beginnt schon mit der Wahl des richtigen Stellplatzes. Während sich der Urlaub mit dem Wohnanhänger meist auf einem vergleichsweise beschaulichen Campingplatz abspielt (wo es auch zu kleineren Diebstählen kommen kann), schätzen Wohnmobilisten ganz besonders die Freiheit und Unabhängigkeit ihres motorisierten Zuhauses, inklusive der Möglichkeit, spontan dort zu übernachten, wo es einem gefällt. Ungeachtet der europaweit sehr unterschiedlichen gesetzlichen Bestimmungen zum “Wildcampen” (in Deutschland ist einmaliges Übernachten abseits von Camping- oder Wohnmobilstellplätzen zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit erlaubt) kann das gefährlich werden. Denn je abgelegener der Ort, desto länger dauert es, bis Hilfe kommt. 

Ein Wohnwagen steht in einem Wald
Sicherheit beginnt natürlich zuerst beim Stellplatz – allzu abgelegen spielt Räubern in die Karten. © Jeff Stapleton/Pexels

Das wissen auch Kriminelle, die bestenfalls “nur” die Fahrräder am Heck des Campers klauen, ohne dass die Urlauber davon etwas mitbekommen. Oder aber schlimmstenfalls nicht davor zurückschrecken, in das Wohnmobil einzubrechen, während man darin schläft – eine entbehrliche Erfahrung. Auch in Deutschland kommt das öfter vor, häufig auf Rast- oder Parkplätzen. Die Täter sind dann meist schnell auf der Autobahn und über alle Berge. Höhere Sicherheit verspricht daher die Reise mit anderen Gleichgesinnten und mehreren Wohnmobilen oder Caravans – viele Augen und Ohren sind immer besser. Zudem lassen sich mehrere Fahrzeuge strategisch parken: Genügend Gefährte vorausgesetzt, lässt sich etwa eine Wagenburg in Dreieck- Quadrat- oder Kreisform bilden. Alternativ wird sich gegenseitig “zugeparkt”, so dass potenzielle Diebe zumindest einige Fahrzeuge gar nicht entwenden könnten. 

Sicherung des Wohnmobils oder Caravans gegen Einbruch und Diebstahl  

Wohnwagen und -mobile verbringen außerhalb der Saison oft Monate auf unbeobachteten Stellplätzen. Wertsachen sollten sich in dieser Zeit natürlich nicht darin befinden – was aber keinesfalls heißt, dass man vor Vandalen sicher wäre, die den Caravan knacken und nur zum Spaß verwüsten. Wichtig sind also grundsätzlich solide Schlösser und Fensterverschlüsse.  



Die eigentlich größere Gefahr ist jedoch der Diebstahl des ganzen Caravans, der ja schnell an den Haken genommen ist. Allerdings nur, wenn er nicht per Deichselschloss gesichert ist. Diese Klassiker der Anhängersicherung werden über die Kupplungsaufnahme geschoben und abgeschlossen. Es gibt sie schon für unter 20 Euro, eine große Auswahl bietet beispielsweise Amazon

Ein Deichselschloss
Preisgünstige Anhängersicherung: Ein passendes Deichselschloss aus Aluminium. © Getty Images

Eine weitere klassisch-mechanische Form der Diebstahlsicherung, die schon von Weitem optisch abschreckt, ist die Parkkralle. Einige Falschparker durften bereits Bekanntschaft mit ihr schließen und zweifeln seither nicht mehr an ihrer Wirksamkeit. Die Parkkralle eignet sich für abgestellte Wohnwagen und Reisemobile gleichermaßen – vor Fahrtantritt aber bitte nicht vergessen! Solche Radkrallen bietet etwa die Firma Costway zum Preis von 57 Euro an. 

Eine Parkkralle an einem Reifen
Wirksamer Diebstahlschutz und schon von Weitem abschreckend: die Radkralle . © costway

Das dritte dieser preisgünstigen, rein mechanischen Sicherungsmittel ist die Lenkradkralle. Grell lackiert und gut sichtbar in das Lenkrad des Wohnmobils montiert, bedeutet sie potentiellen Dieben unmissverständlich: “Ich koste Zeit”. Denn Zeit ist das, was Diebe und Einbrecher nicht haben, denn die Gefahr entdeckt zu werden, steigt von Minute zu Minute. Insofern muss ein Diebstahlschutz auch grundsätzlich nicht unüberwindbar sein, wohl aber zeitraubend und arbeitsintensiv. Lenkradkrallen gibt es unter anderem bei Limora ab 19 Euro. 

Ein Lenkradschloss
Fast schon ein Klassiker: die Lenkradkralle. © Limora

Über einen elektronischen Diebstahlschutz verfügen neuere Reisemobile hingegen bereits ab Werk: Die wie beim PKW vorgeschriebene Wegfahrsperre. Darüber hinaus bieten viele Wohnmobil-Hersteller gegen Aufpreis eine Alarmanlage. Nachrüsten lassen sich ferner GPS-Tracker zur Fahrzeugortung, etwa den World Track WT-200, der bei campergold für 182 Euro zu beziehen ist. Die zugehörigen Aufkleber warnen potenzielle Diebe, dass das Reisemobil jederzeit geortet werden kann. 



Kleine Alarmanlage für unterwegs

Eine Alarmanlage zum Nachrüsten für Wohnmobil wie Caravan ist der Bosch Spexor zum Preis von rund 230 Euro. Laut Hersteller bietet der Spexor Einbruchserkennung, Luftqualitätsmessung und Temperaturalarm in einem. Im 12 Zentimeter großen Gehäuse sind lernfähige Sensoren untergebracht, per Software-Updates können weitere Funktionen aktiviert werden. Dank integriertem Mobilfunk und langlebigem Akku lässt sich das Gerät per Smartphone überall als Bewegungsmelder mit Alarm einsetzen. 

Klein, aber oho: Mit dem Smartphone gekoppelte, mobile Alarmanlage von Bosch.

Sicherung des Zubehörs (Fahrräder, etc.) 

Auch alles, was außen am Wohnmobil oder Caravan angebracht ist, kann grundsätzlich gestohlen werden. Fahrräder am Heck sollten also mit soliden Schlössern gesichert sein, eine eventuell vorhandene Leiter nicht ohne weiteres begehbar sein, da sonst die Satellitenschüssel schnell gestohlen ist. Ferner sollten natürlich auch alle Serviceklappen von außen gesichert sein. 



Sicherheit an Bord: Feuerlöscher, Rauchmelder und Co. 

Neben der Diebstahlsicherung ist freilich auch die Sicherheit an Bord wichtig. Neben dem fast schon obligatorischen Rauchmelder sollte in jedem Fall auch ein Feuerlöscher an Bord sein. Hier bietet sich der platzsparende, nur 550 Gramm schwere E-Jet-Feuerlöscher an, der per Aerosol auf Kaliumbasis rückstandsfrei löscht. 

Ein tragbarer kleiner Feuerlöscher
Perfekt für unterwegs: der laut Hersteller E-Jet weltweit kleinste tragbare Feuerlöscher . © E-jet

Empfehlenswertes Sicherheitszubehör ist auch der Gaswarner, der sich entweder per Batterie oder vom Bordnetz speisen lässt. Ein Gaswarner schlägt an, wenn aus der Gasanlage des Fahrzeugs Butan oder Propan austritt und wenn Kohlenmonoxid oder auch Narkosegase in Wohnmobil oder Caravan eindringt. Im Gegensatz zum an der Decke angebrachten Rauchmelder ist der Gaswarner bodennah montiert. 

Fazit

Der Markt bietet eine Fülle an Sicherheitszubehör für jeden Geldbeutel. Schon die sehr preisgünstigen Lenkrad- oder Radkrallen sorgen für wirksamen Diebstahlschutz. Wer mehr investieren kann, sichert sein Gefährt per GPS-Tracker und Smartphone-gesteuertem High-tech-Alarmgerät. In jedem Fall gilt: Wer vorsorgt, schläft besser.   



IMTEST- Redakteur Horst Schröder vor Hintergrund (Hamburg)

Als festangestellter Redakteur im Ressort Future Mobiltiy testet Horst Schröder für IMTEST E-Bikes, Gravelbikes, E-Scooter sowie E-Autos. Passend dazu testet er diverse Zubehör-Produkte wie Fahrradträger oder Dachboxen. Neben Tests und Ratgebern rund um Gesundheitsthemen oder Online-Dienste etwa für Daten-Speicherung (Cloud), erstreckt sich die Expertise des ausgebildeten Print- und Online-Redakteurs zudem über das Thema Camping. Dieses begleitet er mit Tests von Reisemobilen, Camper-Vans und Zubehör wie Zelten oder Softshell-Jacken. Vor seiner Tätigkeit bei IMTEST arbeitete er als Inhaber eines Redaktionsbüros (Print und Online) freiberuflich unter anderem als Testredakteur für die Computerbild. Neben Technik-Themen aller Art, ist für den Bulli-Fahrer die weite Outdoor-Welt eine Passion. Sie erreichen ihn via E-Mail.